Ein unterhaltsamer, spannender Garten-Krimi mit äußerst sympathischen Ermittler, der den Leser mit seinen teilweise doch eher unkonventionellen Methoden mitreißt, aber zeitweise auch sehr in die Irre führt!
[Klappentext] Ein perfider Garten-Krimi: Wer war Johann Kunrath? Ein unauffälliger, wortkarger Mann, den keiner wirklich kannte. Er lebte für seinen Garten. Und jetzt ist er tot, ertränkt in einer Maischetonne und geknebelt mit einem Radieschen. Nicht der einzige mysteriöse Mordfall, dem Frühpensionär Walter Dollinger auf die Spur kommt! Im Laufe seiner Nachforschungen wird es auch für den Hobbydetektiv gefährlich. Wer will ihn ausschalten?
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[sk] Ich muss gestehen, dass ich zunächst ein wenig skeptisch war, bei deinem Verlag, der primär Sach- und Ratgeberbücher in seinem Programm hat, einen Krimi vorzufinden. Doch gleichzeitig war ich auch total neugierig auf das Buch.
Hinter den zwei Buchdeckeln steckte dann eine sehr unterhaltsame und erfrischende Geschichte rundum einen sympathischen Ermittler. Besonders seine natürliche Art und seine teilweise doch unkonventionellen Methoden haben mich an der gesamten Geschichte immer wieder aufs neue fasziniert. Es war so herrlich erfrischend den Ermittlungen und Mutmaßungen zu folgen und so Schritt für Schritt dem Täter auf die Schliche zu kommen. Dies lag vor allem daran, dass Dollinger nicht der typische Kriminalist ist, sondern ein ganz bodenständiger, ja vlt. auch ein wenig eigenwilliger Gartenliebhaber ist, der durch seien besondere Art und auch sein besonderes Gespür zum Ermittler ernannt wird, um den Mord aufzukären, der nicht nur den Gärtnerverein, sondern auch das gesamte Dorf, in Aufruhr versetzt. Mit seiner Ehefrau Karin wird er ganz schnell zum Sympathieträger der gesamten Geschichte, weil er so erfrischend normal und bodenständig ist, eben wie der Leser auch. Dadurch hat man teilweise auch das Gefühl, man könnte selbst hier Ermittler sein...
Die bayerische Garten- und Dorfidylle bildet dabei einen Kontrast zu der Krimi-Story, allerdings ohne sich dabei mit den üblichen bayerischen Klischees zu bedienen. Gleichzeitig gelingt es dem Autor eine gute Portion an Garten- und Dorf-Romantik in die Handlung einzuweben ohne das dies aufgesetzt und unpassend wirkt. Vielmehr fügt es sich sehr harmonisch in die Gesamtgeschichte ein. Genau dies macht das Buchzu einer ganz klaren Leseempfehlung für alle Gartenliebhaber, die gern mal ein Buch fernab von Ratgebern lesen möchte. Doch auch Leute ohne den grünen Daumen kommen bei diesem Roman auf ihre Kosten.
Der Autor schafft es den Leser durch seine schnörkellose Erzählweise gepaart mit einer wohldosierten Portion Humor sehr rasch in die Geschichte hineinzuziehen und ihn dann bis zum Schluss mitzureißen. Gefallen hat mir auch, dass dieser Krimi hier ohne viel Blutvergießen und andere Grausamkeiten auskommt. Herrn Flessner gelingt es die Spannung die gesamte Geschichte über auf einem hohen Niveau zu halten und den Leser zeitweise sehr stark in die Irre zu führen, sodass er nie so genau weiß, was ihn denn nun am Ende wohl erwartet.
Persönliches Fazit
Ein unterhaltsames und leichtes Unterhaltungsbuch, das es schafft den Leser auch ohne viel Blutvergießen von der ersten Seite an mitzureißen. Das Lesen macht einfach Spaß und ist nicht nur für Gartenliebhaber ein wahrhafter Lesegenuss!
© Rezension: 2015, Sandra Krause
Der Radieschen-Mörder | Bernd Flessner | blv Buchverlag
28.10.2015, Taschenbuch, 271 Seiten, ISBN: 9783835413955