
Eine spannende Familien- und Liebesgeschichte mit einigen kriminalistischen Elementen!! Durchaus lesenswert, obwohl oder gerade weil es kein typischer Krimi ist!!
Amanda ist lebensklug und ausgesprochen eigensinnig. Sie wächst in San Francisco auf, der Stadt der Freigeister. Ihre Mutter Indiana führt eine Praxis für Reiki und Aromatherapie und steht im Mittelpunkt der örtlichen Esoterikszene. Der Vater ist Chef des Polizeidezernats und ermittelt in einer grausamen Mordserie. Auf eigene Faust beginnt Amanda Nachforschungen dazu anzustellen, unterstützt von ihrem geliebten Großvater und einigen Internetfreunden aus aller Welt. Doch als Indiana spurlos verschwindet, wird aus dem Zeitvertreib plötzlich bitterer Ernst. Und Amanda muss über sich hinauswachsen, um die eigene Mutter zu retten. "Amandas Suche" erzählt den Weg einer furchtlosen jungen Frau, die mit allen Mitteln verteidigt, was sie liebt ein fesselnder Roman über das kostbare Band zwischen Müttern und Töchtern und die lebensrettende Kraft der Familie. (
© Text- & Bildmaterial: Suhrkamp Verlag)
Als ich während meiner Schulzeit „Das Geisterhaus" von Isabel Allende gelesen habe, war ich sofort von ihrem ungewöhnlichen und mitreißenden Schreibstil sowie auch von ihrem Talent für schicksalhafte Geschichten mit überraschenden Wendungen begeistert. Umso neugieriger war ich nun auf ihren neuesten Roman, mit dem sich die Autorin in das Krimi-Genre gewagt hat – und ich sollte nicht enttäuscht werden.
Der Schreibstil war mir von Beginn an irgendwie vertraut und ich war schnell wieder von ihm aber auch von der gesamten Handlung gefangen. Die Autorin baut die Personen, ihre Verwicklungen untereinander sowie die Rahmenhandlung gemächlich und mit viel Liebe zum Detail auf. Stellenweise mag es für manchen Leser wohl den Eindruck von Langatmigkeit erwecken, doch mir hat es geholfen die Hintergründe und Zusammenhänge von den einzelnen Figuren und ihren Charakteren einordnen zu können. Zudem hat dieser allmähliche Spannungsaufbau mich regelrecht an die Geschichte gefesselt, denn die im Klappentext angekündigte Entführung von Amandas Mutter ließ so einige Zeit auf sich warten…
Amanda, ihre Mutter Indiana sowie auch ihr Großvater sind mir allesamt sehr ans Herz gewachsen. Amanda ist eine sehr mutige und intelligente junge Frau, die mich mit ihrem Einsatz für das Leben ihrer Mutter und auch ihrem unerschütterlichen Ehrgeiz sehr stark beeindruckt hat. Doch scheint sie mit ihrer Mutter nicht allzu viel gemein zu haben – während Amanda sehr zielstrebig zu sein scheint und genau weiß, was sie im Leben erreichen will, erscheint mir ihre Mutter Indiana doch etwas wankelmütig zu sein und das besonders in der Liebe. Indiana ist auf der Suche nach einem Mann, der sie aufrichtig liebt und glaubt dies in Alan gefunden zu haben. Doch wird schnell klar, dass diese Beziehung eher wankelmütig und auch etwas einseitig ist. Ich habe sehr mit Indiana gelitten und auch gebangt, dass sie ihre Liebe findet, so nah habe ich mich ihr gefühlt.
Auch die Gruppe Ripper, in der Amanda und ihr Großvater agieren, hatte mich in seinen Bann gezogen. Die Idee einer solchen Vereinigung ist derart ungewöhnlich wie gleichzeitig auch genial. Es war faszinierend zu lesen, wie diese Gruppe agiert und der Polizei häufig einen Schritt voraus zu sein schien. Dies lag höchstwahrscheinlich auch daran, weil sie die Mordfälle ganz anders aufgearbeitet hat und nicht an bürokratische und andere Hürden gebunden war.
Das Ende des Buches war dann ein wahrhafter Showdown, der mich überrascht, mitgerissen und vollends begeistert hat. Schade war nur, dass die Autorin mir danach das Gefühl vermittelt hat, sie müsste wohl nun die Geschichte recht schnell beenden. Ich hätte mir eher gewünscht, dass sie die Handlung langsamer ausklingen lässt und evtl. noch einige Ausblicke liefert.
Kurz & gut – mein persönliches Fazit
Nach dem Buch „Das Geisterhaus" war „Amandas Suche" nun mein zweiter Roman von Isabel Allende und beide haben mich auf ihre eigene Art und Weise begeistert. „Amandas Suche" ist kein typischer Krimi und dennoch riss er mich mit und begeisterte mich immer wieder aufs Neue. Ich genoss es, wie die Autorin es schaffte die Verwicklungen zwischen den einzelnen Personen sowie auch die Rahmenhandlung Schritt für Schritt aufzubauen, immer wieder neue unerwartete Elemente hinzufügte und die gesamte Geschichte dann in einem überraschenden und fulminanten Showdown enden zu lassen. Es war ein Lesegenuss, den man erlebt haben muss, von einer Autorin, deren Schreibstil begeistert, fesselt und berauscht! Eine ganz klare Leseempfehlung und ein wahres Muss für alle Allende-Fans!!
© Rezension: 2014, Sandra