[mk] Anfangs fand ich es etwas schwierig, den Sprüngen zwischen den kurzen Kapiteln zu folgen: ständig springt die Geschichte zeitlich vor und zurück und wechselt dabei auch die Protagonisten. Nachdem ich mich aber eine Weile reingelesen hatte, entwickelte sich das Buch bei mir zu einem echten Pageturner. Durch die flüssige Sprache und die gelungene Spannung konnte ich es kaum aus der Hand legen. Ist doch klar, dass ich wissen will, was in dem mysteriösen Buch steht. Und ist das denn dieWahrheit?
Das Buch trägt die Bezeichnung „Psychologischer Spannungsroman", und so liegt ein Schwerpunkt auf der Wirkung, die die Aufdeckung der Ereignisse von 1993 auf die Beteiligten hat. Für Catherine und ihre Familie, aber auch auf den Versender des Buchs haben die Vorgänge erhebliche Konsequenzen. Die teilweise dramatischen Reaktionen und Folgen werden glaubhaft beschrieben. Details werde ich hier aber nicht verraten!
Die Kapitel aus Stephens Sicht sind in der Ich-Perspektive geschrieben, alle anderen Kapitel in der 3. Person. Ein interessantes Stilmittel, leider bleibt mir aber völlig unklar, was es bewirken soll. Bei mir hatte das keinen Effekt.
Renée Knight ist ein wendungsreicher und fesselnder Debütroman gelungen. Die Story ist gut eingefädelt und die Beteiligten agieren glaubhaft. Der Spannungsbogen hat bei mir funktioniert, das Buch hat mich sehr gut unterhalten.