Für die, die es nicht wissen sollten: Menschen sind eine reale, zweibeinige Lebensform von mittelmäßiger Intelligenz, die von Illusionen geprägt auf einem kleinen, wasserreichen Planeten in einer sehr einsamen Ecke des Universums existiert. ~ Zitat Vorwort Seite 12
Ein kleiner Einblick in den Klappentext:
"In einer regnerischen Freitagnacht wandert Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, nackt eine Autobahn entlang. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Dieser neue Andrew hält nicht viel von den Menschen, jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die ihn überkommen, wenn er Debussy hört oder Isobel in die Augen blickt?"
"Man kam auf die Welt mit Babyhänden und Babyfüßchen und kannte nichts als unendliches Glück, und dann ließ das Glück allmählich nach, im gleichen Maß, in dem Hände und Füße wuchsen. Ab der Teenagerzeit begann das Glück einem durch die Finger zu rinnen und gewann dabei immer mehr an Masse." Zitat Seite 146
Meine Gedanken zu dem Buch:
Als ich das Cover sah, wollte ich dieses Buch unbedingt haben. Der Klappentext klang zugleich spannend und lustig. Besondere Erwartungen hatte ich an diese Geschichte anfänglich nicht. Ich dachte mir: "Ok, ein Alien nimmt Besitz von einem menschlichen Körper und muss auf der Welt einen Auftrag erfüllen und zudem womöglich menschliche Wesen eliminieren" Falsch gedacht, das mag auf den ersten Blick die Grundidee sein, aber dieser Roman ist mehr. Matt Haig schafft eine unglaubliche Atmosphäre durch seinen wunderbaren Schreibstil. Auf eine lustige Art und Weise schildert der Protagonist, ein Außerirdischer, wie Menschen auf ihn wirken, aussehen und sich verhalten. Er baut jedoch geschickt wunderbare literarische Zitate und Lebensweisheiten in die Story ein und nimmt den Leser mit auf eine besondere Reise. Eine Reise zu seinem ICH. Der Leser betrachtet das Leben aus einem anderen Blickwinkel. Man beginnt über sich und sein Leben zu philosophieren, erkennt sich in vielerlei Dingen selber als komisches Wesen an, geprägt durch die Gesellschaft und längst im Alltag versunken ohne sich bewusst darüber zu sein, wie Besonders wir doch sind. Wir sind einzigartig und es grenzt an ein Wunder, das wir, genau wir, auf dieser Welt sind. Wie gering die Wahrscheinlichkeit an sich überhaupt an sich ist, das Glück zu besitzen, tatsächlich das Licht der Welt erblicken zu dürfen. Ich kann dieses Buch jedem wärmstes empfehlen, der bereit ist, sich auf eine verrückte Geschichte mit unerwartetem Tiefgang einzulassen. Ein besonderer Lesegenuss mit einer gelungenen Story und einer wichtigen Botschaft.
"Strebe nicht nach Perfektion. Die Evolution und das Leben kommen nur durch Fehler weiter." Zitat Seit 326 Punkt 30Kurz & gut - mein persönliches Fazit:
Ein beeindruckender Roman, vor allem dann, wenn man sich die Nachbemerkung des Autors durchliest. Die Idee zum Roman ist faszinierend. Dieses Buch mag dem Klappentext nach und auch inhaltlich stellenweise humoristisch und unreal sein, aber es hinterlässt dem Leser nicht nur wundervolle Zitaten sondern regt zum Nachdenken an. Man wird durch philosophische Abschnitte und Zitate zum Leben, Sein und Lieben angeregt. Eine absolute Leseempfehlung und dank der vielen Zitate wird dieses Buch sicher noch oft aufgeschlagen werden.
© Rezension: 2014, Aygen Ekici (ae)"Liebe ist das, was die Menschen ausmacht, und doch haben sie keine Ahnung, wie sie funktioniert. Wenn sie es wüssten, wäre sie nicht mehr da." Zitat Seite 235
Ich und die Menschen – Matt Haig – Deutscher Taschenbuch Verlag
April 2014 / dtv premium / 352 Seiten
ISBN 13: 978-3-423-26014-5
Print: € 14,90 [D]* / eBook: € 12,99 [D]* Preis zum Zeitpunkt der Rezension
Quelle Coverbild: © Website Deutscher Taschenbuch Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: © Matt Haig
Labels: dtv Verlag, Rezension, Roman