Ein herrlich humoristischer und satirischer Blick auf die Autoren- und Verlagswelt und die Jagd nach einem Bestseller!
Der Klappentext:
Titus Jensen ist Schriftsteller und Alkoholiker. Vergeblich wartet er darauf, dass man seine eigenen Romane ernst nimmt, und macht sich stattdessen mit Lesungen fremder Werke zum Clown. Beim Zechgelage mit dem gefeierten Dichter Eddie X kommt ihm jedoch eine glorreiche Idee: Warum nicht einfach mal alles in ein Buch packen, was das Zeug zum Bestseller hat – ein wenig Liebe, ein paar gute Rezepte, ein bisschen Selbstfindung, die sicherste Diätmethode und den ultraspannenden Krimi-Plot?
Sofort macht sich Titus ans Werk und entwickelt ungeahnte Produktivität, auch dank seiner bezaubernden Lektorin Astra, die das Beste aus ihm herauszukitzeln versteht. Mit ihrer Hilfe schafft er den Absprung vom Saufen, findet zurück zum Schreiben und entdeckt, was ihm wirklich wichtig ist. Schon naht der ersehnte Durchbruch auf der Buchmesse in Göteborg – da macht ihm auf den letzten Metern Eddie X einen Strich durch die Rechnung: Auch der scheinheilige Liebespoet hat an der Idee des weltbesten Buchs Feuer gefangen und will Titus um jeden Preis zuvorkommen …
Meine Gedanken zum Buch:
Puh, na wenn nicht schon allein der Titel dieses Buches kein Anspruch ist, dann weiß ich auch nicht. Zu dem Buch habe ich gegriffen, weil ich es unbedingt wissen musste. Ich wollte diese Frage, die einen als Leser umtreibt, endlich klären: Wie ist denn nun das beste Buch der Welt? Was steht drin? Reißt es mich mit? Und Herr Stjernström sollte mir also nun endlich die Antwort auf all meine Fragen liefern und das noch auf dem Silbertablett. Wahnsinn!
Naja, das Cover hat mich nicht sofort gepackt und ich muss sagen eine ganze Weile fand ich eher so lala. Die Wörter des Titels in unterschiedlichen Schriftstilen zu schreiben, war in meinen Augen nicht wirklich originell. Doch als ich das Buch dann las, wurde mir immer klarer, warum er diese Schlichtheit gewählt hatte und was sie bedeuten sollte. Mit dieser Erkenntnis war das Ganze dann natürlich wieder genial. Nein, verraten werde ich diese Genialität hier nicht, dazu müsst ihr das Buch schon selber lesen.
Aber das Lesen lohnt sich nicht nur deswegen, sondern das Buch liefert eine humoristische und auch äußerst satirische Geschichte über die Literaturbranche. Und ich kann euch verraten: Da geht es hoch her. ;-) Der Blick hinter die Kulissen gefiel mir besonders gut und das ein oder andere Mal musste ich herzhaft lachen – nicht nur darüber, womit die Autoren täglich zu kämpfen haben, oh nein auch darüber was sich die Literaturbranche so alles einfallen lässt, damit die Autoren gute oder gar die besten Bücher für sie schreiben. Schon erstaunlich, mit welchen Mitteln man da arbeitet! Okay ich weiß ja, ganz so ernst nehmen sollte man da ja alles nicht, aber Spaß das zu lesen, macht es trotzdem und das entstehende Kopfkino dazu ist einfach herrlich!
Auch der Autor Titus Jensen ist ja schon so eine Person für sich. Am Anfang mochte ich ihn gar nicht und er war mir regelrecht unsympathisch. Umso erstaunlicher war für mich auch seine Wandlung im Buch – ich muss sagen, er hat sich richtig gemausert. Das hatte ich am Anfang von ihm gar nicht erwartet und dachte mir nur: „Das schafft der doch nie." Tja, so kann man sich irren! Am Ende jedenfalls war er mir richtig sympathisch und ich habe ihm seinen Erfolg richtig gegönnt und zwar aus tiefstem Herzen.
Als Fazit bleibe ich eigentlich nur noch die Antwort auf die Frage schuldig: War das nun „Das beste Buch der Welt"? Ich würde meinen: Jein. Zum einen Ja, weil es ein Buch ist, das nach Seinesgleichen sucht und es damit doch in gewisser Weise etwas Besonderes ist. Aber andererseits auch nein, weil der Autor hier etwas Entscheidendes vergisst und zwar das Sahnehäubchen auf dem ganzen Törtchen. Es reicht nicht einfach viele bisher bekannte Genres in ein Buch zu packen und dann zu behaupten es sei das „Beste". Für mich besitzt das „Beste" auch immer etwas Einzigartiges, Innovatives, Neues und bisher nicht da Gewesenes. Trotz der Tatsache, dass das Buch sehr unterhaltsam und anders war, fehlte mir hier doch der letzte Pfiff.
Insgesamt wird „Das Beste Buch der Welt" meinem Anspruch nicht hundertprozentig gerecht, aber nichtsdestotrotz weiß es zu unterhalten und liefert eine Geschichte die zeigt, dass auch ein Bestseller nicht einfach so vom Himmel fällt oder gar erzwungen werden kann. Klar, sonst könnte ihn ja jeder schreiben!
© Rezension: 2015, Sandra
01. Oktober 2014 / Klappenbroschur / 350 Seiten
ISBN: 978-3-8321-9757-5
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