Rezension: Als die Luft verschwand | Kiara Francke

Ein temporeicher Fantasyroman


In einer fremden Welt leben die vier Elementare Luft, Erde, Feuer und Wasser in friedlichem Gleichgewicht. Als die Luftelementare beschließen, die Herrschaft über die Erde an sich zu reißen, gerät der Lebensraum der Menschen in große Gefahr. 
Zusammen mit anderen Erd-, Feuer- und Wasserelementaren verlässt die junge Avril ihre geliebte Heimat, um die Bewohner des blauen Planeten zu retten. Doch bei den Menschen müssen sich Avril und ihre Freunde nicht nur in einer für sie fremden Welt zurechtfinden, sondern sich auch einem Gegner stellen, der ihnen stets einen Schritt voraus ist. Was Avril nicht ahnt: Sie selbst spielt in diesem verlustreichen Kampf eine Schlüsselrolle. [© Text und Cover: Amazon Publishing]

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Die Magie der Elementare ist eine schöne Grundidee: Feuerelementare können beispielsweise durch Feuer gehen, Wasserelementare unter Wasser atmen und Luftelementare können, klar, fliegen. Nachdem die übermächtigen Luftelementare die Erde erobern wollen, vereinen sich die anderen drei und müssen ihre Eigenschaften aufeinander abstimmen und sie nutzen, um im Kampf eine Chance zu haben. Gerade im Vergleich zu den hilflosen Menschen auf der Erde erinnert mich das an Comic-Superhelden, die ihre besonderen Fähigkeiten für oder gegen das Böse einsetzen. 

In „Als die Luft verschwand" ist von Beginn an einiges los. Schon beim Training in der Schule gehen die eingeteilten Gruppen heftig aufeinander los. Und nach der Ankunft auf der Erde gibt es immer wieder Kämpfe auf Leben und Tod. Das bringt einiges an Tempo in das Buch. Trotzdem bleibt zwischendurch Zeit für Freundschaften und mehr: da gibt es diesen Feuerelementar Jase, den findet Avril gar nicht übel...

Der Spannungsbogen ist ziemlich klassisch. Es ist recht schnell klar, dass es am Ende auf einen entscheidenden Kampf Freiheit gegen Diktat hinausläuft. Das ist prinzipiell ja nicht schlecht, allerdings gibt es zu wenige überraschende Wendungen. Einige offene Fragen wie beispielsweise der Grund für Avrils überdurchschnittliche Fähigkeiten, sind schon früh durchschaubar. Das schadet dem Unterhaltungswert allerdings kaum. Durch eingefügte Traumsequenzen erhält der Roman auch noch eine gewisse Komplexität.

Mit gerade mal vierzehn Jahren hat Kiara Francke diesen Fantasyroman beendet – eine beachtliche Leistung. Und eine tolle Sache, dass so junge Talente eine Chance bekommen. Ich hoffe, dass sie darauf aufbauen und noch viele Ideen umsetzen kann.

Persönliches Fazit 

„Als die Luft verschwand" ist ein unterhaltsamer Fantasyroman mit einer guten Grundidee: das Spiel mit den Elementen ist gut umgesetzt. Auch wenn überraschende Wendungen rar sind und das ein oder andere vorhersehbar ist, ist das Buch durch den guten Spannungsbogen und ordentlich Tempo vor allem für jüngere Leser empfehlenswert.

© Rezension: 2017, Marcus Kufner


Als die Luft verschwand | Kiara Francke | Amazon Publishing
2016, Taschenbuch, 430 Seiten, ISBN: 9781503937208

[marcus]

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