tag:blogger.com,1999:blog-59907229532353592982024-03-14T03:21:42.540+01:00BücherKaffeeAnonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.comBlogger976125tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-62366213634108993452018-05-18T09:04:00.000+02:002018-05-18T09:04:06.043+02:00Kurze Kaffeepause wegen Umzug<div style="text-align: justify;">
Liebe Leser, aktuell ist es etwas ruhiger hier - aber das hat einen sehr schönen Grund! </div>
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Wir sind ganz fleissig im Hintergrund - wir ziehen mit dem Blog um und arbeiten gerade am relaunch! Nach dem langen <b>Pfingstwochenende</b> starten wir wieder voll durch und sind jetzt schon sehr gespannt, wie Euch das neue BücherKaffee gefallen wird. </div>
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Euer BücherKaffee-Team</div>
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#staytuned! </h3>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilfL05md0dwxxJGGZvpo00Y1KSmpTHgJHtxsltVlD_WM3SPfV3dClsE3B9-C5DqTr3_KB_ZHD2kQ6_PQIJbLQ2XZzoKNSzBuIpdQwAyKAuEpdN_dMYoUvs7YNDjK73shBqeWH0oEUlzeQ/s1600/kaboompics_Cup+of+coffee+%2526+MacBook+laptop%252C+iPhone+mobile+phone+on+table+in+cafe.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="493" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilfL05md0dwxxJGGZvpo00Y1KSmpTHgJHtxsltVlD_WM3SPfV3dClsE3B9-C5DqTr3_KB_ZHD2kQ6_PQIJbLQ2XZzoKNSzBuIpdQwAyKAuEpdN_dMYoUvs7YNDjK73shBqeWH0oEUlzeQ/s1600/kaboompics_Cup+of+coffee+%2526+MacBook+laptop%252C+iPhone+mobile+phone+on+table+in+cafe.jpg" /></a></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-79666372531522012612018-05-09T08:57:00.000+02:002018-05-12T09:58:49.653+02:00Rezension: Die Rivalin | Michael Robotham<div dir="ltr">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj03G9YYzOv_kMgKN_w_xCZuJpt1fV9yclYWAn3GuU0uP2bACeCqqS3JBHz4Ep9qY2dAbo8lk5YPDq_NlvgejeXdiTGn46xUNdbEiN1F4VuhfebBcdgMnc8Y6gTB__f4jalve1Yu-lzE7A/s1600/Cover_dieRivalin.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj03G9YYzOv_kMgKN_w_xCZuJpt1fV9yclYWAn3GuU0uP2bACeCqqS3JBHz4Ep9qY2dAbo8lk5YPDq_NlvgejeXdiTGn46xUNdbEiN1F4VuhfebBcdgMnc8Y6gTB__f4jalve1Yu-lzE7A/s1600/Cover_dieRivalin.png" /></a></div>
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[klappentext start] Agatha, Ende dreißig, Aushilfskraft in einem Supermarkt und aus ärmlichen Verhältnissen, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven Meghan, deren Ehemann ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist und die sich im Londoner Stadthaus um ihre zwei Kinder kümmert. Meghan, die jeden Tag grußlos an Agatha vorbeiläuft. Und die nichts spürt von ihren begehrlichen Blicken. Dabei verbindet die beiden Frauen mehr, als sie ahnen. Denn sie beide haben dunkle Geheimnisse, in beider Leben lauern Neid und Gewalt. Und als Agatha nicht mehr nur zuschauen will, gerät alles völlig außer Kontrolle ... [Text & Cover: © Goldmann Verlag] [klappentext ende]</div>
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ACHTUNG: DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER</h4>
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Aufmerksame Leser durchdachter Krimis mit raffiniertem Spannungsaufbau haben den britischen Autor Michael Robotham längst entdeckt. Jeder der wendungsreichen Fälle der Serie um den Psychologen Joe O'Loughlin und den ehemaligen Polizisten Vincent Ruiz wird zu einer intensiven, persönlichen Begegnung mit den beiden Hauptfiguren. Jeder neue Roman aus der Feder Robothams ist daher ein willkommener Anlass zum Besuch der jeweiligen Lieblingsbuchhandlung. </div>
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Die schlechte Nachricht: Der aktuelle Roman ist keine Fortsetzung der beliebten Serie.</div>
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Die gute Nachricht: Wie bereits in "Bis du stirbst" und zuletzt "Um Leben und Tod" schätzt der Autor die Abwechslung, erkundigt neugierig sein Genre - und diese Experimentierfreude spürt man beim Lesen. </div>
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"Die Rivalin" mutet wie eine detailliert ausgestaltete Vorgeschichte des kürzlich erschienenen, hoch empfehlenswerten Romans "The Child" von Fiona Barton an, jedoch mit alternativem Handlungsverlauf und Anklängen an "Girl on a Train": Agatha, eine junge Frau, die sich vom Schicksal benachteiligt fühlt, nimmt als Beobachterin am Leben einer zum Idealbild stilisierten jungen Familie der High Society teil. Die Obsession erreicht ihren schrecklichen Höhepunkt, als Agatha den neugeborenen Sohn von Meghan und Jack entführt, um ihn als ihr eigenes Kind aufzuziehen. </div>
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Abwechselnd wird jeweils in der ersten Person aus der Sicht der beiden Frauen erzählt. Damit ist der Autor - bis auf jene Ausnahmen, in denen die beiden einander begegnen - zu ihrer Charakterisierung auf ihre individuelle Perspektive beschränkt. Im Bewusstsein der Leser erwachen die beiden Hauptfiguren somit nicht durch fremde, sondern die jeweils eigene Wahrnehmung zum Leben. Zu Beginn, im Moment des ersten flüchtigen Eindrucks, manifestiert sich die Persönlichkeit der beiden vordringlich durch den jeweiligen Sprachgebrauch. Obwohl also auf den ersten Seiten die Schwangerschaft beide Frauen verbindet, zieht die Gedankenwelt scharfe soziale Grenzen. Meghan ist wortgewandt, weltoffen und als Bloggerin gewohnt, Texte für ein Publikum zu schmieden. Agatha hingegen wirkt eingeschüchtert, leicht einfältig, farblos. Je näher die Leser den Figuren kommen, desto weniger sind die anfangs hilfreichen Etikettierungen notwendig, desto deutlicher treten die aus der Distanz unsichtbaren Details hervor. In der Oberfläche von Meghans magazintauglicher Ehe mit einem bekannten Sportjournalisten werden langsam die feinen Risse sichtbar, in die jener Zweifel sickert, der das fragile Gewebe unter dem Druck der Ereignisse zu sprengen droht. Bereits auf den ersten Seiten wir die Ehe der beiden als ein Stellungskrieg inszeniert: </div>
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"Unsere Diskussionen konzentrieren sich immer auf das gleiche alte Terrain, und wir werfen Granaten aus unseren jeweiligen Schützengräben." (S. 22)</blockquote>
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Agathas Erinnerungen hingegen enthüllen Stück für Stück eine von Isolation geformte Persönlichkeit. Ohne die Möglichkeit, sich gedanklich mit anderen zu messen, entwickelt sich ein Bild der Welt, das einem regelmäßigen Reality Check nicht standhalten würde. Ihr Verständnis rationalen Handelns ist nicht mehr deckungsgleich mit jenem ihrer Zeitgenossen. So werden in der Erzählung in der ersten Person aufwühlende Ereignisse als alltägliche Banalitäten dargestellt, aus Agathas Sicht in sich stimmig, in der Beobachtung zusätzlich verstörend. Wenn sie sich an die Kinder erinnert, die sie bereits entführt hat, glaubt man sie von Ladendiebstählen als Mutprobe erzählen zu hören:</div>
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"Wenn ich in der Vergangenheit ein Baby gestohlen hab, ist es immer eine spontane Entscheidung gewesen und aus diesem Grund auch schiefgegangen." (S. 235)</blockquote>
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Wenn sie von den Steinhaufen erzählt, unter denen sie die toten Körper verscharrt hat, könnte es sich ebensogut um kleine Gräber im Vorgarten für verstorbene Haustiere handeln.</div>
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Dabei bedient sich der Autor eines psychischen Mechanismus', der im kleinen wie im großen funktioniert: Durch andauernde, affirmative Wiederholung wird das Außergewöhnliche zum Gewöhnlichen, das Schreckliche verliert seinen Schrecken. Wie ein sorgfältiger Küchenchef bei der Zubereitung einer besonderen Spezialität langsam das Wasser im Topf zum Kochen bringt, steigert auch Robotham langsam das Ausmaß von Agathas Wahn. Die Figur bleibt befremdlich, wird jedoch in ihren Zügen nachvollziehbar. Der Verlauf der Handlung resultiert unerbittlich aus ihrer Biographie, jede Handlung ist (in ihrem Verständnis) die Konsequenz der vorangegangenen. Das mit hollywoodtauglichem Pathos verzierte Finale passt nicht ganz in das sorgsam konstruierte Bild und mutet wie ein von außen verordnetes Happy End an. </div>
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"Die Rivalin" wirkt wie ein Experiment Michael Robothams, mit dem er sich selbst auf die Probe stellt: Ist er in der Lage, glaubhaft ausschließlich aus der Sicht weiblicher Figuren zu erzählen und dabei über die kleinen alltäglichen geschlechtlichen Unterschiede hinaus in jenen Bereich vorzudringen, der den Frauen vorbehalten ist, nämlich Schwangerschaft, Geburt, Mutterschaft ?</div>
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"Die Fruchtblase platzte mitten in der Nacht, und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Meine Stimme klang eigenartig fremd, als ich zwölf Stunden lang schrie, stöhnte und wimmerte, während mein Baby darum kämpfte, herauszukommen, und mein Körper darum, es drinnen zu behalten." (S. 187)</blockquote>
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Der Befund des (männlichen) Lesers: Experiment geglückt.</div>
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Persönliches Fazit</h3>
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In einem eigenständigen Thriller außerhalb seiner O'Loughin / Ruiz - Serie versucht sich Michael Robotham an ausschließlich weiblichen Perspektiven. Langsam und ausführlich erzählt, schöpft die Geschichte ihre Spannung aus dieser kontinuierlichen, unerbittlichen Eskalation.</div>
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© Rezension: 2018, Wolfgang Brandner</div>
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<i>Die Rivalin | Michael Robotham | Goldmann Verlag | </i><i>Aus dem Englischen von Kristian Lutze </i><i>| 2018 | Klappbroschur | 512 Seiten</i></h4>
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[wolfgang] </div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-87695916998589876142018-05-05T09:00:00.000+02:002018-05-12T09:59:00.335+02:00Rezension: Ein Tag im Sommer | J.L. Carr<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiD2rZuwhw1a0tUTKQMkM9wRzXmHGFTpSOzc7zcJGCIzEBCSRjOSDTBi-w-w6CRSc1madeEr7qnsHbIpvBTuBJO7AmsaD1z2V2_eZ64f5TY-8O17wSPN7Jk8Dj1hfOdFQWaXNmJGrP2eJkx/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiD2rZuwhw1a0tUTKQMkM9wRzXmHGFTpSOzc7zcJGCIzEBCSRjOSDTBi-w-w6CRSc1madeEr7qnsHbIpvBTuBJO7AmsaD1z2V2_eZ64f5TY-8O17wSPN7Jk8Dj1hfOdFQWaXNmJGrP2eJkx/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+1.jpg" /></a></div>
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[klappentext start]Im Morgengrauen erreicht ein Zug die Kleinstadt Great Minden, wo an ebendiesem Tag die jährliche Kirmes gefeiert wird. Aber der Bankangestellte und Kriegsveteran Peplow, der sich auch unter den Passagieren befindet, ist aus einem anderen Grund hier: Der Mann, dem er die Schuld am Tod seines Sohnes gibt, ist in der Stadt – und Peplow will Rache. In Great Minden trifft Peplow alte Bekannte und hat neue Begegnungen. Wir begleiten ihn auf seinem Weg durch die Stadt, und nach und nach offenbart sich das Bild eines Ortes, der deutlich von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gezeichnet ist. Die Menschen, die in Great Minden leben, leiden alle auf ihre Weise an der Welt – und doch findet Peplow hier im Angesicht seiner persönlichen Katastrophe neue Hoffnung … [© Text und Cover: <a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/carr-ein-tag-im-sommer-9783832198893" target="_blank">Dumont Verlag</a>][klappentext ende] </div>
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Es ist wirklich ein Gewinn, dass die Bücher des bereits 1992 verstorbenen englischen Autors Joseph Lloyd Carr in deutscher Übersetzung erscheinen. Mir haben schon <a href="http://www.buecherkaffee.de/2016/07/rezension-ein-monat-auf-dem-land-jl-carr.html" target="_blank">„Ein Monat auf dem Land"</a> und <a href="http://www.buecherkaffee.de/2017/04/rezension-wie-die-steeple-sinderby.html" target="_blank">„Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten"</a> richtig gut gefallen. Mit „Ein Tag im Sommer" ist jetzt auch Carrs Debütroman aus dem Jahr 1963 auf Deutsch erhältlich. Den habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. </div>
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Rache ist der Grund dafür, dass Peplow in den Zug steigt und nach Great Minden fährt. Er will den Mann zur Rechenschaft ziehen, der seinen zehnjährigen Sohn überfahren hat. Ich kann das verstehen, denn das Gericht hat den Täter freigesprochen, was der dann erst mal fröhlich gefeiert hat. Für Peplow brach damals die Welt zusammen. Den Tod seines Jungen hat er nicht überwunden und seine Ehe ist am Ende. Er muss etwas tun. Er ist fest entschlossen, den Täter umzubringen. Wird er das tatsächlich durchziehen? Das ist die spannende Frage, die sich durch das Buch zieht. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzateR9BDX0Yqsc1EZvXfTmzIDzcMH7rfBT9hIicLdKGcGHtoOfYx3LPmHHt39uLY81ePTwJ0bK3IbDp5vBP-tZ9gRBEluB_UBgll92njrhHLIRsjv3AoLB03sTfLhEyfqS1O6SpAx_i6f/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="578" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzateR9BDX0Yqsc1EZvXfTmzIDzcMH7rfBT9hIicLdKGcGHtoOfYx3LPmHHt39uLY81ePTwJ0bK3IbDp5vBP-tZ9gRBEluB_UBgll92njrhHLIRsjv3AoLB03sTfLhEyfqS1O6SpAx_i6f/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+2.JPG" /></a></div>
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Mit der Ankunft von Peplow in Great Minden lernen wir einige der Bewohner kennen. Typisch für eine Kleinstadt kennt hier jeder jeden, und jeder wird von jedem beobachtet. Es ist sehr vergnüglich, den mehr oder weniger gut gehüteten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Carr beweist sich schon in seinem Debütroman als ausgezeichneter Beobachter. Seine Darsteller erreichen zwar nicht ganz den Charme seiner späteren Romane, es ist aber äußerst kurzweilig, zu verfolgen, wie sie voller Hoffnung ihre Ziele und Träume verfolgen oder ihre Verzweiflung zu verbergen versuchen. Gerade Peplow und seine ehemaligen Kameraden haben mit den Geistern der Vergangenheit zu kämpfen. Wie im echten Leben geht die Geschichte auch nicht für alle Beteiligten gut aus und lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„In der Schule schauten die Schüler ihre Lehrer unbeteiligt an, blendeten die gereizten oder auch wohlmeinenden Anweisungen aus und lauschten stattdessen dem aufregenden Hämmern und Sägen, das jenseits der Milchglasfenster vor sich ging, während sie in Gedanken die staubtrockene Ebene der Arithmetik hinter sich ließen und zu den magischen Wäldern des Jahrmarkts davoneilten." (S. 67)</blockquote>
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Ich habe das Städtchen am Ende des Buchs nur sehr ungern wieder verlassen. Mit seiner Sprache fängt Carr die Atmosphäre dieses heißen Sommertages wunderbar ein. Von Anfang an kribbelt es bei allen, denn in dieser ländlichen Gegend ist der Tag der Kirchweih etwas Besonderes. Und diesen schicksalhaften Tag werden die Einwohner von Great Minden sicher nicht so bald vergessen. Und ich auch nicht. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAbNNrUXiiY-mM7Xx55YIt6NAvuOUq9Iw70i1-JAf0jhrVoOZ7T8mDBPGrQsz0TO5ItEHO0w-co8lSZrCqwJYO2mCz_UGyFhhgtwt_-MVnRckHvBbQMAi61iJtd97Q-9CsMfnSyqofIr_w/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="521" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAbNNrUXiiY-mM7Xx55YIt6NAvuOUq9Iw70i1-JAf0jhrVoOZ7T8mDBPGrQsz0TO5ItEHO0w-co8lSZrCqwJYO2mCz_UGyFhhgtwt_-MVnRckHvBbQMAi61iJtd97Q-9CsMfnSyqofIr_w/s1600/Ein+Tag+im+Sommer+3.JPG" /></a></div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Gut, dass „Ein Tag im Sommer" jetzt auf Deutsch erhältlich ist, denn schon in seinem Debütroman sieht J.L. Carr auf seine besondere Art tief hinein in die Seelen seiner Protagonisten. Mich hat dieser schicksalhafte Tagesausflug in die Kleinstadt jedenfalls sehr gefesselt. </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/carr-ein-tag-im-sommer-9783832198893" target="_blank">Ein Tag im Sommer | J.L. Carr | Dumont Verlag</a><br />
Aus dem Englischen von Monika Köpfer<br />
2018, gebunden, 304 Seiten, ISBN: 9783832198893 </blockquote>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-31455020242266029982018-05-02T10:43:00.001+02:002018-05-09T12:48:27.386+02:00Rezension: Suizid | Dean Koontz<div dir="ltr">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqv3AXoAvYzxnQQSx-Rq-clgUmkYn2qigyQBRuDZxm14wXT5mQtmPTHSTEFdCRByFB81-fs0f69sly1Dz5iSVEDaVivSCLyaf8PO1wmzraKI8CaEALQ-JhYhrGzn_S27Goy822AU5t8gg/s1600/koontz_suizid.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqv3AXoAvYzxnQQSx-Rq-clgUmkYn2qigyQBRuDZxm14wXT5mQtmPTHSTEFdCRByFB81-fs0f69sly1Dz5iSVEDaVivSCLyaf8PO1wmzraKI8CaEALQ-JhYhrGzn_S27Goy822AU5t8gg/s1600/koontz_suizid.png" /></a></div>
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[klappentext start] Der rätselhafte Selbstmord ihres Mannes ist nur der Anfang eines grauenvollen Alptraumes: Auf der Suche nach einer Erklärung für seinen Tod entdeckt FBI-Agentin Jane Hawk einen landesweiten Anstieg unerklärlicher Suizide. Als sie der Spur weiter folgt, erhält sie eine unmissverständliche Warnung: Ein Unbekannter dringt in ihr Haus ein und bedroht ihren Sohn. Jemand Mächtiges scheint dahinter zu stecken. Jane weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Sie geht in den Untergrund. Getrieben von dem Willen, ihre Familie zu schützen und den Tod ihres Mannes zu rächen, macht sie die Jäger zu Gejagten. [Text & Cover: © <a href="https://www.harpercollins.de/buecher/krimis-thriller/suizid" target="_blank">Harper Collins Verlag</a>] [klappentext ende]</div>
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Quer durch das Land werden Menschen in den Selbstmord getrieben. Ambitionierte Persönlichkeiten mit Lebensplänen ändern schlagartig ihr Verhalten und wählen den Freitod. Bereits die Ausgangssituation der Geschichte weckt Assoziationen zu hochkarätigen Thrillern wie "Dein Wille Geschehe" von Michael Robotham oder - ganz aktuell - "Todesreigen" von Andreas Gruber, die auf der Idee beruhen, daß eine Möglichkeit, den perfekten Mord zu begehen, darin besteht, das Opfer selbst die Tat vollbringen zu lassen. </div>
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Unmittelbar lernt der Leser Jane Hawk, FBI-Agentin außer Dienst, kennen, die ihn als Reisebegleiterin durch ein Hochgeschwindigkeitsabenteuer jagen wird. Auch ihr Mann zählt zu den Opfern eines subtil entwickelten Masterplans, und auch, wenn der Klappentext suggiert, daß Jane aufgrund eines Verdachts ihre Ermittlungen aufnimmt, ist dieses Stadium bereits überschritten. In dem Moment, in dem das Buch aufgeschlagen wird, ist die Handlung längst in Gang gesetzt. Dean Koontz, Spezialist für Horror-Geschichten mit Hang zum Übernatürlichen, agiert wie ein guter Freund, der durch die offene Tür ins Wohnzimmer stürmt, den Leser aus seiner Gemütlichkeit reißt und ihn dazu bringt, in das Auto zu steigen, das mit laufendem Motor draußen wartet. Worauf man sich dabei einläßt, kann man zu diesem Zeitpunkt bestenfalls erahnen, die obligate Vorgeschichte wird nachgereicht, wenn der erste Adrenalinrausch wieder abgeklungen ist. </div>
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Spätestens zu diesem Zeitpunkt drängen sich dann zwei Fragen auf: Was hat es mit den Selbstmorden, auf deren ungewöhnliche Häufung Jane gestoßen ist, auf sich? Warum legt sie beinahe paranoiden Wert darauf, auf ihrem Weg keine digitalen Spuren zu hinterlassen? Koontz agiert als geschickter Erzähler: Erst, wenn der Leser kurz davor ist, den Freund am Steuer des metaphorischen Vehikels anzubrüllen, warum die letzten Kilometer in Rekordzeit zurückgelegt wurden, kann er sich dessen Aufmerksamkeit sicher sein. Menschen dazu zu bringen, ihrem Leben ein Ende zu setzen, ist nur die Spitze des Eisbergs, im Kern steht eine neue Technologie, die den freien Willen einer Persönlichkeit ausradiert und ihn zu einem willfährigen Befehlsempfänger macht. Diese Technologie liegt in den Händen einer streng geheimen, kaum greifbaren Organisation, der nicht an Mitwissern gelegen ist. </div>
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Nicht mehr Herr über den eigenen Körper zu sein, von einer fremden Macht ferngesteuert zu werden ... Dean Koontz rührt an einer Urangst und ist dabei nicht der erste, der seinen Rezipienten mit seiner Geschichte unter die Haut kriecht. Was in zahlreichen Romanen und Filmen von hirnfressenden Parasiten oder dunkler Magie betrieben wird, verbindet der Autor mit dem kafkaesken Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, ein Thema, das aus seinem eigenen Roman "Dunkle Flüsse des Herzens" bereits vertraut ist. Dabei wird der ohnehin bereits beunruhigende Gedanke des Persönlichkeitsverlustes noch durch die Ohnmacht gegenüber dem Gegner verstärkt. Diese Situation verleiht dem Roman eine trostlose Grundstimmung, stets präsent gehalten durch Formen des (menschlichen) Verfalls im Alltag, durch die vielzitierte Banalität des Bösen, die kaum noch wahrgenommen wird:</div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
"Auf der untersten Stufe saßen zwei Teenager in Handschellen, die miteinander redeten, Augenblick lachten. Zehn, zwölf Meter von den beiden Komikern entfernt lag ein Toter auf dem Gehsteig. Die Szene war so frisch, dass noch niemand die Leiche zugedeckt hatte; " (S. 259)</blockquote>
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Die Ausarbeitung der Figuren legt indes den Schluß nahe, daß sich der Autor der langen Tradition des Themas im seichteren Unterhaltungsgenre bewußt ist. Die meisten von ihnen wirken klischeehaft überzeichnet, nehmen genau jene Rollen ein, die man in einer Geschichte dieser Art erwarten würde. Die Heldin ist eine mit allen Wassern gewaschene Ex-Agentin, die in hochgesicherte Milliardärsvillen eindringt und deren Spürsinn sie von einem Hinweis zum nächsten führt. Ihr zur Seite stehen kurzweilige Verbündete wie eine amazonenhafte Fünfzigjährige auf Rollerblades, die für eine genüßlich zelebrierte Actionszene in einem öffentlichen Park sorgt, sowie ein Obdachloser, der sich als ehemaliger Elitesoldat entpuppt und bedingungslos mit zu ihr hält. Ihre Gegenspieler sind ein gewissenloser Hacker mit abstoßender äußerer Erscheinung und ein sadistischer Schlägertyp - die nichts anderes verdient haben, als von Jane zur Rechenschaft gezogen zu werden. Schließlich stößt sie auf das Mastermind der Verschwörung, einen Wissenschafter mit Ambitionen zur Weltherrschaft, der von seiner eigenen Genialität überzeugt ist. </div>
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Die strapaziöse Suche, das Verstecken, die permanente Angst vor der Entdeckung graben jedoch tiefe Spuren in Janes Charakter. Von der liebenden Ehefrau und fürsorglichen Mutter wandelt sie sich sukzessive zu einer paranoiden Untergrundkämpferin. Der ursprüngliche Wunsch nach Rache weicht als Antrieb dem nackten Überlebenstrieb, formt ihre Persönlichkeit irreversibel: </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
"Als sie später im Bett auf dem Rücken lag (...) dachte sie darüber nach, dass sie in fast sieben Dienstjahren beim FBI zwei Täter erschossen hatte - und jetzt zwei weitere in nur zwei Tagen. Und sie fragte sich, wer sie in einem Jahr sein würde ... oder schon morgen" (S. 346)</blockquote>
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Durch diese Entwicklung der Figur erzeugt der Autor eine paradoxe Parallele: Jane jagt jene, die andere Menschen durch ihre Technologie fernsteuern. Gleichzeitig zwingen diese Gegner ihr ein Verhalten auf, das sie selbst, ganz ohne den Einsatz von Technik verändert. Mit jedem hirnlosen Handlanger, den sie tötet, verliert sie auch ein Stück ihrer eigenen Menschlichkeit, sodaß sie am Ende in ihrer Apathie den Ferngesteuerten gleicht. </div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Mit einer klischeeüberladenen actionreichen Handlung spielt Dean Koontz mit einer menschlichen Urangst und unterwirft dabei seine Protagonistin einer subtilen charakterlichen Entwicklung.</div>
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© Rezension: 2017, Wolfgang Brandner</div>
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[trennlinie]</div>
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<a href="https://www.harpercollins.de/buecher/krimis-thriller/suizid" target="_blank"><i>Suizid | Dean Koontz | Harper Collins</i></a></div>
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<i>Übersetzt von Wulf Bergner</i></div>
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<i>2017, Paperback, 512 Seiten, ISBN: 978-3-95967-178-1 </i></div>
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[wolfgang] </div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-26812276978858483482018-05-01T11:48:00.001+02:002018-05-09T11:56:49.725+02:00Rezension: Das Rezeptbuch "Coconut Kitchen" von Tanja Dusy<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_QgyZtsWSPBW8a1pUtNRO2LfM4iS3PHrj-hFqiDRwrhcEmrjEP1-uB_6VeGxv02X-OyS83S2_8kAIbOU4eEim7u0UZ_9ninpaehJLc6_fIv5JiL11zBmnMrhJpccnBvGL2v-7i086WKU/s1600/coconut4.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="492" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_QgyZtsWSPBW8a1pUtNRO2LfM4iS3PHrj-hFqiDRwrhcEmrjEP1-uB_6VeGxv02X-OyS83S2_8kAIbOU4eEim7u0UZ_9ninpaehJLc6_fIv5JiL11zBmnMrhJpccnBvGL2v-7i086WKU/s1600/coconut4.jpg" /></a></div>
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[klappentext start] Promis entschlacken mit Kokoswasser, Low-Carb-Fans schwören auf Kokosblütenzucker, überall duftet es nach Kokosöl. Was hat es nur auf sich mit dieser „Koko-Manie“? Positives wie Sand am Meer! Denn die exotische Frucht schmeckt nicht nur paradiesisch, sondern schützt auch noch vor chronischen Erkrankungen, stärkt das Immunsystem und hilft beim Entgiften. Als Green Coconut Curry oder Kokos-Salat, in Form verführerischer Kokos-Schoko-Pralinés oder in Smoothies, Kokos-Chia-Puddings und Co. [Text & Cover: © <a href="https://www.zsverlag.de/buecher/coconut/" target="_blank">ZS Verlag</a>] [klappentext ende]</div>
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Superfood Kokosnuss: lecker & supergesund</h3>
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Die Kokosnuss - ein <b>Trendthema</b>, ganz klar! Aber ganz absehen davon schmeckt sie einfach auch ganz herrlich und schon alleine der Duft weckt sofort ein Sehnsuchtsgefühl nach Urlaub, Strand, Meer …</div>
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In vielen Ländern gehört die Kokosnuss zu alltäglichen Leben dazu, sei es in der Küche oder auch für Haut und Haar - ihre Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig. </div>
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Die Supernuss kann in Form von <b>Kokosöl</b>, als <b>Kokosmus</b>, <b>Kokosmilch</b>, <b>Kokoswasser</b>, <b>Kokosmehl</b> und <b>Kokosblütenzucker</b> eingesetzt werden. Mittlerweile findet man diese Produkte in großer Auswahl in den Bioläden und z.T. auch in den Supermärkten. Wichtig ist natürlich auch hier: unbedingt auf einen biologischen, nachhaltigen Anbau achten. </div>
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Auf der ersten Seite dieses Buches findet ihr eine kleine <b>Erklärung</b> zu diesen einzelnen Kokosnuss-Produkten - dann geht es auch schon los mit den Rezepten und er Einsatz kann erprobt werden! </div>
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Die Rezepte selbst sind sehr ausführlich erklärt und leicht nachzumachen. Es wird viel Wert auf optische Wahrnehmung gelegt und so sind auch die meisten Zutaten immer in Bildform dargestellt. Es kann eigentlich (fast) nichts mehr schief gehen. </div>
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Vor allem jetzt in der Frühlingszeit erwacht bei mir das Verlangen nach diesen Rezepten sehr, denn sie machen einfach <b>Laune auf Sommer</b>, warme Temperaturen und mehr - ob Ice Tea Macchiato, Caribbean Smoothie, Kokos-Chia-Pudding über den bunten Kokossalat, leckeres Linsencurry bis hin zu Kokos-Sorbet, Carnot Cake und Kokos-Energy-Bites und noch vieles mehr. Die ganzen Rezepte sind in einem Register auch noch einmal alphabetisch aufgelistet. </div>
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Die <b>Kokos-Energy-Balls</b> habe ich direkt ausprobiert und ich bin schwer verliebt. ich bin sowieso ein großer Fan dieser Energy-Bites, da sie für mich ein idealer Ersatz zu herkömmlichen Süßigkeiten sind und gleichzeitig aber auch ein <b>super Lieferant für Ballast- und Mineralstoffe</b> sind. Die Zubereitung ist sehr einfach und köstlich sind sie obendrein! ich habe die Bällchen in Kokosraspel gewälzt - aber hier kann man auch selbst kreativ sein und sie zum Beispiel auch mit Schokolade überziehen und mit Pistazienkerne verzieren. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLKa6qqFpaOozY7GDAIB0azFT7foZC9M87285yokIwGnCPNhRBY1G-H_aI6umuSHMcdgrK4557eMUmC_NEGz56a9epjtlUKRG5jDwKASfuCoqz-Sgu3b1Qx0n8ZTCeUfT27_v9PzLhMh4/s1600/coconut2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="492" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLKa6qqFpaOozY7GDAIB0azFT7foZC9M87285yokIwGnCPNhRBY1G-H_aI6umuSHMcdgrK4557eMUmC_NEGz56a9epjtlUKRG5jDwKASfuCoqz-Sgu3b1Qx0n8ZTCeUfT27_v9PzLhMh4/s1600/coconut2.jpg" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizqzcWz0i3QMZ9aTrN5dhvE7DSEuYqA7dWtrH_mcvvHuEDN4StomeNeq3Q3E_IdY8noFZZ-zmWwzom7MAFrETlRwVgv3-OCp-RFxlaUAc5JvNcw5zVErrqoSMFVxv1o0LdBtOYo79hrQ0/s1600/coconut5.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizqzcWz0i3QMZ9aTrN5dhvE7DSEuYqA7dWtrH_mcvvHuEDN4StomeNeq3Q3E_IdY8noFZZ-zmWwzom7MAFrETlRwVgv3-OCp-RFxlaUAc5JvNcw5zVErrqoSMFVxv1o0LdBtOYo79hrQ0/s1600/coconut5.jpg" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggw69qxUJyvVsTJktHTXJFSnjjpXnS9JAdGXzkr8BD7S94NP2Mo5DELolDw7Z4XPJ8GL3r0hc8SFu_hBUZRNVP3Q17a0t5Ak_s9mIDqeTNOxSPXYSxh1uW-9ea2WX4-HlD15VJSNn5V0Q/s1600/coconut3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="492" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggw69qxUJyvVsTJktHTXJFSnjjpXnS9JAdGXzkr8BD7S94NP2Mo5DELolDw7Z4XPJ8GL3r0hc8SFu_hBUZRNVP3Q17a0t5Ak_s9mIDqeTNOxSPXYSxh1uW-9ea2WX4-HlD15VJSNn5V0Q/s1600/coconut3.jpg" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqwajvjWAlOeAwb3Ia1NNXem7orHohafyywdPdnBPEZui0yvyEL1LDcgPINAd5aWdLNlZjY6460DPSyc9mmc0EbA85Rv1CGpVs1TzLS6eQaWDC6ee4e2Qj5huOjxYUheEO9aMZZ1UcWA4/s1600/coconut6.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="492" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqwajvjWAlOeAwb3Ia1NNXem7orHohafyywdPdnBPEZui0yvyEL1LDcgPINAd5aWdLNlZjY6460DPSyc9mmc0EbA85Rv1CGpVs1TzLS6eQaWDC6ee4e2Qj5huOjxYUheEO9aMZZ1UcWA4/s1600/coconut6.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
<div>
<div style="text-align: justify;">
Ein kleines, feines Rezeptbuch für Freude der Kokosnuss, das Sommerfeeling garantiert - mit übersichtlichem, leicht verspieltem Layout, verständliche Erklärungen und Rezepten, die überwiegend mit relativ wenigen Zutaten auskommen. Wieder ein sehr gelungenes Buch aus der Just Delicious Reihe! </div>
<br />
© Rezension: 2018, Alexandra Stiller<br />
<br />
[trennlinie]<br />
<br />
<br />
<i><a href="https://www.zsverlag.de/buecher/coconut/" target="_blank">Coconut kitchen | Tanja Dusy | ZS Verlag</a><br />2017, HC, 66 Seiten, ISBN: 978-3-89883-642-5</i><br />
<br />
<br />
[alexandra]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-19609780879636750052018-04-30T18:51:00.000+02:002018-05-12T09:59:44.004+02:00Buchvorstellung DIY | DenDennis sucht sein Kuscheltier - Amiguruimis häkeln in Groß und Klein<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJxFABmUifajrMhFX_vF6oYxw_WyTcKfyeybmkJRIBoN1ihtK1uZMWMywwAnWYBvCM_kZC-2ocOIUUXZiigwGa-HlMTMMWz8UFEY2DKeoyMwawUTFU6c7e4kP4H0MBDUF9j4kBfcr94OY/s1600/dendennis1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="494" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJxFABmUifajrMhFX_vF6oYxw_WyTcKfyeybmkJRIBoN1ihtK1uZMWMywwAnWYBvCM_kZC-2ocOIUUXZiigwGa-HlMTMMWz8UFEY2DKeoyMwawUTFU6c7e4kP4H0MBDUF9j4kBfcr94OY/s1600/dendennis1.jpg" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
[klappentext start] DenDennis sucht sein Kuscheltier. Wo ist es bloß? DenDennis kann sein Kuscheltier nicht finden. Komm mit und helfe ihm, Schlafhase wieder zu finden. Auf der aufregenden Suche nach seinem Kuscheltier trifft DenDennis dabei auf so manchen hilfsbereiten Zeitgenossen. Faulpelz, das gut informierte Faultier in DenDennis Nachbarschaft, die Zwinkerkatze und Teddybär, der eingefleischte Vegetarier, sind nur einige der netten Helfer, die ihm begegnen. (<a href="https://www.topp-kreativ.de/dendennis-sucht-sein-kuscheltier-6483" target="_blank">Topp Verlag</a>) [klappentext ende]</div>
<br />
<br />
<div>
Nach einer längeren Pause bin ich jetzt wieder zurück und habe mir gleich mal das nächste Buch von DenDennis angeschaut.<br />
<div>
Seine vorherigen Häkelbücher habe ich schon sehr geliebt und ich verlinke Euch hier nochmal meine Beiträge dazu: </div>
<div>
<ul>
<li><a href="http://www.buecherkaffee.de/2015/10/dendennis-total-verruckte-hakelparty.html">DENDENNIS` TOTAL VERRÜCKTE HÄKELPARTY | Häkeln und feiern mit den frechen Amigurumis</a></li>
<li><a href="http://www.buecherkaffee.de/2014/09/handarbeits-rezension-dendennis-total.html">DENDENNIS` TOTAL VERRÜCKTE HÄKELFREUNDE | Die süßesten Antihelden aller Zeiten selber häkeln.</a></li>
</ul>
</div>
<div>
Es ist wieder fantastisch geworden. Und diesmals sind sogar größere Amigurumis darin zu finden. Es gibt 10 große und 10 kleine Modelle zum Nacharbeiten. Ganz bezaubernd finde ich wieder die Geschichte, wie DenDennis sein Kuscheltier sucht, wobei ihm viele Häkelgesellen helfen. Die Story zieht sich als roter Faden durch das ganze Buch.</div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEishe15dxvP5hekyTscUQj0Fi0v7qnp_O0DK4za16onVq2T7GYyZ_kgGacSAqGOSFur3KFfsnzekJvTtXJWH-Q9agER9ixeAg1guQVJZRVjvuk3SuF6giG2qqvus1bzRL79wQ8UgWJuPvM/s1600/dendennis5.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEishe15dxvP5hekyTscUQj0Fi0v7qnp_O0DK4za16onVq2T7GYyZ_kgGacSAqGOSFur3KFfsnzekJvTtXJWH-Q9agER9ixeAg1guQVJZRVjvuk3SuF6giG2qqvus1bzRL79wQ8UgWJuPvM/s1600/dendennis5.jpg" /></a></div>
<div>
<br />
<h4>
Zum Nacharbeiten habe ich mir ausgesucht:</h4>
<ul>
<li>Teddybär von Seite 68 (groß) - 2 Sterne</li>
<li>Nachteule von Seite 64 (klein) - 2 Sterne</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
Die Ergebnisse könnt Ihr auf den Fotos sehen. Bei dem Teddy habe ich die Farben variiert und, da es ja auf den Winter zugeht, passend zu seinen Stiefeln einen Kuschelschal gehäkelt. Er soll ja nicht frieren!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgkwe4Z9zpNXe4eaOsQ6GyY3nQRsB7xw09dPlI1v82wAVEyf9mFLFaJ3oFrCDVk8uYCAG9P2ySSmsjgYmLcw2YfPdRsTg2Hgnwah3Q0q7w8DsxCuOEjbz95WcGqlWDJsRj-v0TL8u98wms/s1600/dendennis2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgkwe4Z9zpNXe4eaOsQ6GyY3nQRsB7xw09dPlI1v82wAVEyf9mFLFaJ3oFrCDVk8uYCAG9P2ySSmsjgYmLcw2YfPdRsTg2Hgnwah3Q0q7w8DsxCuOEjbz95WcGqlWDJsRj-v0TL8u98wms/s1600/dendennis2.jpg" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpx2rfbuSQ54By-me5f-IKTyLDgjHe7bkS9ZB4sqgJE8BkNmvW3ZtDu64m27INbM04AA_Ucpcdrw6YaRoSHrduRoLBXfKr8_Wg8o6_xZJ_rLC5TE9pFbSniZi95cfOeaCcf2Zh4ztwEBk/s1600/dendennis3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpx2rfbuSQ54By-me5f-IKTyLDgjHe7bkS9ZB4sqgJE8BkNmvW3ZtDu64m27INbM04AA_Ucpcdrw6YaRoSHrduRoLBXfKr8_Wg8o6_xZJ_rLC5TE9pFbSniZi95cfOeaCcf2Zh4ztwEBk/s1600/dendennis3.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Anleitungen sind – wie immer bei DenDennis- leicht verständlich und Reihe für Reihe erklärt. Da kann man eigentlich nichts verkehrt machen, zumal es am Buchanfang noch eine Häkelschule gibt. Außerdem sind die Anleitungen in Schwierigkeitsgrade von 1 – 5 Sterne aufgeteilt. Die meisten Modelle sind jedoch Schwierigkeitsgrad 2 Sterne und daher bestimmt auch für nicht ganz so geübte Häklerinnen zu schaffen. Da auch bei jedem Kuscheltier die Größe als auch die ungefähre Anzahl der zu häkelnden Maschen angegeben sind, kann jeder die am besten für ihn passende Arbeit finden.</div>
<div style="text-align: justify;">
Also dann mal nix wie ran an die Häkelnadel.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqQuJhDtM5r0sNSI71xB0o5uTPPSnKV__P_viGxKoGTm51FsIe87GHcIFBu_broXQcl6N5GzFo7Hbw7vvXSoSOOHDoUTVPdtFcnjISSEbWYV8Y0AKB-bG2zY3bEnP9Bx4To5R6lgbFRtU/s1600/dendennis4.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqQuJhDtM5r0sNSI71xB0o5uTPPSnKV__P_viGxKoGTm51FsIe87GHcIFBu_broXQcl6N5GzFo7Hbw7vvXSoSOOHDoUTVPdtFcnjISSEbWYV8Y0AKB-bG2zY3bEnP9Bx4To5R6lgbFRtU/s1600/dendennis4.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<h3>
Mein Fazit:</h3>
<div style="text-align: justify;">
Wieder einmal ein total gelungenes und empfehlenswertes Handarbeitsbuch und gleichzeitig ein wunderschönes „Märchenbuch“. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher mit zauberhaften Amigurumis! </div>
<br />
Rezension, 2018, Gitta Handarbeitsfee<br />
<br />
<br />
<br />
<i><a href="https://www.topp-kreativ.de/dendennis-sucht-sein-kuscheltier-6483" target="_blank">DenDennis sucht sein Kuscheltier/DenDennis/Frechverlag Stgt. – Topp Nr. 6483</a><br />Erscheinungsdatum2017 / 88 Seiten</i></div>
</div>
<div>
<i><br /></i></div>
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<i>[gitta]</i></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-67051880031290422402018-04-25T19:28:00.000+02:002018-05-09T21:56:02.459+02:00Rezension: Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen. | Myriam Rawick<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgz3gY5mnV_xwIxGlg2-TUS4SHLFlx4ZFWfdmLGXyk49511JsMHpwBn6bBc6y6UqXcB62T9qpYXLYgExYSrNIxilhXJuzx2IqaK6-FxPvtWX5KyXeApuZSfc9xgfO8hff777bjvaMHFovw4/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgz3gY5mnV_xwIxGlg2-TUS4SHLFlx4ZFWfdmLGXyk49511JsMHpwBn6bBc6y6UqXcB62T9qpYXLYgExYSrNIxilhXJuzx2IqaK6-FxPvtWX5KyXeApuZSfc9xgfO8hff777bjvaMHFovw4/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Myriam ist knapp sieben Jahre, lebt mit ihren Eltern in Aleppo, liebt das Gewimmel auf dem Basar und die Gerüche des Jabel-Saydé-Viertels, wo sie und andere armenische Christen wohnen. Als im September 2011 die Unruhen ausbrechen, rät die Mutter ihr, ein Tagebuch zu führen, um den Schrecken zu bannen. Erschüttert hält Myriam fest, wie ihre Welt in Terror und Angst zusammenbricht, sie von einem Viertel ins nächste ziehen müssen, Cousins sterben oder entführt werden. Nur selten kann sie dem Terror ringsum ein kurzes kindliches Glück abtrotzen. Doch sie und ihre Familie halten unverbrüchlich zusammen und überleben mit Glück und Geschick das unfassbare Leid. [© Text und Cover: <a href="https://www.randomhouse.de/Buch/Mama-sagt,-dass-selbst-die-Voegel-nicht-mehr-singen/Myriam-Rawick/Blessing/e535302.rhd" target="_blank">Blessing Verlag</a>][klappentext ende] </div>
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Wenn ich mich mit einem Tagebuch aus dem kriegsgebeutelten Aleppo beschäftigte, weiß ich, dass das emotional werden wird. Ich will aber mehr erfahren, als das, was in den Nachrichten berichtet wird. Wie ist das Leben der Menschen vor Ort in diesen schwer vorstellbaren Umständen? Myriam Rawick bietet mit ihrem Buch eine besondere Perspektive: die eines Kindes. </div>
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Myriam ist in dem Zeitraum, in dem sie das Tagebuch schreibt, zwischen sieben und dreizehn Jahre alt. Eine prägende Zeit für ein Kind. Viel davon wird durch Gewalt, durch Schüsse und Bomben und durch dein Tod bestimmt. Anfangs sind es nur Proteste auf den Straßen, aber bald schon wird daraus ein bewaffneter Konflikt. Myriam kann nicht sagen, wer auf wen schießt oder warum überhaupt gekämpft wird. Sie wird von ihren Eltern auch nicht darüber informiert, kann das Geschehen aber so oder so gar nicht begreifen. Wieso werden wir bombardiert? Was haben wir falsch gemacht? Fragen, auf die sie keine Antwort bekommt. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6uvOWrPLx_yAuz6CLT5zzbXqAG8S1nMFWKT4YMNgjhqn4W-nLnJLUBQFl12f_69CI1-DITnno62mVJS60GBTub-nM5bzZeSAzurYBeJE1WRSSmDk0uXCOmw91TMcSGtdFAwvIx8-nbKPO/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="449" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6uvOWrPLx_yAuz6CLT5zzbXqAG8S1nMFWKT4YMNgjhqn4W-nLnJLUBQFl12f_69CI1-DITnno62mVJS60GBTub-nM5bzZeSAzurYBeJE1WRSSmDk0uXCOmw91TMcSGtdFAwvIx8-nbKPO/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+2.JPG" /></a></div>
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Ich bin erstaunt, wie die Familie versucht, ihren Alltag trotz der Umstände weiterzuführen. Dass Myriam noch zur Schule gehen kann oder dass ihr Vater noch seinen Laden betreiben kann, hätte ich nicht für möglich gehalten. Besonders durch die Entbehrungen, die immer schlimmer werden: oft fällt der Strom aus oder es gibt kein Trinkwasser. Die Preise schießen in die Höhe, für Brot muss man stundenlang anstehen. Es wird immer schwieriger, ein Essen auf den Tisch zu bringen. Ich wundere mich, dass sie nicht fliehen. Aber so einfach wird das nicht sein, schließlich hat die Familie hier in der Stadt ihre Lebensgrundlage. Wovon sollten sie außerhalb leben? Eine schwierige Lage. </div>
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„Heute früh sind wir in unsere Wohnung zurückgekehrt. Auf unserer Etage erwartete uns die Nachbarin und erzählte, dass eine Rakete direkt nebenan eingeschlagen sei. Gut, dass wir gestern bei Jedo und Teta geblieben sind. Ich bin mir sicher, dass Gott uns das Leben gerettet hat." (S. 135)</blockquote>
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Durch die Tagebuchform sind die Kapitel kurz, meist nicht länger als eine halbe Seite. Manchmal ist zwischen den Eintragungen nur ein Tag, dann wieder mehrere Wochen. Aus diesen vielen Fragmenten kann ich mir aber ein Bild davon machen, was es bedeutet, im Zentrum des syrischen Kriegs zu leben. Trotz oder gerade wegen der schlichten, kindlichen Sprache hat mich Myriams Bericht sehr bewegt. So sollten Kinder nicht leben müssen! </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSvZxB44PvJC0s8yLY-71p83jeh0wcii61nNhtDUWo6RLaaojocXzIMIxSikfX50kMp0b2CDIdiI0lxgBCYq9I-Z72SOI7qeiIJ33lzN0sP8XTygFx6UYoFCAlC-5t9ySee4pf6rjlY-Bt/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="467" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSvZxB44PvJC0s8yLY-71p83jeh0wcii61nNhtDUWo6RLaaojocXzIMIxSikfX50kMp0b2CDIdiI0lxgBCYq9I-Z72SOI7qeiIJ33lzN0sP8XTygFx6UYoFCAlC-5t9ySee4pf6rjlY-Bt/s1600/Mama+sagt+dass+selbst+die+V%25C3%25B6gel+nicht+mehr+singen+3.JPG" /></a></div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Myriam Rawick hat mir mit ihrem Tagebuch beeindruckende Einblicke ihr Leben gegeben. Ich kann mir jetzt annähernd vorstellen, was ständige Gewalt und Angst für ein Kind bedeuten. Ein erschütterndes und bewegendes Plädoyer gegen den Krieg in Syrien und gegen Krieg generell. </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
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<a href="https://www.randomhouse.de/Buch/Mama-sagt,-dass-selbst-die-Voegel-nicht-mehr-singen/Myriam-Rawick/Blessing/e535302.rhd" target="_blank">Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen. Mein Tagebuch Aleppo 2011-2017 | Myriam Rawick | Blessing Verlag </a><br />
Aus dem Französischen von Pauline Kurbasik<br />
2018, gebunden, 178 Seiten, ISBN: 9783896676221 </blockquote>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-92058956746040147382018-04-23T18:01:00.000+02:002018-05-09T15:29:43.484+02:00Buchtipps-To-Go #3 | Der schnelle Weg, Buchperlen zu entdecken <div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilVADb26aeNnTFsWwPe0wgDNzLaV3iPlZ19DgAgpML_dRdA3OaqW2Xw-QCotIa5aLBIdWQLpyGdYM3EpdOmdEG2WAQA8cypufNg5kssrMcfL_B4ti9y-dug8EIpEBeOp25-hURigMswTE/s1600/buchtippstogo3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="709" data-original-width="945" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilVADb26aeNnTFsWwPe0wgDNzLaV3iPlZ19DgAgpML_dRdA3OaqW2Xw-QCotIa5aLBIdWQLpyGdYM3EpdOmdEG2WAQA8cypufNg5kssrMcfL_B4ti9y-dug8EIpEBeOp25-hURigMswTE/s1600/buchtippstogo3.jpg" /></a><br />
Immer wieder möchten wir euch, kurz und prägnant zusammengefasst, Bücher vorstellen bzw. empfehlen, die wir sehr gerne gelesen haben und die für uns zu Buchperlen wurden. Unter dem Motto <b>#Buchtipps-to-go</b> erfahrt ihr zu einer kleinen Auswahl an Büchern, eBooks oder Hörbüchern unseren Eindruck bzw. unser persönliches Fazit. Das können Neuheiten auf dem Buchmarkt sein, aber auch immer wieder ältere Bücher, die wir vor einiger Zeit gelesen haben. Wir möchten dies nutzen, um auch Büchern abseits der Bestsellerlisten wieder ins Gespräch zu bringen. Außerdem gibt doch noch so viel Schätze in den Backlists zu entdecken. Vielleicht werdet auch ihr fündig?!</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEia8hA980ZV9LE9j4g7plFPplc2FrFsSaI3pa3ChVK2-2047evc2dpVQVKWBwtrtc5BL9VeUq6W-Q4YFyCgfPxE-UleA1pUz9bumUBXCz8DhzL74gzh9IBhXmaATKRqRtXYQ2NpBpStHtE/s1600/Cover_EinBriefimTaxt.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="740" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEia8hA980ZV9LE9j4g7plFPplc2FrFsSaI3pa3ChVK2-2047evc2dpVQVKWBwtrtc5BL9VeUq6W-Q4YFyCgfPxE-UleA1pUz9bumUBXCz8DhzL74gzh9IBhXmaATKRqRtXYQ2NpBpStHtE/s1600/Cover_EinBriefimTaxt.jpg" /></a></div>
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~ „Herz bedeutet Drama“ ~ So beginnt diese Gesellschaftssatire über die unkonventionelle Cécilie, die einen äußert delikaten Brief in einem Taxi verliert. Die Dinge geraten recht schnell außer Kontrolle, als Paul, der nicht ganz unattraktive Finder des Briefes, sie in eine recht brenzlige Situation bringt. Er sucht Sie zuhause auf und erbittet sich eine Einladung zum Abendessen, sozusagen als Finderlohn. Cécilia erfindet ihrem Mann gegenüber kuriose Ausflüchte und das Chaos nimmt auf recht komische seinen Lauf.<br />
Alles begann so vielversprechend und doch konnte ich Roman damals nicht fertig lesen. Die Luft war ganz plötzlich raus. <br />
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Vor ein paar Tagen dann fiel mir das Buch wieder in die Hände und ich habe es ganz spontan erneut gelesen - und plötzlich passte es einfach ganz wunderbar! Ich freue mich sehr, diese kleine Buchperle noch einmal neu für mich entdeckt zu haben. Sprachlich ein Genuss, amüsant, immer wieder eine bisschen ironisch und zugleich auch tiefgründig. Ein Stück feinste Unterhaltungsliteratur über die Konventionen der Liebe.<br />
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<a href="https://doerlemann.com/?id=573&k=2&sk=2&tb=&bioid=250" target="_blank">Louise De Vilmorin | Der Brief im Taxi | <span style="text-align: start;">Verlag: Dörlemann </span></a></h4>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVwTuMCpD-OGKFxcJz_BcdQuXmVejdlLvI4f6EdTD9QqTf9ZVGF5pFRARfUICSiAYl2VuX8i-LaAsGg0HMKeK7gyEIbWS-AtGNAI3lvcPduxONrFNC3MmrSX2bA4GpNJGYJfTvcEUmM0I/s1600/Cover_Bilqiss.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="740" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVwTuMCpD-OGKFxcJz_BcdQuXmVejdlLvI4f6EdTD9QqTf9ZVGF5pFRARfUICSiAYl2VuX8i-LaAsGg0HMKeK7gyEIbWS-AtGNAI3lvcPduxONrFNC3MmrSX2bA4GpNJGYJfTvcEUmM0I/s1600/Cover_Bilqiss.jpg" /></a></div>
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„Sicher war ich nicht so bezaubernd wie Scheherazade, aber wir beide besaßen das, was für Frauen, die in der Falle sitzen, am kostbarsten ist: Sprachfertigkeit. Eine, die ausspricht, Ärger erregt, schwatzt, neckt, leckt, erzählt, schmeichelt, bettelt, übertreibt, beschönigt, zu weit geht und sich wieder zurück nimmt, erneut zu weit geht, nun ohne sich zurückzunehmen.“ <br />
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Die junge Bilqiss wartet täglich auf ihr Urteil: Die Steinigung. <br />
Warum? Die Liste der Verstöße, die ihr angelastet werden, ist lang. So besitzt sie zum Beispiel Makeup, einen Lyrikband, Zeitungen, Stöckelschuhe, eine parfümierte Kerze, eine Kassette mit Lidern, Parfum, eine Pinzette u.v.m. … alles vermeintlich Dinge, die einen Mann in Versuchung führen könnten. Aber ihr schlimmstes „Verbrechen“: sie ist, anstelle des sehr betrunkenen Muezzin, aufs Minarett gestiegen, um zum Morgengebet aufzurufen. Frevel in den Augen der meisten Dorfbewohner! Aber Bilqiss ist eine mutige und unbeugsame Frau, bietet dem Richter die Stirn, lässt sich nicht den Mund verbieten. Um Gnade zu flehen, das fällt ihr nicht ein. Sie gewinnt immer mehr die Sympathie des Richters, er fühlt sich von ihr hingezogen und die Urteilssprechung verzögert sich von Tag zu Tag … <br />
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Saphia Azzeddine, die u.a. auch „Mein Vater ist Putzfrau“ schrieb, überzeichnet gewollt und widmet sich mit feinzüngiger Ironie dem religiösen Fanatismus - und doch ist vieles auch bittere Realität. Das Land wird nicht genannt, es könnte ein jedes sein, in dem Frauen eine Burka tragen, wenig bis gar keine Rechte haben, die Religion regiert. Sie lässt ihre Protagonisten aufeinanderprallen, liefert einen gelungenen Schlagabtausch mit mal spöttischem, mal ernstem und doch auch immer wieder sehr humorvollem Ton. Provokativ und sehr lesenswert!<br />
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<a href="https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1118-bilqiss-2.html" style="font-weight: normal;" target="_blank">Saphia Azzeddine | Bilqiss | Verlag: Wagenbach </a></h4>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-b8Nez6Fvd310rvI6FW8sdBwPRuBD9yBmwqZKHDL35aFU7kpfHVf5d10bkALP9JX3ez3DlHI8gdXWev-hNheIqquPRHfBNiHBwl5Hd0aecmA1n8afYO2hoeX6a7x5CqiwStyW3MNlyRU/s1600/Cover_Fu%25CC%2588nfviertelstunden.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="740" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-b8Nez6Fvd310rvI6FW8sdBwPRuBD9yBmwqZKHDL35aFU7kpfHVf5d10bkALP9JX3ez3DlHI8gdXWev-hNheIqquPRHfBNiHBwl5Hd0aecmA1n8afYO2hoeX6a7x5CqiwStyW3MNlyRU/s1600/Cover_Fu%25CC%2588nfviertelstunden.jpg" /></a></div>
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Ein ganz schmales Band mit gerade mal 96 Seiten - aber jede einzelne davon ein Genuss, gefüllt mit italienischem Flair, berauschenden und heißen Sonnentagen am Meer, an denen der Sand zwischen den Zehen und Salz auf den Lippen zurück bleibt. #ErnestvanderKwast schreibt mit einer Leichtigkeit über die erste Liebe, die Unabhängigkeit, den Schmerz. Er schweift ab, für ein bis zwei Seiten in andere Geschichten, findet wider zurück, springt in der Zeit hin und her und präsentiert so ganz „flatterhaft“ die Lebensgeschichte von Giovanna und Enzo, die sich im heißen Sommer 1945 verlieben - aber die Liebe erst über sechzig Jahre später auflebt. <br />
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Eine kurze aber wunderschöne Liebesgeschichte ist das, mit einem Hauch Melancholie und einem sehr schönen Ton. Geht direkt ins Herz!<br />
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<a href="https://www.mare.de/buecher/funf-viertelstunden-bis-zum-meer-8205">Ernest van der Kwast | Fünf Viertelstunden bis zum Meer | Verlag: mare</a></h4>
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<span style="font-weight: bold;">[alexandra]</span></div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-3212657650112771082018-04-20T09:16:00.000+02:002018-05-12T10:00:15.858+02:00Rezension: Kleine Feuer überall | Celeste Ng<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjb-DXmEeyolyxR0uILipug-GnH0OiqeejaYQaKxGLsj_0oUIres7hDi0w_Rnjbm0_IhaxGtg_zdAkR8LO3k7ibxGtvNJpygs_PrmX3aK7kUSq-krUfZd24MHA7JNpBGoI4EhkxbE59-j6o/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjb-DXmEeyolyxR0uILipug-GnH0OiqeejaYQaKxGLsj_0oUIres7hDi0w_Rnjbm0_IhaxGtg_zdAkR8LO3k7ibxGtvNJpygs_PrmX3aK7kUSq-krUfZd24MHA7JNpBGoI4EhkxbE59-j6o/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Es brennt! In jedem der Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt. Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Erfahrung gemacht, »dass Leidenschaft so gefährlich ist wie Feuer«. Deshalb passte sie so gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio, in dem der Außenanstrich der Häuser ebenso geregelt ist wie das Alltagsleben seiner Bewohner. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch? [© Text und Cover: <a href="https://www.dtv.de/buch/celeste-ng-kleine-feuer-ueberall-28156/" target="_blank">dtv Verlag</a>][klappentext ende] </div>
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Mit <a href="http://www.buecherkaffee.de/2016/06/was-ich-euch-nicht-erzahlte-celeste-ng.html" target="_blank">„Was ich euch nicht erzählte"</a> hat Celeste Ng ein bemerkenswertes Debüt vorgelegt. Die Familiengeschichte mit dem dramatischen Ende hat mich überzeugen können. Jetzt ist mit „Kleine Feuer überall" ihr zweiter Roman erschienen. Klar, dass ich den nicht verpassen wollte.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw3gPO4L9NySCqYfchBXNuXrREOBV5c3JLDsvtTSXepdXB50QoiiXHv1voaaiqZZtbEqwNODBzeRKqtmZ5OstYoSP3ERWd-yplJoUmSImWoxHAp60VqLBjwkGzEmbhzpftXIlPP0LzGkS9/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="378" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw3gPO4L9NySCqYfchBXNuXrREOBV5c3JLDsvtTSXepdXB50QoiiXHv1voaaiqZZtbEqwNODBzeRKqtmZ5OstYoSP3ERWd-yplJoUmSImWoxHAp60VqLBjwkGzEmbhzpftXIlPP0LzGkS9/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+2.JPG" /></a></div>
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Das neue Buch ist ähnlich strukturiert wie das erste: es beginnt mit dem Brand des Hauses der Richardsons recht dramatisch und geht dann in der Zeit zurück, um zu erklären, wie es dazu kam. Wir lernen die Richardsons und ihre vier Kinder kennen, ihre Vorlieben, ihre Wünsche und Hoffnungen, aber auch ihre Macken und Schwächen. Sie führen ein Leben, das man wohlsituiert nennen kann: angenehme Nachbarn, die besten Schulen, ein großes Haus und ein ansehnliches Einkommen. Das ist genau das Leben, das Mrs Richardson immer für sich vorgestellt hat. Ein Leben mit einer großen Familie in Shaker Heights, einem Retortenvorort von Cleveland, in dem man sich nicht mit den Problemen, wie sie in anderen Stadtteilen bestehen, rumärgern muss. Eine wunderbare Vorlage für soziale Konflikte! </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Wer das Glück hatte, in Shaker zu wohnen, durfte sich in der schönsten Gemeinde Amerikas wähnen. Wenn man dort, wie ein Bewohner einmal sagte, beim Schneeschaufeln in der Einfahrt seinen wertvollen Diamant-Hochzeitsring verlor, kam im nächsten Moment ein Service und brachte die gesamte Schneewehe in eine städtische Autowerkstatt, wo sie zur Bergung des Schatzes unter Wärmelampen geschmolzen wurde." (S. 181)</blockquote>
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<div style="text-align: justify;">
Elena Richardson gehört ein weiteres kleines Haus am Rand von Shaker Heights. Und weil sie sich selbst als guten Menschen sieht, vermietet sie es gerne an mehr oder weniger Bedürftige. Man hilft ja, wo man kann! Ihre neuesten Mieter sind Mia Warren und ihre Tochter Pearl. Die schüchterne Pearl freundet sich mit dem gleichaltrigen Moodie Richardson an. Damit beginnt eine Verbindung zwischen den beiden Familien, die mit der Zeit immer stärker wird und alle vier Kinder der Richardsons einbindet. Dabei prallen zwei Lebenskonzepte aufeinander: Elena Richardsons perfektes Vorortleben und Mia Warrens unstetes Nomadendasein. Lieber arm und frei als reich und gebunden? Als Elena den Grund für Mias fluchtartigen Lebensstil herausfinden will, tritt sie Ungeahntes los. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1lIQO9_NL5VHo3SJoggUFW5uPLfbn7YVwfTdEcPNNXC-UtSx_qiBCm0ZXjmyAdh5cVMedrEJPoHBWPHRdTH1wN3m9w82mUdznPnBBMiAy-slmrA-5zXasxGHh6Kdjde17CYWsUga2N0QA/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="645" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1lIQO9_NL5VHo3SJoggUFW5uPLfbn7YVwfTdEcPNNXC-UtSx_qiBCm0ZXjmyAdh5cVMedrEJPoHBWPHRdTH1wN3m9w82mUdznPnBBMiAy-slmrA-5zXasxGHh6Kdjde17CYWsUga2N0QA/s1600/Kleine+Feuer+%25C3%25BCberall+3.JPG" /></a></div>
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Celeste Ng stellt auch bei ihrem zweiten Roman ihre Stärken unter Beweis: die Charakterisierung ihrer Protagonisten ist sehr lebensnah und deren Entscheidungen absolut nachvollziehbar. Das bringt mich sehr nah an sie heran und dementsprechend verfolge ich gebannt ihre Lebenswege. Sie nimmt sie ernst, auch bei dummen Entscheidungen, und wird nie besserwisserisch. Außerdem verwebt sie die Geschichten der Familien klug miteinander und packt einiges hinein wie soziale Differenzen, verschiedene Lebenskonzepte oder Fragen nach Fehlern und Schuld. Ihre Erzählweise ist dabei sehr kurzweilig. </div>
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Persönliches Fazit </h3>
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Celeste Ng beweist sich wieder als gute und feinfühlige Beobachterin. Bei der ausgezeichneten Charakterisierung erkenne ich bei ihrem zweiten Buch ihre Handschrift wieder. Das in Verbindung mit einem gut gewobenen Plot macht „Kleine Feuer überall" zu einer fesselnden Lektüre. </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="https://www.dtv.de/buch/celeste-ng-kleine-feuer-ueberall-28156/" target="_blank">Kleine Feuer überall | Celeste Ng | dtv Verlag </a><br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit<br />
2018, gebunden, 368 Seiten, ISBN: 9783423281560 </blockquote>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-54424647007704847372018-04-17T19:58:00.000+02:002018-05-09T15:53:26.348+02:00Rezension: Borne | Jeff VanderMeer<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVxCmJMakBcUA8kty7kz65RX0_b5vneXbSoJ6BZD2T7OkQom5rxz_ndM2JcKgRpRIWW7kQcVS8ALgsS195LHAB2EnW01VTbYtQik73C47JkgkXYy9C2ZlKcVoBea1d78BbijldKR20E3c2/s1600/Borne+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVxCmJMakBcUA8kty7kz65RX0_b5vneXbSoJ6BZD2T7OkQom5rxz_ndM2JcKgRpRIWW7kQcVS8ALgsS195LHAB2EnW01VTbYtQik73C47JkgkXYy9C2ZlKcVoBea1d78BbijldKR20E3c2/s1600/Borne+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Ein riesiger Bär, der eine zerstörte Stadt terrorisiert. Eine junge Frau, die in den Ruinen nach biotechnologischem Abfall sucht. Ein Drogendealer, der daraus psychoaktive Drogen herstellt. Ein undefinierbares Wesen, das diese Welt für immer verändern wird … Borne sprengt alle Genregrenzen und zeigt, wie fantastisch Literatur heute sein kann. [© Text und Cover: <a href="https://www.kunstmann.de/buch/jeff_vandermeer-borne-9783956141973/t-2/" target="_blank">Verlag Antje Kunstmann</a>][klappentext ende] </div>
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[trennlinie]</div>
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Mit seinem Roman <a href="http://www.buecherkaffee.de/2018/03/film-vs-buch-ausloschung.html" target="_blank">„Auslöschung"</a>, der kürzlich auch verfilmt wurde, konnte mich Jeff VanderMeer sehr fesseln. Seine visionäre Darstellung einer bedrohlichen Zukunft hat mich in ihren Bann gezogen. Da wollte ich mir seinen aktuellen Roman nicht entgehen lassen. </div>
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Auch in „Borne" ist die Atmosphäre beklemmend. Rachel haust mir ihrem Freund Wick abgeschottet in einem verlassenen und teilweise zerstörten Wohnkomplex in einer größtenteils verwüsteten Stadt. Ihre Ausflüge nach draußen zur Beschaffung von Lebensmitteln und anderen brauchbaren Materialien sind sehr gefährlich. Marodierenden Banden oder herumstreunenden Tieren sollte sie lieber aus dem Weg gehen. Aber Rachel ist keine Anfängerin: sie traut sich sogar an „Mord" heran, einen riesigen, biologisch modifizierten Bären, in dessen Umfeld es meist Brauchbares einzusammeln gibt. Dass Rachel dabei auf Messers Schneider agiert, ist ihr bewusst. </div>
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Bei Mord findet sie auch dieses schwer zu definierende Wesen, dem sie den Namen „Borne" gibt. Vor der Apokalypse wurde viel an Biotechnologie geforscht und experimentiert. Daher ist Rachel nicht verwundert, eine unbekannte Form zu finden. Sie nimmt Borne mit in ihre Unterkunft. Davon ist Wick gar nicht begeistert, denn eine zentrale Frage ist: wer oder was ist Borne? Wick sieht in ihm eine mögliche Bedrohung, Rachel dagegen will Borne helfen und ihn großziehen. Borne wächst und lernt tatsächlich schnell. Aus der Kreatur, die einer Kreuzung zwischen Seeanemone und Tintenfisch gleicht, wird ein Gestaltwandler, der sogar sprechen kann. </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„»Weißt du, warum es dich gibt?« Bornes neu ausgebildete Augenstiele, die ständig hervorschossen und sich dann wieder zurückzogen, sahen mich fragend an. »Der Grund«, sagte ich. »Du weißt schon – warum man überhaupt am Leben ist. Bist du zu einem bestimmten Zweck gemacht worden?« »Muss alles einen Zweck haben, Rachel?«" (S. 78) </blockquote>
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Dass Machtbestreben und Gier die Menschheit an den Rand der Existenz bringen würde, ist sicherlich nicht weit hergeholt. Hier scheint bei der Entwicklung von Biotechnologie etwas schief gegangen zu sein. VanderMeer nutzt das, um Wesen zu erschaffen, die über Fähigkeiten verfügen, die weit über menschliche Beschränkungen hinausgehen. Damit erschafft er eine gleichzeitig beklemmende wie faszinierende Welt. Eine Welt, die nicht mehr von Menschen beherrscht wird. Wie hält man es in diesen Verhältnissen überhaupt aus? Zählt da nur noch das nackte Überleben oder braucht man nicht doch noch eine zumindest wage Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit? </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQ5Xbstzh5lqHHNhWSotVoFnapw0Mlmin2EbwGut2dWbo-36a68fCbh2N6_q9y4xss3EMz5PZXyysvJJMNOpTTbmZhA4Iyq91hl2tt4dUKdWUUiVHWhUMYT0cn9II278T_cz9rIxbttdtJ/s1600/Borne+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="617" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQ5Xbstzh5lqHHNhWSotVoFnapw0Mlmin2EbwGut2dWbo-36a68fCbh2N6_q9y4xss3EMz5PZXyysvJJMNOpTTbmZhA4Iyq91hl2tt4dUKdWUUiVHWhUMYT0cn9II278T_cz9rIxbttdtJ/s1600/Borne+2.JPG" /></a></div>
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Rachel in dieser postapokalyptischen Welt zu begleiten hat mich sehr in den Bann gezogen. Dazu trägt auch VanderMeers besondere Schreibweise bei, die durchaus Aufmerksamkeit erfordert, dafür aber auch intensive Bilder im Kopf entstehen lässt. </div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Mit „Borne" erschafft Jeff VanderMeer eine ebenso bedrohliche wie faszinierende postapokalyptische Welt mit Wesen, deren Fähigkeiten das, was wir kennen, weit hinter sich lassen. Ein beklemmender, packender Roman, ein geradezu cineastisches Leseerlebnis! </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="https://www.kunstmann.de/buch/jeff_vandermeer-borne-9783956141973/t-2/" target="_blank">Borne | Jeff VanderMeer | Verlag Antje Kunstmann</a><br />
Aus dem Englischen von Michael Kellner<br />
2017, gebunden, 367 Seiten, ISBN: 9783956141973</blockquote>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-64149342398972670742018-04-13T11:21:00.001+02:002018-05-12T10:00:33.525+02:00Rezension: Armageddon | Wolfgang Hohlbein<div dir="ltr">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpiehxKyrLyYouRUvVhyvdUKiEwce9MyFXHOYanu2MiS7eF6B_cMoUVCb5hsa2NFcq9385mudw-KtYtJDkkzCAFUd9lIDLlnVd07CQHEW0WmkkX_WEeXugxqeNMTWGYT4KrXTu3MjMjNM/s1600/cover_Armagedon.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpiehxKyrLyYouRUvVhyvdUKiEwce9MyFXHOYanu2MiS7eF6B_cMoUVCb5hsa2NFcq9385mudw-KtYtJDkkzCAFUd9lIDLlnVd07CQHEW0WmkkX_WEeXugxqeNMTWGYT4KrXTu3MjMjNM/s1600/cover_Armagedon.png" /></a></div>
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[klappentext start] Auf dem Flug nach Tel Aviv begegnet Beka dem gleichermaßen faszinierenden wie undurchschaubaren Luke. Doch bevor sie sein Geheimnis ergründen kann, zerreißt eine gewaltige Druckwelle das Flugzeug. Das Undenkbare ist geschehen: Eine Atombombenexplosion vernichtet weite Teile Israels. Aber Beka und Luke überleben. Sie finden sich in einem unterirdischen, verlassenen Tempel wieder, der von geheimnisvollen Symbolen übersät ist. Und alles deutet darauf hin, dass Armageddon begonnen hat - die letzte Schlacht ... [Text & Cover: <a href="https://www.piper.de/buecher/armageddon-isbn-978-3-492-70441-0" target="_blank">Piper Verlag</a>] [klappentext ende] </div>
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[trennlinie] </div>
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Wolfgang Hohlbein ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren, der auf ein beeindruckend umfangreiches Gesamtwerk verweisen kann, mit dem er zahlreiche Nuancen des Fantasy-Genres ausgelotet hat. Als sein besonderes Verdienst gilt es, junge Leser mit seinen Geschichten zu verzaubern und in der Welt der Bücher willkommen zu heißen. Gerade in den mit seiner Frau ersonnenen Geschichten arbeitet er mit jugendlichen Protagonisten und projiziert den Reifeprozeß der Persönlichkeit auf einen epischen Kampf Gut gegen Böse. </div>
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Und ... was wäre ein Hohlbein-Roman ohne die Lieblingswendung des Autors zum Ausdruck sehnsüchtiger Begierde:</div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
"Aber was allen Schreckensgestalten und Special-Effects, für die Roland Emmerich wahrscheinlich seinen rechten Arm geopfert hätte ..." (S. 384)</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Mit seinem aktuellen Roman "Armageddon" wendet er sich (nach dem Thriller "Mörderhotel") wieder an die Leserschaft an der Schwelle zum Erwachsenenalter. Hauptfigur Beka, kurz für Rebecca, ist weitgehend eigenschaftsfrei und somit eine typische Hohlbein-Heldin. Indem er nämlich seine Charaktere bewußt unscharf zeichnet, konzipiert der Autor sie als universelle Identifikationsfiguren. Allerdings wird Beka als "fast 20 Jahre, eine erwachsene Frau, keine pubertierende Dreizehnjährige" beschrieben, womit sie deutlich über dem Altersschnitt des Zielpublikums liegen dürfte. Zunächst relativiert Hohlbein diesen Vorsprung, indem er Bekas Gemütszustand angesichts eines etwa gleichaltrigen jungen Mannes in eben jene Phase hormonellen Erwachens zurückversetzt. Schließlich trifft sie auf Jugendliche (im betreffenden Altersbereich), die in Stämmen organisiert, um ihr Überleben kämpfen. Nun löst der Autor die Diskrepanz zwischen Leser und Hauptfigur endgültig auf, indem er diese wesentlich infantiler agieren läßt, als man es sich angsichts ihres Alters erwarten würde. Mit der Ausgangssituation - sieben Jahre in die Zukunft in eine verwüstete Welt geworfen zu werden - findet sich Beka erstaunlich schnell ab, ihre Neugier ist im Gegensatz zu jener des Lesers allzu rasch gestillt. Dazu wirken ihr Sarkasmus und ihre übertriebene Coolness unangebracht für jemanden, dessen Flugzeug nach Israel ungeplant in einer Umgebung ohne zivilisatorische Errungenschaften wie Strom und fließendes Wasser notlanden mußte. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Offensichtlich, um sich des Kontaktes zu den Lesern zu versichern, flicht der Autor immer wieder Referenzen auf die Populärkultur ein, die allerdings leicht anachronistisch wirken. Die Leserschaft mag mit der klingonischen Grußformel aus Star Trek noch vertraut sein, ob der Film "Highlander" aus den 1980er-Jahren allerdings noch bekannt ist, darf bezweifelt werden ...</div>
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<br /></div>
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In dieser in Trümmern liegenden Welt - als Ursache wird vage eine Atombombe genannt - verbündet sich Beka schließlich mit ihren neuen kindlichen Gefährten, um sich auf eine abenteuerliche Suche zu begeben. Aber wonach eigentlich? Nachdem das Jerusalem in seiner neuen Gestalt mit all seinen Gefahren erkundet wurde, ist es wohl als obligater Akt der Rebellion zu verstehen, daß Beka und zwei ihrer neuen Freunde dem Einfluß eines übermächtigen Engels entfliehen. Allerdings scheinen weder die kleine Reisegruppe, noch der Roman selbst ein konkretes Ziel anzustreben. Ein Finale oder eine Auflösung ist nicht in Sicht, der Roman funktioniert wie eine postapokalyptische Sightseeing-Tour, in der die Helden von einem Schauplatz zum nächsten getrieben werden. Jedes Mal, wenn die Fragen nach Sinn des Unterfangens oder gar der Ursache der Lage zu drängend werden, sorgt der Autor für Action und verscheucht seine Figuren mit einer neuen Gefahr aus ihrer Kontemplation. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dazu kommt Hohlbeins lockerer Umgang mit dem Thema Religion. Der Roman wirkt wie ein bizarres Sammelsurium christlich-jüdischer Symbole, die aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissen und neu arrangiert wurden. Damit mag der Autor vielleicht die Neugier wecken, dazu motivieren, die tatsächlichen Hintergründe in der Bibel und im Talmud nachzuschlagen. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß er mit seinen Anspielungen bestenfalls auf fragmentarisches Halbwissen im Kreise seiner Leser treffen wird. Man könnte ihm durchaus unterstellen, diese unvollständigen Kenntnisse bewußt zu nutzen: Wo Religion im Jahr 2017 vielfach als mystisch verklärte Brauchtumspflege wahrgenommen wird, ist es leicht, sie in eine per se nicht zu erklärende Form von Magie umzudeuten, die einem jeden Fantasy-Roman als Grundlage dient. Ein Schutzengel, der sich als mordlüsterner Dämon entpuppt, ein unversehrtes Becken mit Weihwasser, das alle Wunden in Sekundenschnelle heilt oder aus dem Jüdischen stammende Vornamen wie Yoram oder Thora ... hier wird eine neue Mythologie im Baustein-Prinzip konstruiert.</div>
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Persönliches Fazit</h3>
<div style="text-align: justify;">
"Armageddon" bietet zwar kurzweilige Action in einem endzeitlichen Szenario, für den Umfang des Romans jedoch überraschend wenig Handlung. Was verbleibt, sind viele offene Fragen und der diffuse Eindruck mutwillig uminterpretierter Symbolik. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
© Rezension: 2017, Wolfgang Brandner<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<a href="https://www.piper.de/buecher/armageddon-isbn-978-3-492-70441-0" target="_blank">Armageddon | Wolfgang Hohlbein | Piper</a><br />
2017, Hardcover mit Schutzumschlag, 608 Seiten, ISBN: 978-3-492-70441-0</blockquote>
<br />
[wolfgang] </div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-8659301536385020212018-04-12T20:02:00.000+02:002018-05-12T10:00:47.248+02:00Rezension: Mutterland | Paul Theroux<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLd83pZ3OAHHVqrBOMUfdegNAmniu3INHgqoFhr9ECBA_5hUNw4dtA88pVumlnA8_M2nKC4dKvh9sQ8YpeweYsAtpJFoTGHZw9sJbT_LD22MlsjzLgdQ1ePfmSnp1IsPTEcLGY85a0iFkD/s1600/Mutterland+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLd83pZ3OAHHVqrBOMUfdegNAmniu3INHgqoFhr9ECBA_5hUNw4dtA88pVumlnA8_M2nKC4dKvh9sQ8YpeweYsAtpJFoTGHZw9sJbT_LD22MlsjzLgdQ1ePfmSnp1IsPTEcLGY85a0iFkD/s1600/Mutterland+1.JPG" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[klappentext start]Alle in Cape Cod halten Mutter für eine wunderbare Frau: fleißig, fromm, genügsam. Alle außer ihrem Ehemann und ihre sieben Kinder. Für sie ist sie eine engstirnige und selbstsüchtige Tyrannin. Der Erzähler Jay, Reiseschriftsteller mittleren Alters, ist eines der sieben Kinder. Zusammen mit den Geschwistern findet er sich bei der Mutter ein, als der Vater stirbt – die erstickende Enge dort, im wortwörtlichen Mutterland, evoziert eine Bandbreite an Gefühlen, die dem Leser auf unheimliche Weise genau das präsentieren, was sonst immer nur der Horror der anderen ist. [© Text und Cover: <a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/mutterland-buch-9544/" target="_blank">Hoffmann und Campe Verlag</a>][klappentext ende] </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist nicht gerade einfallsreich, wenn ein Autor, der als Reiseschriftsteller bekannt ist, als Ich-Erzähler für seinen Roman ebenfalls einen Reiseschriftsteller einsetzt. Natürlich kennt er sich hervorragend aus in diesem Metier und kann dadurch Autobiografisches einfließen lassen, in welchem Umfang auch immer. Ich schätze Theroux' Reiseberichte sehr. Seine ehrliche, stets hinterfragende und manchmal auch provokante Art finde ich erfrischend und bereichernd. Für seine Romanreise nach Mutterland erfindet er sich nicht neu, auch hier ist seine Sprache genauso direkt und schnörkellos. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nach zwei Ehen und vielen Reisen rund um den Globus zieht Jay zurück in die Heimat. Der Anlass dafür ist, dass sein Vater im Sterben liegt. Von hier ab verfolgen wir die Entwicklung der Beziehungen von Jay zu seiner Mutter und zu seinen sechs Geschwistern. Der Umgang miteinander ist nicht wirklich liebevoll. Jay sieht in seiner Mutter eine manipulative Matriarchin, die nur nach außen den schönen Schein wahrt. Innerhalb der Familie spielt sie ihre Kinder gegeneinander aus und hält sie klein. Theroux attackiert das Bild der liebevollen Mutter, aber trotz der Abneigung und des Misstrauens seines Erzählers ihr gegenüber kann er sich nicht von ihr lösen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Wir waren Untertanen im Mutterland, in Mutters Diktatur, und jeder von uns ein mürrischer Dissident. Mutter hatte uns alle Feinheiten des Betrugs beigebracht. Lektion eins war, Bindung ist immer ein Fehler. Lektion zwei, Gefühl ist Schwäche. Lektion drei, Vertrauen ist dumm und fatal, und der Schlüssel zur Macht ist das Wissen um die Geheimnisse der anderen Geschwister." (S. 500)</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das diffizile und wandelbare Verhältnis von sieben Geschwistern aufzuzeichnen, ist sicherlich herausfordernd. Familien dieser Größe sind ja in unseren Breiten selten und eine Besonderheit geworden. Die Charakterisierung von Jays Geschwistern ist authentisch, mit ihren Macken sind wirken sie sehr lebensecht. Der Umgang untereinander und wie sie immer älter (und breiter) werden, ist scharfsinnig beobachtet und entlarvt ihren Egoismus auf eine fatalistische Art. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„In meiner Familie arbeitete niemand an Beziehungen. Sie lächelten, sie erzählten Lügen, sie tratschten, sie stießen einander Messer in den Rücken, sie sagten immer ja und meinten es nie." (S. 170)</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jeder, der mehrere Geschwister hat, wird wohl die eine oder andere Wahrheit in diesem Roman wiederfinden. Allerdings sind Jays Ansichten ziemlich pessimistisch. Das kann einen als Leser schon etwas runterziehen. Mir war es auch zu viel des Gezeters, das wiederholt sich etwas zu oft. Theroux arbeitet die Beziehung von Jay zu seiner Familie zwar sehr feinsinnig heraus, da wir aber zum größten Teil nur dessen sehr subjektive Sicht erfahren, fehlt mir da ein Gegenpol. Ist wirklich immer nur seine Mutter schuld daran, wenn etwas in seinem Leben schief läuft oder wenn er sich als Verlierer fühlt? Auch wenn die elterliche Erziehung erheblichen Einfluss hat, ist mir das zu einseitig. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJyYgOah2amFqPrMCj6aamzwVzItGirF2wiUwgM6deQDSSbb-x9_urkwDeG7pUpUOv5tJvpBsogaUUDM9gzS28e46XKnNtYLuXRht1kFHR9OwWCw1jJnWHS-GBnyBblbYvVjNyhvLsm3bL/s1600/Mutterland+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="569" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJyYgOah2amFqPrMCj6aamzwVzItGirF2wiUwgM6deQDSSbb-x9_urkwDeG7pUpUOv5tJvpBsogaUUDM9gzS28e46XKnNtYLuXRht1kFHR9OwWCw1jJnWHS-GBnyBblbYvVjNyhvLsm3bL/s1600/Mutterland+2.JPG" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
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Ich bin bei „Mutterland" zwiegespalten: einerseits ist das Verhältnis von Jay zu seiner Familie ausgezeichnet herausgearbeitet und regt zum Reflektieren an, besonders wenn man selber Geschwister hat. Andererseits wird mir Jays Gejammer irgendwann zu viel und ist mir zu destruktiv. Wer Paul Theroux' stets hinterfragende und manchmal provokante Art zu schreiben mag, ist hier aber trotzdem gut aufgehoben. </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
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<a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/mutterland-buch-9544/" target="_blank">Mutterland | Paul Theroux | Hoffmann und Campe Verlag</a><br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Theda Krohm-Linke<br />
2018, gebunden, 656 Seiten, ISBN: 9783455002904 </blockquote>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-75571386878306152732018-04-11T15:06:00.000+02:002018-05-12T10:01:05.724+02:00Rezension: Bios | Daniel Suarez<div dir="ltr">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh8WeUyO5ynDRqbb4peFWjLIZ93EF-ZH6Kaxd3eSnDR7KWq1Id43_kRtEjZr4QN2B62gZ5RWNfy6T2FoQ7eFspEy3T0l5xGF5mCFOzPKA8vJX74n17AJHyalIfeAL3DFirn0NJYUkjDb8/s1600/cover_Bios.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh8WeUyO5ynDRqbb4peFWjLIZ93EF-ZH6Kaxd3eSnDR7KWq1Id43_kRtEjZr4QN2B62gZ5RWNfy6T2FoQ7eFspEy3T0l5xGF5mCFOzPKA8vJX74n17AJHyalIfeAL3DFirn0NJYUkjDb8/s1600/cover_Bios.png" /></a></div>
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[klappentext start] Das Wild, das du jagst: Du bist es selbst. Im Jahr 2045 ist das Zeitalter der Technik Geschichte; die biologische Moderne ist angebrochen. Algen und Pilze bauen Autogehäuse, die Boomstädte Asiens werden nachts von Leuchtbäumen erhellt. Auch vor dem menschlichen Körper macht die Bio-Revolution nicht halt. Jeder will hochgezüchtete Designer-Babies, ob legal oder nicht. Die Zeche zahlen andere. Kenneth Durand leitet bei Interpol den Kampf gegen diese Genkriminalität. Und ein Mann steht dabei im Fadenkreuz: Marcus Demang Wyckes, Kopf eines so mächtigen wie skrupellosen Kartells. Eines Tages erwacht Durand aus dem Koma. Man hat ihn entführt. Er sieht anders aus. Seine DNA ist verändert. Er ist Marcus Demang Wyckes. Der Mann, der weltweit gesucht wird. [Text & Cover: <a href="https://www.rowohlt.de/taschenbuch/daniel-suarez-bios.html" target="_blank">Rowohlt Verlag</a>] [klappentext ende]</div>
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Marcus Wyckes ist als Anführer einer Organisation, spezialisiert auf Eingriffe in die menschliche Genetik jenseits aller Ethik, einer der meistgesuchten Verbrecher. Durch die an sich selbst angewandten Ergebnisse illegaler Forschung gilt er als nicht zu fassendes menschliches Chamäleon ... ein Fall für Kenneth Durand, Spezialist für Data Minig bei Interpol:</div>
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"Meine Algorithmen haben Hunderte illegaler CRISPR-Labors in Dutzenden Ländern geortet - aber wir haben nicht nach Individuen gesucht. Wir haben nach einem Muster illegaler gewerblicher Aktivität Ausschau gehalten." (S. 60)</blockquote>
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Auf dem Weg zu seiner Familie wird Durand überfallen und mit einem Mittel kontaminiert, das seine genetische Struktur fundamental ändert. Er erwacht mit dem Körper von Marcus Wyckes und findet sich plötzlich auf der Flucht vor seiner eigenen Behörde. Um seine Identität wieder zu erlangen, muß er den echten Wyckes zur Strecke bringen.</div>
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Die Ausgangssituation erinnert auffällig an "Face / Off - Im Körper des Feines", einen Film aus dem Jahr 1997, in dem ein FBI-Agent mit einem Terroristen mittels Gesichtstransplantation den Körper tauscht. "Bios" spielt nun im Jahr 2045, der Wechsel der Identität wird wesentlich eleganter bewerkstelligt. Obwohl also die Handlung nicht neu ist, hat sie in den 20 Jahren seit Veröffentlichung des Filmes nichts von ihrem Spannungspotential eingebüßt, ganz im Gegenteil. Suarz' neue Roman ist in einer Zukunft angesiedelt, die sich aus aktuellen Entwicklungen der Gegenwart ergeben könnte: Aufgrund zunehmendem Konservativismus' und Wissenschaftsfeindlichkeit in den USA verlagert sich das Zentrum internationaler Forschungen in den asiatischen Raum. Biowissenschaft und gezielte Eingriffe in das Genom mittels der als "Genschere" bekannten Technologie CRISPR/Cas9 sind jene Schlüsseltechnologien, die Singapur eine Stellung einräumen, die derzeit noch das Silicon Valley innehat. Der Roman darf somit durchaus als Hinweis auf die Geschichte verstanden werden, daß große Weltreiche vergehen und von anderen abgelöst werden.</div>
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Der Beginn weist starke Ähnlichkeiten zu Marc Elsbergs "Helix" und Peter James' "Perfect People" auf, wo in spezialisierten, nicht legalen Kliniken die körperlichen und geistigen Attribute von Kindern ganz nach den Wünschen und der Finanzkraft der werdenden Eltern im Bausteinprinzip modelliert werden. Einen florierenden Schwarzmarkt, spezialisiert auf punktuelle genetische Veränderungen an lebenden Menschen, wie etwa Augenfarbe oder Körperkraft gibt es auch in Ramez Naams "Nexus"-Trilogie. Suarez geht aber noch weiter: Indem die Eigenschaften bereits geborener Menschen weit über einzelne Eingriffe hinaus veränderbar sind, wird auch das Konzept der Identität grundlegend infrage gestellt. Damit greift der Autor ein beliebtes Thema der Literatur auf und stellt die Frage nach dem Ich nicht aus philosophischer oder psychologischer, sondern aus biologischer, naturwissenschaftlicher Sicht. Inwieweit bestimmt die genetische Konstellation den Charakter? Wie beeinflussen Gestalt und körperliche Kapazitäten unser Handeln? Und - von besonderem juristischen Interesse - unter welchen Voraussetzungen kann eine Tat einer konkreten Person zugerechnet werden, mit welchen Rahmenbedingungen ist die Deliktsfähigkeit definiert?</div>
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"Lebende Menschen editieren zu können unterminiert die Grundfesten aller staatlichen Autorität - nämlich die Möglichkeit, jeden Menschen eindeutig zu identifizieren. Wenn die DNA lebender Menschen verändert werden kann, gibt es keine Grundlage mehr, um jemanden zur Verantwortung zu ziehen. Wofür auch immer. Dieses Verfahren wird viel illergaler sein, als es Embryo-Editing jemals war (...)". (S. 183)</blockquote>
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Suarez' Vision umfaßt noch einen weiteren kontroversiellen Standpunkt der aktuellen US-Administration: Der globale Klimawandel schreitet weiter fort und verursacht in noch weitaus größerem Ausmaß als bisher Migrationsbewegungen. Weite Landstriche werden unbewohnbar oder können nicht mehr bewirtschaftet werden, ganze Völker werden zu Heimatlosen. In den Transit- und Zielländern ihrer Flucht werden sie von Schleppern und Menschenhändlern aufgegriffen, der Sklavenhandel erlebt eine Renaissance. Teure Kapitalnlagen werden durch die im Überfluß vorhandene Ressource Mensch ersetzt - eine perverse Umkehrung des kapitalistischen Prozesses.</div>
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Und auch die automatisierte Kriegsführung hat sich weiterentwickelt. Autonom agierende, schwer bewaffnete Drohnen durchstreifen den Urwald nach Aktivitäten möglicher Feinde und gehen mit tödlicher Gewalt gegen diese vor. Damit referenziert Suarez auf seinen 2012 erschienenen Roman "Kill Decision", in dem mit Schwarmintelligenz ausgestattete Maschinen ein brisantes Bedrohungsszenario darstellen. In "Bios" ist dieses realisiert, etwaige moralische Bedenken sind wirtschaftlichen Interessen untergeordnet.</div>
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Ob nun die geschilderten Entwicklungen vorteilhaft oder gar wünschenswert sind, diese Einschätzung überläßt der Autor seinen Lesern. Seine Figuren erleben ihre Welt als gegeben, der Weg dorthin ist für sie unveränderbar, unverhandelbar. Wie von Daniel Suarez gewohnt, beanspruchen die genannten Überlegungen nicht die Hauptrolle, sie bilden lediglich die Bühne, auf die sich eine kurzweilige, spektakuläre Handlung entwickelt, die den Leser kaum zu Atem kommen läßt. Obwohl der Showdown obligat ist, erkennt Suarez die aufgeworfene Problematik - die nun nicht mehr fest definierten Grenzen der Identität - als zu komplex, um sie in einem zugespitzten Zweikampf zu lösen ... demnach hinterläßt das offene Ende den Leser aufgewühlt.</div>
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Persönliches Fazit:</h3>
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"Bios" ist ein intelligenter Hochgeschwindigkeitsflug durch die Seiten, der das menschliche Selbstverständnis an einer ideologisch ungedeckten Flanke angreift - und daher umso massiver trifft.</div>
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© Rezension: 2017, Wolfgang Brandner</div>
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<b><a href="https://www.rowohlt.de/taschenbuch/daniel-suarez-bios.html" target="_blank">Bios | Daniel Suarez | Rowohlt Verlag</a></b></div>
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übersetzt von: Cornelia Holfelder-von der Tann</div>
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2017, Taschenbuch, 544 Seiten, ISBN: 978-3-499-29133-3</div>
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[wolfgang] </div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-289351207613880122018-04-07T09:27:00.000+02:002018-04-07T09:27:26.146+02:00Rezension: Drecksspiel | Martin Krist<div dir="ltr">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitbdNmfrXWqOxqgyfz6PVURBumYc1chx2iJ73meiNDlxYW1zIbiRhhQ_kRtotaaiu8U2h0jbz4oO5VBLTbYG2-dYiDFfhg6z7hNmOPQlCQiFJpCFsuFDfKSeIF73XwZoY2lKZL8n0m2PM/s1600/cover_Drecksspiel.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitbdNmfrXWqOxqgyfz6PVURBumYc1chx2iJ73meiNDlxYW1zIbiRhhQ_kRtotaaiu8U2h0jbz4oO5VBLTbYG2-dYiDFfhg6z7hNmOPQlCQiFJpCFsuFDfKSeIF73XwZoY2lKZL8n0m2PM/s1600/cover_Drecksspiel.png" /></a></div>
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[klappentext start]David Gross, ehemaliger Polizist und nun als Problemlöser für einen Anwalt tätig, ermittelt im Fall einer entführten Tochter aus gutem Hause. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn Berlin wartet mit finsteren Ecken, zwielichtigen Typen, bösen Gedanken und blutigen Taten. Warnung: Genial und ungewöhnlich, aber nichts für zarte Gemüter! Der Erfolgstitel von Bestsellerautor Martin Krist in neuer Austattung. (Text & Cover: © <a href="http://www.martin-krist.de/thriller_drecksspiel.html" target="_blank">R&K</a>) [klappentext ende]</div>
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Eines vorweg: Der Klappentext des Romans greift zu kurz. Nicht etwa, weil jemand den Leser mutwillig in die Irre führen will, sondern weil die wenigen Zeilen auf dem Buchrücken das Bedürfnis wecken sollen, noch im gleichen Moment in das Buch ein- und erst Stunden später wieder daraus aufzutauchen. Im vorliegenden Fall ist es nur schwer möglich, den Inhalt vollständig zu umreißen und gleichzeitig diese Aufgabe zu erfüllen. <b>Drecksspiel</b> handelt also, wie in der Beschreibung anklingt, von der Suche nach einem entführten Mädchen. Aber parallel dazu noch von einigen anderen Fällen und Figuren, für die der Autor sogar ein Personenregister bereitstellt.</div>
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Genau genommen ist der Roman ein kunstvoll gefertigtes Gewebe aus ineinander verflochtenen Handlungssträngen, von denen jeder zu einer eigenständigen Geschichte mit ausreichend Tiefe ausgearbeitet werden könnte. Den Kern, so etwas wie das auslösende Moment, bildet die genannte Entführung einer Jugendlichen aus gutbürgerlichem Hause. In chaostheoretischer Weise werden die Schicksale zahlreicher anderer Figuren beeinflusst, deren Aktionen und Entscheidungen sich komprimiert zu einem stimmigen Ganzen konstituieren. Die einzelnen Episoden sind in rascher Abfolge ineinander geschnitten, wodurch sich der Leser ständig der Parallelität der Ereignisse bewusst ist. An entscheidenden Punkten im Handlungsverlauf überlappen sich die Szenen, ein Moment wird in einem Aufblitzen aus zwei verschiedenen Perspektiven erlebt. Diese Momente sind auch jene, in denen der Leser glaubt, die Verbindungen zwischen den Handlungssträngen zu erkennen, sich darüber freut, den gehetzten Figuren eine Nasenlänge voraus zu sein ... um schließlich nach dem nächsten Richtungswechsel doch wieder schmunzelnd den Kopf zu schütteln.</div>
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Wenn man beim Lesen innehält, um sich den aktuellen Wissensstand zu vergegenwärtigen, die Figuren auf der mentalen Schautafel neu anzuordnen, entwickelt sich die Vorstellung von einem Autor, der am Reißbrett jeden einzelnen der Handlungsstränge konzipiert. Diese miteinander in eine stimmige Szenenfolge zu verflechten, muss eine spannend-kreative Arbeit gewesen sein.</div>
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Den meisten Figuren glaubt man bereits in anderen Bücheren oder Filmen begegnet zu sein. Da ist der ehemalige Polizeibeamte, der sich als privater Ermittler verdingt und von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Da ist der (noch) im aktiven Dienst befindliche Polizist, der den Umfang seiner Kompetenzen weiter fasst als vorgesehen. Da sind die Straßengauner, die ein Auto stehlen und mit dem Geld im Kofferraum sich selbst und die ursprünglichen Besitzer in Schwierigkeiten bringen. Und über allem thront mit dem Phlegma eines Marlon Brando (nun, eigentlich wird er ja mit Bill Murray verglichen) ein sauberer Geschäftsmann, unter dessem Tisch alle unsauberen Fäden zusammenlaufen. All diese sind bekannte Stereotypen, die mit sichtbarem Vergnügen überstrapaziert werden und die dazu dienen, den Lesern von Beginn an eine bekannte Umgebung zu bieten. Der Autor weckt gezielt Ewartungen, lässt seine Handlungsorte von der Phantasie der Leser mitgestalten. Die Figuren agieren im moralischen Halbschatten, niemand ist vollkommen böse, genau so, wie sich niemand als ideale Identifikationsfigur eignet.</div>
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Der heimliche Hauptdarsteller des Romans, außerhalb von Sympathie und Moral, ist jedoch die Kulisse, die Stadt Berlin. Jede Adressangabe ist präzise wie auf einem Stadtplan, jedes Viertel unterscheidet sich vom anderen durch seine Hausfassaden, durch die Passanten auf den Straßen, durch die Höhe der Gartenzäune. </div>
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<blockquote class="tr_bq">
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"Vor der Franz-Stenzer-Straße 5 waren schrottreife Autos abgestellt. Mülltonnen reihten sich aneinander. Abfall quoll aus den Behältern. Das Surren der Fliegen war bis auf die Straße zu hören. Die Eingangstür, deren Glas zersplittert war, stand sperrangelweit offen." (S. 106)</div>
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[Zitate, Beispiele]</div>
</blockquote>
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Wie Michael Mann in seinem Film "Collateral" hetzt Martin Krist Figuren und Leser durch eine launische Stadt, die ebenso charmant wie abweisend sein kann. Und im Hintergrund hängen als Soundtrack stets Wortfetzen von Rap-Songs in der Luft, die von Street Credibility und einem besseren Leben handeln ...</div>
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Im Englischen gibt es die Redewendung <i>"If you can't stand the heat, get out of the kitchen"</i>. Martin Krists Küche ist die Berliner Nacht, und seine Figuren tragen ihre Brandwunden wie Rangabzeichen.</div>
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Persönliches Fazit </h3>
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<b>Drecksspiel </b>ist ein Roman im Gewand eines reißerischen Gangsterthrillers, der aber dazu herausfordert, die fein gesponnenen Handlungsstränge gedanklich entwirren. <b>Drecksspiel</b> ist "Sin City" zum Lesen.</div>
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© Rezension: 2018, Wolfgang Brandner</div>
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<span style="text-align: justify;">[trennlinie] </span></div>
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<a href="http://www.martin-krist.de/thriller_drecksspiel.html" target="_blank">Drecksspiel | Martin Krist | R&K</a><br />
2018, Taschenbuch, 342 Seiten, ISBN: 978-3746704265<br />
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[wolfgang] </div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-10586285729215886702018-04-04T17:32:00.000+02:002018-05-12T10:01:24.311+02:00Rezension: Ein mögliches Leben | Hannes Köhler<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIPEIO-rpdXnducChJa7NMK_gA-YJYH3QxRUJ5PDwizRNy34A31NkgL_ZC2lrqJo1usvI42KBew7nu2jC5kNw8suOky1HoPnhNIUJ-AjY8bEInVZfv9iM2CJGAvrS1q7sOyzF26nQeVkrK/s1600/Ein+m%25C3%25B6gliches+Leben+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIPEIO-rpdXnducChJa7NMK_gA-YJYH3QxRUJ5PDwizRNy34A31NkgL_ZC2lrqJo1usvI42KBew7nu2jC5kNw8suOky1HoPnhNIUJ-AjY8bEInVZfv9iM2CJGAvrS1q7sOyzF26nQeVkrK/s1600/Ein+m%25C3%25B6gliches+Leben+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Ein Wunsch, den Martin seinem Großvater Franz nicht abschlagen kann: eine letzte große Reise unternehmen, nach Amerika, an die Orte, die Franz seit seiner Gefangenschaft 1944 nicht mehr gesehen hat. Martin lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl er den Großvater eigentlich nur aus den bitteren Geschichten seiner Mutter kennt. Unter der sengenden texanischen Sonne, zwischen den Ruinen der Barackenlager, durch die Begegnung mit den Zeugen der Vergangenheit, werden in dem alten Mann die Kriegsjahre und die Zeit danach wieder lebendig. Und endlich findet er Worte für das, was sein Leben damals für immer verändert hatte. [© Text und Cover: <a href="https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/ein-moegliches-leben-9783550081859.html" target="_blank">Ullstein Verlag</a>][klappentext ende] </div>
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<div style="text-align: justify;">
Sehr lange ist es her, dass Franz als neunzehnjähriger Soldat in Frankreich in Gefangenschaft geriet und in die USA verschifft wurde. So lange, dass er sich selbst wundert, dass viele der verschütteten Erinnerungen wieder an die Oberfläche kommen, als er mit seinem Enkel wieder dort ist. Wir reisen mit ihm in der Zeit zurück, denn der größte Teil des Romans erzählt von seinem Leben im Lager in Texas. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Die ausgemergelten Soldaten scheinen es verhältnismäßig gut getroffen zu haben, denn die Speisekammern des Lagers sind voll. Allerdings spalten sich die Gefangenen in zwei Gruppen mit fatalem Konfliktpotenzial: in diejenigen, die noch an den Sieg der Deutschen durch welche Wunderwaffen auch immer glauben und in die, die die unabwendbare Niederlage kommen sehen. Zu denen gehört auch Franz. Nach dem Drill durch die Nazistrukturen ist es gar nicht so einfach, sich von diesem Dogma zu lösen. </div>
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<br /></div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Zu viele Geschichten vom Führer, vom lieben Onkel Adolf, zu viele Gesänge und Schwüre am Lagerfeuer, sie haben dich versaut, sie haben dich gründlich versaut, dein Vater und all die anderen. Versaut bis zum Ende." (S. 297) </blockquote>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Für Franz ist die Gefangenschaft auch eine Chance. Er stellt sich vor, Deutschland hinter sich zu lassen und in den USA, diesem großen und freien Land, neu anzufangen. Damit geht es in diesem Buch auch um Möglichkeiten, um den Mut zu Veränderungen. Und auch um die Folgen von Entscheidungen. So erfahren wir auch, wieso das Verhältnis von Franz zu seiner Tochter so schwierig ist. Hannes Köhler verbindet das mit der Vergangenheit des alten Mannes angenehm unaufdringlich. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr6_IBAf5hGOkb3kkTJGbZwECr87jwMwGG7leiK1iyK1NT6l95VlEn1KbZbnYdNajPwC24JSVhSO_VsGtW_3ArSSnxwF2bsJ5GyZ3HPfWWhVhlG8dglNQR3V7lHOnUET71PwJ8Lc1-G6Nn/s1600/Ein+m%25C3%25B6gliches+Leben+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="687" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr6_IBAf5hGOkb3kkTJGbZwECr87jwMwGG7leiK1iyK1NT6l95VlEn1KbZbnYdNajPwC24JSVhSO_VsGtW_3ArSSnxwF2bsJ5GyZ3HPfWWhVhlG8dglNQR3V7lHOnUET71PwJ8Lc1-G6Nn/s1600/Ein+m%25C3%25B6gliches+Leben+2.JPG" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
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<div style="text-align: justify;">
Die ganz große Stärke des Romans ist die hohe Erzähldichte. Der Autor bringt mich damit ganz nah ran an seine Protagonisten. Kaum zu glauben, dass Franz' Geschichte Fiktion ist, es liest sich wie eine Biografie, so authentisch wirkt sie. Dazu trägt auch der präzise Schreibstil bei. Der macht es mir leicht, mir die jeweiligen Situationen vorzustellen und die Familienverhältnisse nachzuvollziehen. Da ist kein Wort zu viel und trotzdem sind die Formulierungen nicht belanglos. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
<div style="text-align: justify;">
„Ein mögliches Leben" ist so authentisch wie eine Biografie. Die Geschichte des sympathischen Franz hat mich sehr gefesselt, vor allem seine Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Besonders beeindruckt haben mich Hannes Köhlers präziser Schreibstil und die hohe Erzähldichte, sie machen den Roman sehr lesenswert. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
© Rezension: 2018, Marcus Kufner </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/ein-moegliches-leben-9783550081859.html" target="_blank">Ein mögliches Leben | Hannes Köhler | Ullstein Verlag</a><br />
2018, gebunden, 352 Seiten, ISBN: 9783550081859 </blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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[marcus]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-67240814432395713022018-03-27T21:24:00.000+02:002018-05-12T10:01:40.650+02:00#Buchtipps-To-Go | Der schnelle Weg, Buchperlen zu entdecken <div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilVADb26aeNnTFsWwPe0wgDNzLaV3iPlZ19DgAgpML_dRdA3OaqW2Xw-QCotIa5aLBIdWQLpyGdYM3EpdOmdEG2WAQA8cypufNg5kssrMcfL_B4ti9y-dug8EIpEBeOp25-hURigMswTE/s1600/buchtippstogo3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="709" data-original-width="945" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilVADb26aeNnTFsWwPe0wgDNzLaV3iPlZ19DgAgpML_dRdA3OaqW2Xw-QCotIa5aLBIdWQLpyGdYM3EpdOmdEG2WAQA8cypufNg5kssrMcfL_B4ti9y-dug8EIpEBeOp25-hURigMswTE/s1600/buchtippstogo3.jpg" /></a><br />
Immer wieder möchten wir euch, kurz und prägnant zusammengefasst, Bücher vorstellen bzw. empfehlen, die wir sehr gerne gelesen haben und die für uns zu Buchperlen wurden. Unter dem Motto <b>#Buchtipps-to-go</b> erfahrt ihr zu einer kleinen Auswahl an Büchern, eBooks oder Hörbüchern unseren Eindruck bzw. unser persönliches Fazit. Das können Neuheiten auf dem Buchmarkt sein, aber auch immer wieder ältere Bücher, die wir vor einiger Zeit gelesen haben. Wir möchten dies nutzen, um auch Büchern abseits der Bestsellerlisten wieder ins Gespräch zu bringen. Außerdem gibt doch noch so viel Schätze in den Backlists zu entdecken. Vielleicht werdet auch ihr fündig?!</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmuaFon-oES2yCGrxhM2-hOTd78liZhYyzQuftfmNyU_G-jVWfwft-5xzx752WESZL9FB9BJjsZmDgnPTvhVKZWsuqZXQz6EhMC6jKk7XPZjGUcYH3dotPlTYr5r0rWmnkVq7T7ra2eZA/s1600/Corinna_Buchtipps2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmuaFon-oES2yCGrxhM2-hOTd78liZhYyzQuftfmNyU_G-jVWfwft-5xzx752WESZL9FB9BJjsZmDgnPTvhVKZWsuqZXQz6EhMC6jKk7XPZjGUcYH3dotPlTYr5r0rWmnkVq7T7ra2eZA/s1600/Corinna_Buchtipps2.jpg" /></a></div>
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London 1967: Odelle Bastien, eine junge Frau aus Trinidad, möchte in London ihr Glück als Schriftstellerin versuchen. Sie ist äußerst eloquent, intelligent und sehr talentiert.</div>
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Leider steht ihr etwas ihr eigenes Selbstvertrauen im Weg. Als sie eine Stelle in der renommierten Kunstgalerie Skelton bekommt, findet sie in der Direktorin Marjorie Quick eine Fürsprecherin, die sie ermutigt, an sich zu glauben. Als eines Tages Odelles Freund ein Gemälde zum Begutachten in die Galerie bringt, hat das ungeahnte Folgen. Bei dem Gemälde handelt es sich nämlich um eines von dem im Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles.....</div>
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Andalusien 1936 am Vorabend des Spanischen Bürgerkrieges: Olive Schloss ist gerade mit ihrer Familie auf eine Finca in Andalusien gezogen. Ihre mondäne Mutter leidet an manisch-depressiven Schüben und ihr Vater glänzt durch Abwesenheit und patriarchale Strenge. Olive hat ein außergewöhnliches Maltalent und würde gerne Kunst studieren. Doch Malerei ist in den Augen des Vaters nur was für Männer und würde ihrem Studium nie zustimmen. So bleibt ihr nur, heimlich ihrer Leidenschaft nachzukommen.</div>
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Als sie den attraktiven Künster und Revolutionär Isaac Robles kennenlernt, ändert sich ihr gesamtes Leben...</div>
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Gekonnt verknüpft Jessie Burton die Schicksale dieser unglaublich starken und mutigen Frauen zu einer ganz wunderbaren Geschichte. </div>
<h4>
Jessie Burton | Das Geheimnis der Muse | <span style="text-align: start;">Verlag: </span><a href="http://www.suhrkamp.de/buecher/das_geheimnis_der_muse-jessie_burton_36329.html" target="_blank">Suhrkamp Verlag</a></h4>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirWbsSrCZ6fyYhpk_5xfVoMStZu09LrJ91BtJMhqOSlG4Ah6i6RQJ9Ns2D5atqJEmyMdjGNy5d-Ic3KBE5TDiCKSxlGljJLL-A6TrUv2YFpAcWaQtvi2zbF3oTj4FK1ktyDe1ppi1Cf-4/s1600/Corinna_Buchtipps1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirWbsSrCZ6fyYhpk_5xfVoMStZu09LrJ91BtJMhqOSlG4Ah6i6RQJ9Ns2D5atqJEmyMdjGNy5d-Ic3KBE5TDiCKSxlGljJLL-A6TrUv2YFpAcWaQtvi2zbF3oTj4FK1ktyDe1ppi1Cf-4/s1600/Corinna_Buchtipps1.jpg" /></a></div>
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</h3>
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Mit "Kühn hat Ärger" hat Jan Weiler einen Gesellschaftsroman geschrieben, der wie ein Krimi daherkommt. Dreh- und Angelpunkt ist Martin Kühn, ein 45-jähriger Polizist, der einem sofort sympathisch ist.</div>
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Er hat immer noch Probleme mit seinem auf verseuchtem Boden gebauten Haus und bekommt weitere hinzu in Form seines pubertären Sohnes und des seltsamen Verhaltens seiner Frau, die ihm augenscheinlich etwas verheimlicht und ominöse Kontakte zu einem gewissen rechtsgerichteten Herrn Seitz pflegt, dem Vorstand des "Bürgervereins Weberhöhe".</div>
<div style="text-align: justify;">
Desweiteren macht ihm sein neuester Fall Magenschmerzen, in dem es um einen jungen Mann geht, den man brutal zusammengeschlagen hat und verstarb.</div>
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<br /></div>
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Jan Weiler zeigt mal wieder, wie sehr er schreiben kann! Gekonnt verknüpft er verschiedene Stränge miteinander und packt auch seine ihm ganz eigene Art von Humor mit rein, die ihn so auszeichnet. Chapeau, Herr Weiler, auch der neue Kühn konnte mich restlos überzeugen!</div>
<h4>
Jan Weiler | Kühn hat Ärger | <span style="text-align: start;">Verlag: </span><a href="https://www.piper.de/buecher/kuehn-hat-aerger-isbn-978-3-492-05757-8" target="_blank">Piper Verlag</a></h4>
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[corinna]</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-71000236760050864032018-03-26T19:26:00.000+02:002018-05-12T10:02:10.280+02:00Rezension: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken | John Green<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhClixG6XauNVsgEoBn7d9mR-OCUGf02CEi2h7C73gDy2mO5j0PyqD-ENMKsOHd41KtP-6PvTBnjJqNfesNqlfYv3mt4aXNb5OFbnBAPd6HEbu0_XWvw-9DtksDUuwXMlbcuXgzaYEDKxHu/s1600/Schlaft+gut+ihr+fiesen+Gedanken+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhClixG6XauNVsgEoBn7d9mR-OCUGf02CEi2h7C73gDy2mO5j0PyqD-ENMKsOHd41KtP-6PvTBnjJqNfesNqlfYv3mt4aXNb5OFbnBAPd6HEbu0_XWvw-9DtksDUuwXMlbcuXgzaYEDKxHu/s1600/Schlaft+gut+ihr+fiesen+Gedanken+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht. [© Text und Cover: <a href="https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/schlaft-gut-ihr-fiesen-gedanken/978-3-446-25903-4/" target="_blank">Hanser Verlag</a>][klappentext ende]</div>
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<br /></div>
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Mit seinem bekannten und auch verfilmten Jugendroman <a href="http://www.buecherkaffee.de/2012/09/rezension-aygen-das-schicksal-ist-ein.html" target="_blank">„Das Schicksal ist ein mieser Verräter"</a> hat John Green die Latte sehr hoch gelegt, daran müssen sich seine nachfolgenden Romane natürlich messen lassen. Ich war gespannt darauf, ob „Schlaf gut, ihr fiesen Gedanken" da mithalten kann.</div>
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<br /></div>
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Aza leidet unter Angststörungen. Sie hat das Gefühl, ihre Gedanken nicht kontrollieren zu können. Es geht oft wild zu in ihrem Kopf, wenn sie sich ihren Ängsten entgegenstellt und sie mit Logik entkräften will. Wie in einer Spirale wird es immer enger für sie, bis sie ihren Zwängen doch wieder nachgeben muss.</div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Ich denke: Du wirst nie frei sein. Ich denke: Du suchst dir deine Gedanken nicht aus. Ich denke: Du stirbst, und du hast Keime in dir, die sich am Ende von innen durch deine Haut fressen. Ich denke und denke und denke." (S. 95)</blockquote>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist für Aza sehr anstrengend, sich nach außen möglichst normal zu verhalten. Kann sie überhaupt ein normales Leben führen, mit Studium und einer Arbeitsstelle? Und ist unter diesen Voraussetzungen eine Beziehung vorstellbar? Als sie Davis trifft, scheint das möglich. Er mag sie und ihre besondere Art. Und doch stößt sie immer wieder an ihre Grenzen, was die Nähe zu ihm betrifft.</div>
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</div>
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<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJEGXTw45w0KWv0JJlMGtG76eciZxwMwrepNv8hliGXz9QFA20j7rfEok9A3KL_UWdmtWw-SmjcLM0d1JPQDybM9qULaIEVGOly6aZhY8V1evjnHt_JcfrfhLDFYyEnB9IRcHpOq8xTIF4/s1600/Schlaft+gut+ihr+fiesen+Gedanken+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="414" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJEGXTw45w0KWv0JJlMGtG76eciZxwMwrepNv8hliGXz9QFA20j7rfEok9A3KL_UWdmtWw-SmjcLM0d1JPQDybM9qULaIEVGOly6aZhY8V1evjnHt_JcfrfhLDFYyEnB9IRcHpOq8xTIF4/s1600/Schlaft+gut+ihr+fiesen+Gedanken+2.JPG" /></a></div>
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Aza bekommt durchaus Hilfe. Sie ist in Therapie und schluckt Medikamente, die aber offensichtlich nicht viel bewirken. Ihre Mutter will alles für sie tun, steht aber hilflos daneben. Und so geht es mir auch. John Green lässt mich rein in Azas Kopf und bringt mich so nah an sie heran, dass sie mir äußerst sympathisch wird. Ich würde ihr auch gerne etwas von ihrer Last abnehmen und ihr Mut machen. Aber selbst Aza weiß nicht, was ihr helfen kann.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Green erfindet sich mit diesem Roman nicht neu, vieles erinnert vom Stil her an seinen Bestseller. Warum sollte er das auch? Das was er macht, kann er richtig gut. Er vermittelt die Schwierigkeiten seiner Hauptdarstellerin ausgezeichnet, und das auf einer emotionalen Ebene, die nicht kitschig wird. Einzig die Rahmenhandlung um den verschwundenen Milliardär ist etwas blass, die steht auch nicht im Mittelpunkt. Es geht primär um Azas Alltag und wie sie die Beziehungen zu ihrer Mutter und ihren Freunden bewältigt. Und genau das ist auch das Spannende.</div>
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<br /></div>
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Persönliches Fazit</h3>
<div style="text-align: justify;">
Wer <a href="http://www.buecherkaffee.de/2012/09/rezension-aygen-das-schicksal-ist-ein.html" target="_blank">„Das Schicksal ist ein mieser Verräter"</a> mochte, dem wird bestimmt auch „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" gefallen. John Greens Handschrift ist hier leicht wiederzuerkennen. Und er macht seine Sache gut: ich habe mit Aza mitgefiebert und mitgelitten. Ein sehr kurzweiliger Roman, nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren.</div>
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<br /></div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/schlaft-gut-ihr-fiesen-gedanken/978-3-446-25903-4/" target="_blank">Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken | John Green | Hanser Verlag</a><br />
Aus dem Englischen von Sophie Zeitz<br />
2017, gebunden, 288 Seiten, ISBN: 9783446259034<br />
Ab 14 Jahren</blockquote>
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[marcus]</div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-8900630447364256902018-03-20T15:46:00.000+01:002018-05-12T10:02:41.214+02:00Rezension: So sprach Achill | Alessandro Baricco<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpNL69BrSz2TqRJo8t06dEGLzXIiapg3MoCrr6Mp-vKzfzE_kebEAuvzeGZJelzUODgWWKKSC1vcTQ7cNNRHc09BabJ-Ep0j0rodQFCbW76Xx5mxGDbOHz8mf-71OTrk3v-lfjsIzwuGFz/s1600/So+sprach+Achill+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpNL69BrSz2TqRJo8t06dEGLzXIiapg3MoCrr6Mp-vKzfzE_kebEAuvzeGZJelzUODgWWKKSC1vcTQ7cNNRHc09BabJ-Ep0j0rodQFCbW76Xx5mxGDbOHz8mf-71OTrk3v-lfjsIzwuGFz/s1600/So+sprach+Achill+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start] Der edle Hektor, der listenreiche Odysseus, der rachsüchtige Achilles und der göttergleiche Paris schildern die blutigen Schlachten der Antike zwischen Griechen und Troianern aus ihrer ganz persönlichen Perspektive: Alessandro Baricco, der große italienische Autor und Philosoph, erzählt Homers Epos der Ilias über den trojanischen Krieg nach, indem er die Figuren selbst zu Wort kommen lässt und erschafft einen Roman, der einem modernen Krimi gleicht. Dabei entblättert er eine zutiefst menschliche Geschichte, die an Dramatik ihresgleichen sucht. Die Ilias ist nicht umsonst das große Werk der Weltliteratur, das Gewalt und Liebe als grundlegende Themen des Menschen erzählt und dabei die gesamte Geistesgeschichte geprägt hat – und das heute von tragischer Aktualität ist. [© Text und Cover: <a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/so-sprach-achill-buch-9575/" target="_blank">Hoffmann und Campe Verlag</a>][klappentext ende]</div>
<div style="text-align: center;">
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Homers Ilias für Normalleser</h4>
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Im Jahr 2004 hat Alessandro Baricco die Idee umgesetzt, die Ilias öffentlich vorzulesen. In seinem Vorwort beschreibt er, welche Änderungen und Kürzungen er dafür am Text vorgenommen hat. Beispielsweise lässt er die Szenen mit den Göttern weg, um den Fluss der Handlungen zu verbessern. Diese Version wurde jetzt in diesem Buch neu aufgelegt. Ich bin bisher noch gar nicht mit Homers Werk in Berührung gekommen, ein Vergleich mit anderen Versionen kann ich also nicht vornehmen. Gerade deshalb ist diese straffe und unkomplizierte prosaische Fassung genau das Richtige für mich, um eines der ältesten Bücher der Welt kennenzulernen.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjp7knGhyShF4aLtZJD67wS0_Yu2R7hq6qxag9bUNHy5dyHosjvqQMZBESN8rF8Cdg0rE-L9FDIsUbaVWqD19ZoItaGUkXjVdtu7JJ4RasjBhsAkJHCi71IbPKqTWtkHq3oazVOuOqhVC9i/s1600/So+sprach+Achill+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="445" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjp7knGhyShF4aLtZJD67wS0_Yu2R7hq6qxag9bUNHy5dyHosjvqQMZBESN8rF8Cdg0rE-L9FDIsUbaVWqD19ZoItaGUkXjVdtu7JJ4RasjBhsAkJHCi71IbPKqTWtkHq3oazVOuOqhVC9i/s1600/So+sprach+Achill+2.JPG" /></a></div>
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Als Paris, Sohn des Königs von Troja, Helena entführte, war das der Anlass für die Griechen, gegen die Trojaner in den Krieg zu ziehen. Seit neun Jahren belagern Sie zu Beginn des Buchs schon die Stadt, ein Sieger ist aber noch nicht abzusehen. Der mächtige Halbgott Achill wurde von König Agamemnon beleidigt, deshalb beteiligen er und seine Männer sich nicht mehr an den Kämpfen. Dabei würde er sich doch so gern mit in die Schlacht werfen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Oh, wenn doch für immer aus den Herzen der Menschen der Zorn verschwinden würde, denn er ist imstande, selbst die Weisesten verrückt zu machen, da er süß wie Honig in ihr Gemüt fließt und dann wie Rauch in ihren Kopf hochsteigt. Es muss mir gelingen, den Groll zu vergessen." (S. 139)</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der größte Teil des Buchs beschreibt detailliert Szenen von den Kämpfen. Die Schlacht entflammt immer wieder und wogt wie genau choreografiert mal in die eine, mal in die andere Richtung. Genauso wechseln sich die Gefühle der Helden ab. Nach einem ängstlichen Rückzug stellt man sich neu auf, um sich mit Eifer und Mut wieder dem Feind entgegenzutreten. Es sind viele Helden auf beiden Seiten, die auf dem Feld vor der Stadt ihr Leben lassen. Die Grausamkeiten werden dabei nicht ausgespart. Gerade die Stärksten metzeln viele Gegner nieder und scheinen unangreifbar. So werden sie zu Legenden!</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiG5oF1N60Ek5JS8aUJFcSFf-yCpHDLWldHKtOXfaHpgjH8jtbXuzfdpbm9JhqPfg6X74YOuZk9FQ7LTpy4MifED9m-ouaURYXCRRDG1mC70XAHpCeoE1i0ubzSkB1E4BcmeHHTLYNnCWVO/s1600/So+sprach+Achill+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="543" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiG5oF1N60Ek5JS8aUJFcSFf-yCpHDLWldHKtOXfaHpgjH8jtbXuzfdpbm9JhqPfg6X74YOuZk9FQ7LTpy4MifED9m-ouaURYXCRRDG1mC70XAHpCeoE1i0ubzSkB1E4BcmeHHTLYNnCWVO/s1600/So+sprach+Achill+3.JPG" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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</div>
<div style="text-align: justify;">
Es wirkt zwar sehr antiquiert, wenn die Feldherren Frauen wie Pferde und andere Kriegsbeute verschachern. Aber trotz dieser Zurückstellung und ihrer Abwesenheit auf dem Schlachtfeld sind sie wichtige Figuren, nicht zuletzt kämpfen die Heroen ja auch für sie. Und durch die emotionale Bindung haben sie erheblichen Einfluss auf den Lauf der Geschichte. Dass Baricco die Darsteller aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, finde ich sehr gelungen. Damit vermittelt er sehr direkt, was in ihnen vorgeht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Da die Götter selbst nicht auftreten, bleibt die Frage, ob die Menschen von ihnen gelenkt werden oder selbst ihre Entscheidungen treffen, eher am Rand. Die Intensität, mit der sich die Krieger in die Schlacht werfen, gibt der Geschichte aber so oder so enorme Kraft und Wucht. Das hat Baricco sehr gut eingefangen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Pathos durch einen Vorleser mit kraftvoller Stimme noch beeindruckender wirkt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
<div style="text-align: justify;">
„So sprach Achill" macht Legenden lebendig. Bariccos Version des Ilias liest sich unkompliziert und transportiert doch die Kraft und die Emotionen, die zu diesem Schlachtengemälde gehören. Mir hat dieser einfache Zugang zu diesem bedeutungsvollen Werk sehr zugesagt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/so-sprach-achill-buch-9575/" target="_blank">So sprach Achill | Alessandro Baricco | Hoffmann und Campe Verlag</a><br />
Aus dem Italienischen von Marianne Schneider<br />
2018, gebunden, 208 Seiten, ISBN: 9783455405798</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[marcus]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-53110174162623854282018-03-14T18:59:00.000+01:002018-05-09T11:18:20.668+02:00Film vs. Buch || Auslöschung<div class="separator tr_bq" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4Ly755CiHGHvQkVAqQ2fTCa9mC0T0inBw8bqQpu7oI2pqUfdIWSIDMQmKTBUOpRHJsKN1z77NTG5b4qxFfSspwCkDQoArEIaHKILfXhQ-f4NFPdSfCiZP6Yk-wLWreL2jw1-VdIfWcOXn/s1600/Ausl%25C3%25B6schung+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4Ly755CiHGHvQkVAqQ2fTCa9mC0T0inBw8bqQpu7oI2pqUfdIWSIDMQmKTBUOpRHJsKN1z77NTG5b4qxFfSspwCkDQoArEIaHKILfXhQ-f4NFPdSfCiZP6Yk-wLWreL2jw1-VdIfWcOXn/s1600/Ausl%25C3%25B6schung+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Seit ein mysteriöses 'Ereignis' vor mehr als dreißig Jahren das Gebiet erschütterte, ist Area X von einer unsichtbaren Grenze umgeben. Niemand weiß genau, was dahinter geschieht, aber es gibt Gerüchte von einer sich verändernden und die Reste der menschlichen Zivilisation überwuchernden Natur, die ebenso makellos wie bedrohlich ist. Zuständig für das Gebiet ist eine geheime Regierungsorganisation, die sich 'Southern Reach' nennt und den Auftrag hat, herauszufinden, was hinter der Grenze geschieht. Dies ist der Bericht der zwölften Expedition. [© Text und Cover: <a href="https://www.kunstmann.de/buch/jeff_vandermeer-ausloeschung-9783888979682/t-0/" target="_blank">Kunstmann Verlag</a>][klappentext ende]</div>
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Das war ja mal nichts mit dem Kinobesuch. Netflix hat den Film einfach weggekauft, außerhalb der USA und von China ist er nur über den Streamingdienst zu sehen. Ich hätte den Streifen sehr gern auf der großen Leinwand gesehen, so gab es den Filmgenuss eben zuhause. Klein ist mein Fernseher nicht gerade, und 5.1-Sound kommt auch aus den Boxen. Fehlt nur noch das Popcornknabbern der Sitznachbarn für das echte Kinofeeling.</div>
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Ich war schon sehr gespannt wie der Regisseur Alex Garland die Romanvorlage von Jeff VanderMeer umgesetzt hat. Das Buch konnte mich nämlich mit seiner mystischen und geheimnisvollen Atmosphäre sehr fesseln. Es ist ein spannendes Abenteuer, gemeinsam mit der Biologin und ihrem Team „Area X" zu erforschen. Mich hat es da voll reingezogen in das bedrohliche und verstörende aber auch faszinierende und sehr abgefahrene Biotop. Können die Teilnehmerinnen der Expedition herausfinden, was dort passiert ist? Kann ein Mensch überhaupt begreifen, was da vor sich geht? Außer Antworten auf diese elementaren Fragen sucht die Biologin auch Spuren ihres Mannes. Der war nämlich mit der vorherigen Expedition in dem Gebiet unterwegs, und sie will herausfinden, was mit ihm dort passiert ist.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNhjnKLNfIfzF4mEz1uPFRxgLV54oiF_LGOHVgm9Mb-pPQf1Tf7WUdm2iqa4f5Ix7I35XFkpBLvJLPAaaBSMUrUrLk5i_q1GsQhNOGJwjwsWL0mWLCzJi9jsgI0MALs8TX0esiBLQKTuiG/s1600/Ausl%25C3%25B6schung+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="455" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNhjnKLNfIfzF4mEz1uPFRxgLV54oiF_LGOHVgm9Mb-pPQf1Tf7WUdm2iqa4f5Ix7I35XFkpBLvJLPAaaBSMUrUrLk5i_q1GsQhNOGJwjwsWL0mWLCzJi9jsgI0MALs8TX0esiBLQKTuiG/s1600/Ausl%25C3%25B6schung+2.JPG" /></a></div>
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Bei einer Filmumsetzung wird ja gerne die Formulierung „Basiert auf dem Roman von …" verwendet. Das passt hier sehr gut, denn die Unterschiede vom Film zum Buch sind zahlreich. Das betrifft nicht nur kleinere Dinge wie dass die Gruppe im Film aus fünf statt nur vier Frauen besteht oder dass sie dort auch ihre Namen benutzen (um zu verhindern, dass sie untereinander eine Beziehung aufbauen, wurde das im Buch untersagt). Es sind auch entscheidende Fakten: während der Leser beispielsweise rätselt, was die Ursache dieser Abnormalitäten ist, wird das im Film ziemlich früh verraten. Auch das Schicksal des Mannes der Biologin ist dort ein anderes. Und nicht zuletzt ist das Ende nicht dasselbe. Das erklärt sich aber sicherlich damit, dass die Romanvorlage der erste Teil einer Trilogie ist. Der Film soll im Gegensatz zum ersten Buch natürlich nicht offen enden.</div>
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Wer also eine Eins-zu-eins-Verfilmung erwartet, wird enttäuscht sein. Ist der Film deswegen schlecht? Ich finde nicht. Die mystisch-faszinierende und bedrohliche Atmosphäre wird gut wiedergegeben und wurde visuell ansprechend umgesetzt. Auch die starke Frauencrew hat mich überzeugen können. Wie der menschliche Verstand auf die Probe gestellt wird, wird von den Darstellerinnen um Natalie Portman mitreißend gespielt. Im Vorfeld hieß es, der Film sei zu anspruchsvoll für das Mainstream-Publikum. Auch wenn manches etwas abstrakt daherkommt, wird doch genug erklärt. Ich hatte jedenfalls keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen. Im Gegenteil: für mich hätte Alex Garland mehr Mut beweisen und mehr Unerklärliches einarbeiten und damit mehr verstören können. Ein Meisterwerk ist der Streifen für mich daher nicht, sehenswert ist er aber schon.</div>
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© 2018, Marcus Kufner<br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/1gJqUwE03gE/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/1gJqUwE03gE?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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© <a href="https://kinocheck.de/film/6w8/annihilation-2018">https://kinocheck.de/film/6w8/annihilation-2018</a><br />
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<blockquote class="tr_bq">
<b><u>Details zum Film:</u></b><br />
<b>Laufzeit</b>: 115 Min.<br />
<b>FSK</b>: ab 16 Jahren<br />
<b>Regie</b>:<br />
Alex Garland<br />
<b>Darsteller</b>:<br />
Natalie Portman<br />
Jennifer Jason Leigh<br />
Gina Rodriguez<br />
Tessa Thompson<br />
Sonoya Mizuno<br />
Oscar Isaac</blockquote>
<br />
<blockquote>
<b><u>Details zum Buch:<br /> </u></b><a href="https://www.kunstmann.de/buch/jeff_vandermeer-ausloeschung-9783888979682/t-0/" target="_blank">Auslöschung | Jeff VanderMeer | Verlag Antje Kunstmann</a><br />
Aus dem Englischen von Michael Kellner<br />
2014, 240 Seiten, ISBN: 9783888979682</blockquote>
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-35586170239398734472018-03-10T11:09:00.000+01:002018-05-12T10:03:02.929+02:00Rezension: Die fünf Kriegerengel 1: Der Mond des Vergessens | Brian Lee Durfee<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjsbRQVXn4PZyeApzR8wJh4gqr-w5Zm4zKuba2Eju7-uwo3DVYlAVtB_PR3mdsRciCdzqHr2W5l55l5qtxAYH-sFsB590fkpywG08wExlVlfGjPPS4GztY3xzwdmD_0459f4VpXfhfMBMQ2/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjsbRQVXn4PZyeApzR8wJh4gqr-w5Zm4zKuba2Eju7-uwo3DVYlAVtB_PR3mdsRciCdzqHr2W5l55l5qtxAYH-sFsB590fkpywG08wExlVlfGjPPS4GztY3xzwdmD_0459f4VpXfhfMBMQ2/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Jovan, der älteste Sohn des gefallenen Königs, regiert – von immer schlimmeren Wahnvorstellungen besessen – über Gul Kana. Verzweifelt versuchen seine zwei Schwestern sich ihm entgegenzustellen. Jondralyn lernt mit allen Mühen und Qualen die hohe Kunst des Schwertkampfs, während Tala ein Geheimnis lüftet, das nicht nur die Familie, sondern das ganze Land zu zerstören vermag. Kann das Königreich sowohl die Gefahren von innen als auch die Bedrohung durch die neue Religion Raijaels überstehen? Und hat das Schicksal des jungen Nail etwas mit einer uralten Prophezeiung zu tun? [© Text und Cover: <a href="https://www.klett-cotta.de/buch/Weitere_Autoren/Der_Mond_des_Vergessens/90658" target="_blank">Klett-Cotta Verlag</a>][klappentext ende]</div>
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Was verspreche ich mir davon, wenn ich einen fast 900 Seiten starken Fantasy-Wälzer in die Hand (bzw. in beide Hände) nehme, der den Beginn einer neuen Reihe darstellt? Dass ich eintauchen kann in eine neue Welt voller Gefahren, Helden, Mythen und Abenteuer, in eine Geschichte, die mich fesselt. Soviel vorneweg: „Der Mond des Vergessens" hat diese hohen Erwartungen nicht enttäuscht!</div>
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Manche Genrevertreter jonglieren gekonnt mit vielen Handlungssträngen, die sich immer wieder überschneiden oder sich zu einem dramatischen Finale zusammenfinden. Das macht der erste Band der fünf Kriegerengel nicht. Die Geschichte spielt nur in zwei bis drei Lokationen, was es recht einfach macht, der Handlung zu folgen. Auch wenn ich die Kunstfertigkeit mancher Autoren sehr bewundere, ist mir diese weniger komplexe Art zwischendurch durchaus angenehm. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das noch in den folgenden Bänden.</div>
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Nail hadert mit seinem unbedeutenden Dasein. Als siebzehnjähriger Junge unbekannter Herkunft zählt er in der Welt von Gul Kana wenig. Täglich muss er sich mit seinem Meister herumplagen, der in den Bergen ziemlich erfolglos nach Gold schürft. Klar, dass sich sein Leben schon bald ändern wird und ganz neue Herausforderungen für ihn bereithält. Er entwickelt sich als ein sehr glaubhafter Held. Keiner, der mit goldener Rüstung allwissend über seine Feinde herfällt. Er ist einer, der auf sein Gewissen und seine Gefühle vertraut und dabei auch Fehler macht. Das macht ihn sehr authentisch.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6ohp9HVt0PfSVsEca3bZ9l1FjXTqICkrgeh_kMqCRah8MzjI3Ww5ion-ozKoEUHSLXXXwIQm6KcDHFmwZmqz04oG_HhFm4CgBGrtQb7riA7LdU_avodWF8HKACuS7cQ7MfDjZtZieBV9W/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="591" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6ohp9HVt0PfSVsEca3bZ9l1FjXTqICkrgeh_kMqCRah8MzjI3Ww5ion-ozKoEUHSLXXXwIQm6KcDHFmwZmqz04oG_HhFm4CgBGrtQb7riA7LdU_avodWF8HKACuS7cQ7MfDjZtZieBV9W/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+2.JPG" /></a></div>
<br />
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In Amadon, der Hauptstadt von Gul Kana, regiert der noch recht junge König Jovan mehr schlecht als recht über sein Reich. Wie es sich für das Zentrum der Macht gehört, wimmelt es dort geradezu von Leuten, die durch Lügen und Intrigen das Schicksal in ihre Richtung drehen wollen. Es ist spannend, dahinter zu kommen, wer was beabsichtigt und wodurch die Ziele erreicht werden sollen. Das ist auch für die Schwestern des Königs ein Ritt auf der Rasierklinge. Jovan ist recht launisch und scheint seine Entscheidungen entsprechend willkürlich zu treffen. Der einzige, auf den er bedingungslos hört, ist der Großvikar.</div>
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<br /></div>
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Religion spielt generell eine große Rolle. Vor jedem Kapitel stehen Zitate aus heiligen Büchern, die mir die Hintergründe gut erläutern. Viele Zeichen und Gebärden erinnern an das Christentum. Das wird ja in Romanen gerne als Grundlage verwendet und abgewandelt. So auch hier. Bei dem Krieg, der das Land bedroht, geht es auch nicht nur um Macht, es ist auch der Unterschied des Glaubens, der den Hass zwischen den Parteien schürt.</div>
<div style="text-align: justify;">
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„In den Gestank von verbranntem Fleisch mischte sich das süßliche Aroma von Hass und Angst. Niemals würde Ava diesen ekelerregenden Geruch des Todes vergessen." (S. 312)</blockquote>
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Zimperlich geht es nicht gerade zu bei den fünf Kriegerengeln. Da gibt es auch mal brutale und blutige Szenen. Das wirkt auf mich genauso schrecklich wie auf unsere Helden. Ihre gnadenlosen Feinde rufen damit eine herzliche Abneigung hervor.</div>
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<br /></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9BPp37vxgMFu4ug4JyC3UhHWLG2Qu4y52mNm-HcMhU0Ljdo3MNp2bcYK6xBFgXZ4gqoXMkBnID2ivFzxZ1ipefKcC_1V4ZqGhFt2CxfaM4f0FZrRILU_25ti15SVi_8Z7YuOtmg40IZ3r/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="370" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9BPp37vxgMFu4ug4JyC3UhHWLG2Qu4y52mNm-HcMhU0Ljdo3MNp2bcYK6xBFgXZ4gqoXMkBnID2ivFzxZ1ipefKcC_1V4ZqGhFt2CxfaM4f0FZrRILU_25ti15SVi_8Z7YuOtmg40IZ3r/s1600/Der+Mond+des+Vergessens+3.JPG" /></a></div>
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Brian Lee Durfees Schreibweise ist sehr bildhaft. Damit erschafft er eine lebendige Fantasywelt mit Helden, deren Schicksal ich gerne verfolge, mit vielfältigen Völkern und Wesen, einer packenden Legende und mit allem, was sonst noch dazugehört wie Liebe, Tod, Verrat, Hoffnung, Verzweiflung und vor allem Mut. Ich bin froh, dass das Buch nicht mit einem bösen Cliffhanger endet. Allerdings bleiben viele Fragen offen. Ich bin also jetzt schon scharf auf den zweiten Teil!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
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„Der Mond des Vergessens" liefert das, was ich von einem Fantasyschmöker erwarte: eine faszinierende Welt, in die ich mit ihren Helden eintauchen kann und spannende und dramatische Abenteuer erlebe. Dazu noch jede Menge Intrigen und eine Legende um mächtige Waffen und Edelsteine. Bitte bald mehr davon!</div>
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<br /></div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
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<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
<a href="https://www.klett-cotta.de/buch/Weitere_Autoren/Der_Mond_des_Vergessens/90658" target="_blank">Die fünf Kriegerengel 1: Der Mond des Vergessens | Brian Lee Durfee | Klett-Cotta Verlag</a><br />
Aus dem Amerikanischen von Andreas Heckmann<br />
2018, gebunden, 888 Seiten, ISBN: 9783608961416</blockquote>
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<br /></div>
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[marcus]</div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-5796461756861579552018-03-08T19:30:00.000+01:002018-05-12T10:03:20.125+02:00Rezension: Die letzten Meter bis zum Friedhof | Antti Tuomainen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn8N6Xrb8FXKFpaEBoxB2Ohha6DMedEWOi1EZApwSD92EweSRcmwaJjyAAB4o5uYt_D7x8iQErINNNOJQSlzoQSHyy0hVZCcTvyPfpe4NJ9MIr-jDtQ3lyelfjCAiIhSXj5UvMOT6Ejy3d/s1600/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn8N6Xrb8FXKFpaEBoxB2Ohha6DMedEWOi1EZApwSD92EweSRcmwaJjyAAB4o5uYt_D7x8iQErINNNOJQSlzoQSHyy0hVZCcTvyPfpe4NJ9MIr-jDtQ3lyelfjCAiIhSXj5UvMOT6Ejy3d/s1600/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Jaako ist 37, als sein Arzt ihm eröffnet, dass er keine Grippe hat, sondern sterben wird, und zwar sehr bald: Jemand hat ihn über längere Zeit hinweg vergiftet. Das an sich ist schon geeignet, einem Mann so richtig den Tag zu verderben. Leider wird Jaako bei der Rückkehr nach Hause außerdem noch Zeuge, wie ihn seine Frau mit Petri betrügt, dem jungen, knackigen Angestellten ihrer gemeinsamen Firma. Der Firma, die in jüngster Zeit gefährlich Konkurrenz bekommen hat. Jaako beschließt herauszufinden, wer ihn um die Ecke bringen will. Und er wird sein Unternehmen für die Zeit nach seinem Tod fit machen. Der Handel mit den in Japan zu Höchstpreisen gehandelten Matsutake-Pilzen läuft nämlich ausgezeichnet, und in Finnlands Wäldern wachsen nun einmal die besten. Doch das neue Konkurrenzunternehmen kämpft wirklich mit harten Bandagen. Ist es da Jaakos Schuld, wenn es zu Toten kommt? Und hat er überhaupt Zeit für anderer Leute Sorgen? Denn so viel ist klar: Mit dem Tod vor Augen geht alles leichter, gilt es doch jede Minute zu genießen. [© Text und Cover: <a href="https://www.rowohlt.de/hardcover/antti-tuomainen-die-letzten-meter-bis-zum-friedhof.html" target="_blank">Rowohlt Verlag</a>][klappentext ende]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<h4 style="text-align: center;">
Die Spinnen, die Finnen!</h4>
<div style="text-align: justify;">
Es gibt so Tage, da kommt es knüppeldick. Erst muss Jaako verarbeiten, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Und als er sich gerade darauf vorbereitet, das seiner Frau beizubringen, erwischt er sie in flagranti. Jaako hatte nichts davon geahnt, damit ist das der zweite harte Schlag an diesem Tag, an dem sich alles für ihn verändert. Auf der Liste der Verdächtigen, die ihn vergiften könnten, steigt seine Frau unter diesen Umständen ganz nach oben. Jaako schweigt und nimmt sich vor, Beweise zu finden, um den Giftmischer zu überführen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgi2Mt5yUnAbqe9BuY_fv33AO8fTtPKutgTyzZd1k8IbZ0E3X1x90LFl-LoZuRe1_wg8Z_2UpquldD_W3kwLJl6aI-9amBtgkCVEYdE4gHJRZhqR37spJuOWzC3wUyNUPxfXwgp-OTHeEmX/s1600/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="491" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgi2Mt5yUnAbqe9BuY_fv33AO8fTtPKutgTyzZd1k8IbZ0E3X1x90LFl-LoZuRe1_wg8Z_2UpquldD_W3kwLJl6aI-9amBtgkCVEYdE4gHJRZhqR37spJuOWzC3wUyNUPxfXwgp-OTHeEmX/s1600/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+3.JPG" /></a></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn man so nah an den Tod heranrückt wie Jaako, beschäftigt man sich zwangsweise damit. Er grübelt darüber, wer er ist, was er der Nachwelt hinterlassen wird und welche Bedeutung sein Leben hatte. Tuomainen übertreibt es mit diesen Abschnitten nicht. Sie sind weder zu lang noch zu inhaltsschwer. Sie regen allerdings dazu an, mal wieder aus dem Alltagstrott auszubrechen, den Moment zu genießen und mit der Erfüllung seiner Träume möglichst nicht länger zu warten. Das tut immer gut!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Es ist seltsam. Wie lange ich in dem Glauben gelebt habe, unsterblich zu sein, als würde Sommer auf Sommer folgen, als würde der nächste besser werden als der vergangene. Wahr ist, dass wir nur einen Augenblick haben: einen Moment lang Sonne, einen hellen Schein, den wir nicht verstehen, einen Raum aus Zeit, der schwindet." (S. 82)</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jaako ist ein sehr sympathischer Antiheld. Seine Selbstreflektionen sind sehr ehrlich. Als Ich-Erzähler teilt er mit uns etwas Privates und Intimes: seinen eigenen (bevorstehenden) Tod. Das macht er nüchtern und mit trockenem Humor. Dieser Stil trägt auch die Geschichte. Die ist mit wenigen Wendungen nämlich etwas dünn geraten und hängt zwischendrin etwas durch. Die Begegnungen mit den drei Besitzern eines Konkurrenzunternehmens sind dagegen herrlich absurd. In dieser Art hätte ich mir mehr Situationen gewünscht. Durch Tuomainens geradezu liebevolle Betrachtung seines Helden und von Land und Leuten ist der Roman trotzdem lesenswert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGx35g5hphCrTeAROwm6hyphenhyphenw5wGUwBri_NQrJ9QLYDpuRL47quOQijnMUy4TdmGR_GIA4rlxlq5RAsKbpl35L-TYnMC6JxQG9fzjvuEsBuXByoUs1uqfieFdwyFwnNzBwXaszUfCq0qd-cx/s1600/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="895" data-original-width="740" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGx35g5hphCrTeAROwm6hyphenhyphenw5wGUwBri_NQrJ9QLYDpuRL47quOQijnMUy4TdmGR_GIA4rlxlq5RAsKbpl35L-TYnMC6JxQG9fzjvuEsBuXByoUs1uqfieFdwyFwnNzBwXaszUfCq0qd-cx/s400/Die+letzten+Meter+bis+zum+Friedhof+2.JPG" width="330" /></a></div>
<h3 style="text-align: justify;">
Persönliches Fazit</h3>
<div style="text-align: justify;">
Ein paar Höhepunkte mehr hätte der Roman zwar vertragen, der sehr sympathische Antiheld und der herrliche trockene Humor machen das aber wett. Jaakos nüchterne Gedankenwelt hat mich immer wieder zum Grübeln oder Schmunzeln gebracht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
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<a href="https://www.rowohlt.de/hardcover/antti-tuomainen-die-letzten-meter-bis-zum-friedhof.html" target="_blank">Die letzten Meter bis zum Friedhof | Antti Tuomainen | Rowohlt Verlag</a><br />
Aus dem Finnischen von Niina Katariina Wagner und Jan Costin Wagner<br />
2018, gebunden, 320 Seiten, ISBN: 9783498065522</blockquote>
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[marcus]</div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-87010858514355082332018-03-07T07:28:00.001+01:002018-05-09T12:43:06.207+02:00Rezension: Dunkelgrün fast schwarz | Mareike Fallwickl<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgfkUdcO2_aghEWjKJzjxpEl3MC5MGZK_NcyrOH0M0kf8hjfKtsvx3IokhdCeEF7ed5weZpEUS18KFmQaOzVpnYJ8lyBU6shM4320w1hWX9l1zAgwSoB947Uadq10dxawObVqszVCOiAbU/s1600/dunkelgru%25CC%2588nfastschwarz_cover.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="556" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgfkUdcO2_aghEWjKJzjxpEl3MC5MGZK_NcyrOH0M0kf8hjfKtsvx3IokhdCeEF7ed5weZpEUS18KFmQaOzVpnYJ8lyBU6shM4320w1hWX9l1zAgwSoB947Uadq10dxawObVqszVCOiAbU/s1600/dunkelgru%25CC%2588nfastschwarz_cover.jpg" /></a></div>
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[klappentext start] Raffael, der Selbstbewusste mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf, über die Freundschaft der beiden sollte Marie sich eigentlich freuen. Doch sie erkennt das Zerstörerische, das hinter Raffaels stahlblauen Augen lauert. Als Moritz eines Tages aufgeregt von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck, dessen scharfe Kanten keinen unverwundet lassen. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die drei plötzlich wieder im Griff, und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn – mit unberechenbarer Wucht. [Text & Cover: © <a href="https://www.fva.de/Buecher/Neuerscheinungen/Dunkelgruen-fast-schwarz.html" target="_blank">Frankfurter Verlagsanstalt</a>] [klappentext ende]</div>
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Schon lange verfolge ich Mareike Fallwickls Blog <i><b><a href="http://www.buecherwurmloch.at/" target="_blank">Bücherwurmloch</a></b></i> und ich mag ihren Stil, ihre Texte sehr. Als ich erfuhr, dass sie nun einen eigenen Roman geschrieben hat, freute mich das ungemein. Dass sie wahrlich schreiben kann, stellt sie immer wieder aufs Neue unter Beweis - als Texterin, Lektorin, Bloggerin und Kolumnistin. </div>
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Zuerst habe ich etwas gezögert, da <b><i><a href="https://www.fva.de/Buecher/Neuerscheinungen/Dunkelgruen-fast-schwarz.html" target="_blank">Dunkelgrün fast schwarz</a></i></b> seit Erscheinen der Frühjahrsvorschauen in aller Bloggermunde war und ist und ich das Gefühl bekam, dass es mich vielleicht befangen machen könnte, das Buch vorzustellen. Weil: Wie sieht es mit der Glaubwürdigkeit aus, wird diese nicht eventuell infrage gestellt werden? So von Bloggerin zu Bloggerin? Oder was ist gar, wenn mir das Buch nicht zusagt? </div>
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Doch meine (wahrscheinlich sehr unnötigen) Bedenken zerstreuten sich nach und nach, ich suchte den Austausch mit anderen und bin heute sehr, sehr froh darüber. Ich tauschte mich mit Petzi von die <b><i><a href="http://www.dieliebezudenbuechern.de/2018/03/rezension-dunkelgrun-fast-schwarz-von.html" target="_blank">Liebe zu den Büchern</a></i></b> und mit meinem #buddyread-Kollegen <b><i><a href="https://www.instagram.com/p/Bf5MKdmAcRd/?taken-by=literarischernerd" target="_blank">Florian @Literarischernerd</a></i></b> aus. (Beide haben auf ihren Kanälen schon über das Buch berichtet, unbedingt lesen!) </div>
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Ausschlaggebend war dann letztlich die großartige Post, die ich von Florian bekam: Ein Exemplar des Buches mit all seinen Markern und Notizen darin! Das bereicherte mich ungemein, intensivierte meinen Leseprozess. Ich ergänzte direkt meine Notizen und Marker und wir schrieben uns zum Gelesenen. So entstand quasi wieder eine Art #buddyread auf dem Postweg. MERCI!<br />
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„Das Grün ist dunkler geworden, viel dunkler, tief und massiv, fast schwarz.“ S.39</blockquote>
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480 Seiten dick kommt ihr Werk daher und ich habe es in drei Abenden regelrecht verschlungen. Schon nach kurzer Zeit war ich geflasht von der lebhaften Sprache, die mitreisst. Von den vielen klugen und schönen Sätzen, die ich in Masse angemarkert habe. Ich war erstaunt, selten war ich alleine vom Ton, von der Sprache schon so unglaublich eingenommen und begeistert. Ehrlich, aber einfühlsam und machmal hart, kein Weichgespüle, keine unnötigen Umschreibungen, kein Blümchensex…</div>
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Ich wurde in dieses kleine Bergdorf Hallein am Dürrnberg katapultiert und sog die Stimmung, die Atmosphäre in mich auf. Mareike Fallwickl (die übrigens selbst in Hallein geboren ist) versteht es auch ganz wunderbar, ihre Leser abzuholen und mitzunehmen - und auch bei der Stange zu halten! Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeitebenen erzählt, unterschiedlich beleuchtet. Ich komme mit Marie und ihren Kindern Moritz und Sophie in Hallein an, lerne sie kennen, erfahre ihre Geschichte, ihre Gedanken und Emotionen - und ich kann es nicht verhindern: ich fragte mich des Öfteren, ob und wenn ja, wieviel Mareike da wohl in Marie stecken könnte...</div>
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Der sensible, zurückhaltende Moritz findet einen Freund im Ort - Raffael, aggressiv, draufgängerisch, frech. Die beiden werden unzertrennlich, schließen Blutsbrüderschaft, ergänzen sich auf schon fast unheimliche Art. Ein eingespieltes Team, wie es scheint. Der eine kann nicht ohne den anderen. Sie wachsen zusammen in den 90ern auf, stellen Unfug an, genießen die Freiheit und ihre Jugend. Raffael gibt den (teils sehr harten) Ton an, Moritz folgt und tanzt nach seiner Pfeife. Über Jahre hinweg, trotz Maries Interventionen. Bis plötzlich die unnahbare, verstört wirkende Johanna auftaucht und in dieses eingeschworene Zweiergespann eindringt. Plötzlich ist sie die Melodie zwischen Ton und Tanz … Kann das gut gehen? Ging denn überhaupt schon <i>jemals</i> eine Dreiecksgeschichte gut aus? Etwas, worüber auch Marie grübelt, in vielerlei Hinsicht… </div>
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<blockquote class="tr_bq">
"Johanna konnte beide sehen, ohne Puffer, der eine der Motor, der andere sein Wagen, der eine vorn, der andere dahinter, auch wenn sie Seite an Seite standen. Sie sah den Sinn und die Symbiose, dass einer ohne den anderen nichts war, keinen Orientierungspunkt hatte, um sich auszurichten in der Welt.“ S 182</blockquote>
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Als Raf, Motz und Jo siebzehn werden und über ihre Zukunft nachdenken und träumen, überschlagen sich die Ereignisse und ihre Wege trennen sich plötzlich - bis sie sechzehn Jahre später wieder - wie von einem unsichtbaren Magneten angezogen - aufeinander treffen und sich ihnen das ganze fatale Ausmaß ihrer Dreiecksgeschichte wie ein abgrundtiefer Schlund offenbart….</div>
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Mareike Fallwickl verschont ihre Protagonisten nicht. Sie geht richtig in die Tiefe, beobachtet, kehrt das Innere nach außen, legt Schicht um Schicht all die aufgestauten Emotionen und Gefühle frei, zeigt menschliche Abgründe auf. Wut, Angst, Einsamkeit, Abhängigkeit … Das mag zuerst unbequem klingen, holt uns als Leser raus aus der Komfortzone. Die Geschichte tut weh, geht an die Substanz. Und das ist gut so. Sie zeigt uns durch die Augen des feinfühligen, sensiblen Moritz die Aura der Menschen, ihr Leuchten, ihre Farben, ihre Emotionen. </div>
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<blockquote class="tr_bq">
„Ein Zorn, den man nicht haben darf, der einem von anderen aberkannt wird, ist kühl und blau und halbflüssig, er hat eine Konsistenz wie Pudding, füllt den Kopf aus und das Herz.“ S. 118</blockquote>
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Nichtsdestotrotz geht es aber auch um Hoffnung, um Sehnsüchte und um Liebe, um Vergebung und um das, was uns verbindet. Ich lebte und litt mit, ich hatte Herzklopfen, erlebte eine Achterbahn der eigenen Emotionen. Ich war vollkommen eingenommen von den Persönlichkeiten und ihrer jeweiligen Entwicklung innerhalb dieses komplexen Beziehungsgefechts. Ich habe diese unglaubliche Sogwirkung, die dieser Roman auf mich ausübte, wahrlich sehr genossen. </div>
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Chapeau, Mareike Fallwickl. Ganz, ganz großes Kino! Ich hoffe und wünsche mit sehr, dass noch weitere Romane folgen werden. Und liebe Leser, kauft Euch dieses Buch und begebt Euch auch auf eine Reise nach Hallein - Ihr werdet es sicher nicht bereuen. </div>
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<blockquote class="tr_bq">
Was ist ein Ankommen ohne ein Bleiben, ist es nur ein Stocken?<br />
Ein Zögern, ein Umschauen, ein Hineinlächeln ins Dunkle?<br />
Nie ankommen,<br />
Nie. <span style="font-size: x-small;">(aus Johannas Logbuch) </span></blockquote>
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© 2018, Alexandra Stiller<br />
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<i><a href="https://www.fva.de/Buecher/Neuerscheinungen/Dunkelgruen-fast-schwarz.html" target="_blank">Dunkelgrün fast schwarz | Mareike Fallwickl | Frankfurter Verlagsanstalt </a><br />2018, HC, 480 Seiten, ISBN 9783627002480</i><br />
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[alexandra]Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-51544160733161477412018-03-06T07:21:00.001+01:002018-03-06T07:21:47.808+01:00Rezension: Hangman | Daniel Cole<div dir="ltr">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg31vfhokEFps-DTe77KD91fEDrcZXx-UapfmlT_N7ykbBrzpWLrsw8ltzr6wJcOdDX8OiWFmgNzQl0gQ2gXxKJ2oaglOVst_26dzYIUWEN22S_CDKUYSaPau0zHOZSyhK515oMIbb2MIY/s1600/cover_hangman.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg31vfhokEFps-DTe77KD91fEDrcZXx-UapfmlT_N7ykbBrzpWLrsw8ltzr6wJcOdDX8OiWFmgNzQl0gQ2gXxKJ2oaglOVst_26dzYIUWEN22S_CDKUYSaPau0zHOZSyhK515oMIbb2MIY/s1600/cover_hangman.jpg" /></a></div>
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[klappentext start]In New York wurde ein Toter an der Brooklyn Bridge aufgehängt, das Wort „Köder" tief in seine Brust geritzt. Das lässt nur einen Schluss zu: Ein Killer kopiert den berühmten Londoner Ragdoll-Fall. Chief Inspector Emily Baxter wird sofort von den US-Ermittlern angefordert. In den USA ist der Druck der Medien enorm. Als ein zweiter Toter entdeckt wird, diesmal mit dem Wort "Puppe" auf der Brust, dreht die Presse völlig durch und mit ihr die Internet-Communities. Baxter und ihre Kollegen von FBI und CIA werden zum Spielball des grausamen Mörders – wer kann seinen Irrsinn stoppen? Und wer hält im Hintergrund die Fäden in der Hand? [Text & Cover: © <a href="https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/hangman-das-spiel-des-moerders-ein-new-scotland-yard-thriller-2-9783548289212.html" target="_blank">Ullstein Buchverlage</a>] [klappentext ende]</div>
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Der Beginn des Romans ist zugleich der Abschluss. </div>
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Prolog und Epilog bilden eine Klammer, die eine Handlung im Rückblick einschließt, sie wirken wie zwei elektisch geladene Pole, zwischen denen sich ein Lichtbogen aufspannt. Insbesondere ein Schlüsselereignis wird vorweggenommen, die Vorahnung begleitet den Leser durch den Roman ...</div>
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Im Zentrum der Geschichte steht die Ermittlerin Emily Baxter, bekannt aus <b><a href="http://www.buecherkaffee.de/2017/05/rezension-ragdoll-dein-letzter-tag-ein.html" target="_blank">Ragdoll</a></b>, dem Debütroman von Daniel Cole als launehafte aber loyale Partnerin von Detective Sergeant Wolf. Beim Lesen akzeptiert man bereitwillig ihre Funktion als Hauptfigur, richtige Sympathie will sich bis zur letzten Seite nicht einstellen. Wie schon im Vorgängerband agiert sie rüde und unhöflich, ihre liebste Beschäftigung scheint es zu sein, andere vor den Kopf zu stoßen: </div>
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"Curtis räusperte sich und setzte sich aufrecht hin.<br />'Ich möchte mich für meine Bemerkung entschuldigen ...'<br />'Sie können sich entschuldigen, indem Sie den Mund halten', sagte Baxter und beendete das Gespräch."<br />(S. 44)</blockquote>
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Obwohl sie scharfsinnig und zielstrebig viel zur Lösung des Falles beiträgt, scheint die Figur von vornherein als eine Zeitgenossin konzipiert zu sein, die man außerhalb des Buches nicht persönlich kennenlernen möchte. In ihrer exponierten Position im vorliegenden Band tritt dieser Aspekt stärker hervor als in "Ragdoll", legt sich wie ein Stacheldraht um die Figur, der den Leser auf Abstand halten soll. </div>
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Und vielleicht ist das auch beabsichtigt: Indem impliziert wird, dass es günstiger ist, die Ermittlungen aus einer sicheren Distanz zu beobachten, fällt es leichter, den Gesamtkontext im Blick zu behalten, ohne sich auf die Befindlichkeiten einzelner Figuren zu konzentrieren. Grausame Morde, die einem Muster folgen und nahezu zeitgleich auf zwei Kontinenten verübt werden, konstituieren sich zu einem Fall, für den der Autor über den Umweg einer abstoßenden Hauptfigur die Vogelperspektive empfiehlt. Dafür spricht auch, wie Emily Baxter sich selbst einschätzt: </div>
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"Nicht mal meinem eigenen Freund vertraue ich. Wir sind seit acht Monaten zusammen, aber ich vertraue ihm nicht. Ich lasse seine finanzielle Situation ausspionieren, weil ich so eine scheiß Angst habe, dass er mich benutzt oder verletzt (...) Erbärmlich, oder?" (S. 319)</blockquote>
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Bemerkenswert ist auch der lose Zusammenhang der beiden bisher erschienenen Bände von Daniel Cole, die als Teile einer "New Sotland Yard"-Serie beworben werden. Die Strategie, als Hauptfigur des zweiten Teils eine Nebenfigur des ersten zu wählen, erinnert an die "Dublin Murder Squad"-Reihe von Tana French, in der das Hauptaugenmerk jeweils auf ein Mitglied des irischen Ermittlerteams gerichtet ist. </div>
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Wie bereits in "Ragdoll" ist es von Beginn an offensichtlich, dass der Serienmörder einem bestimmten Thema folgt. Derartige rituelle oder durch ein gemeinsames Element verbundene Taten sind aus erzählerischer Sicht interessant, weil sie den Eindruck von Vorhersagbarkeit erwecken, sie sind nicht beliebig, der Mörder will eine Botschaft übermitteln, sein Handeln kann bis zu einem gewissen Grad nachvollzogen werden. Damit besteht die Möglichkeit, ihn auf seinem Weg zu überholen, ihm einen Schritt voraus zu sein. Sowohl für den Leser, als auch für die unmittelbar involvierten Ermittler selbst, ist dieser Zusammenhang jedoch über weite Strecken nicht zu erkennen, das Bemühen des Autors, an seinen erfolgreichen Debütroman anzuknüpfen, ist hingegen offensichtlich.</div>
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Zu Beginn werden recht ehrzeizig Verbindungen zu "Ragdoll" strapaziert. Die Geschichte erweist sich jedoch als eigensinnig und schlägt, sich gegenüber ihrem Erzähler emanzipierend, eine gänzlich andere Richtung ein. Von der Mörderjagd steuert der Fall auf einen unausweichlichen Höhepunkt zu, einen terroristischen Anschlag, der eine ganze Metropole paralysiert. Somit weist der Titel "Hangman" zwar auf das erste Mordopfer hin, büßt jedoch zunehmend seine Fähigkeit ein, den Roman ans ganzes zu charakterisieren - anders als in "Ragdoll", wo die titelgebende menschliche Puppe bis zum Schluß als Dreh- und Angepunkt fungiert.</div>
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Auch diesmal ist das Ausmaß der Grausamkeit fordernd. Die Ereignisse hinterlassen Spuren an den Figuren, jeder Rückschlag ist eine Wunde, die über die Zeit die Seele in ein Narbengewebe verwandeln. Wenn eine FBI-Agentin einräumt: "Der Job hat einfach Vorrag vor allem anderen, ich hab nicht die Zeit, um eine Beziehung zu pflegen. Ich hab den Kontakt zu fast all meinen Freunden verloren" (S. 73), so bringt es der Autor fertig, dieses Geständnis unpathetisch und nicht als genretypisches Klischee wirken lassen. Indem er Parallelen in den Biographien des Täters und eines der Ermittler zieht, wirft Daniel Cole zudem eine Überlegung auf: Wie prägen Schicksalsschläge einen Menschen, wie beinflussen sie den Verlauf seines Lebens? Dieser Gedanke erscheint jedoch zu spät, um adäquat ausgearbeitet werden zu können oder - noch reizvoller - einen Schlüssel zur Lösung des Falles zu bilden.</div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Wie bereits <a href="http://www.buecherkaffee.de/2017/05/rezension-ragdoll-dein-letzter-tag-ein.html" target="_blank">Ragdoll</a> ist "Hangman" dreckig, hochspannend und zeitweise von makabrem Humor durchzogen. Das Bemühen, mit dem zweiten Teil an den Erfolg des ersten anzuknüpfen, ist unverkennbar, dafür beweist der Autor mit der Wahl einer unsympathischen Hauptfigur ungewöhnlichen Mut.</div>
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© Rezension: 2018, Wolfgang Brandner</div>
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<i><a href="https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/hangman-das-spiel-des-moerders-ein-new-scotland-yard-thriller-2-9783548289212.html" target="_blank">Hangman | Daniel Cole | Ullstein Buchverlage</a></i></div>
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<i>Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch.</i></div>
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<i>2018, Taschenbuch Klappbroschur, 480 Seiten, ISBN: 13 9783548289212</i></div>
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[wolfgang] </div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-47534378892274179632018-02-28T19:50:00.000+01:002018-05-12T10:03:40.444+02:00Rezension: Das Leben des Vernon Subutex 2 | Virginie Despentes<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiosl6fcLNzGG41lNQec2YZy4WpWizuEOlLYamxUEX7bptnYEpbQLz-Gny1Yr8kdMvK-ZjaDI-CK__OHj4sUks-w7KabFMqfCbzIIOFFn5cGm30mMMv2H_YdYZrQHgjn-dsHrg2cU3P5TIk/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiosl6fcLNzGG41lNQec2YZy4WpWizuEOlLYamxUEX7bptnYEpbQLz-Gny1Yr8kdMvK-ZjaDI-CK__OHj4sUks-w7KabFMqfCbzIIOFFn5cGm30mMMv2H_YdYZrQHgjn-dsHrg2cU3P5TIk/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Der zweite Teil der Romantrilogie setzt genau dort ein, wo der erste aufgehört hat. Vernon Subutex ist obdachlos und lebt auf einer Parkbank in den Buttes Chaumont. Während andere Obdachlose, die er dort kennenlernt, ihm helfen, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden, machen sich seine Freunde Sorgen um ihn. Sie halten Kontakt über Facebook und haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet, um nach Vernon zu suchen. Hier finden die unterschiedlichsten Leute zusammen, die eines gemeinsam haben: Sie alle hatten irgendwann mal etwas mit Vernon Subutex zu tun. Das Café Rosa Bonheur am Park wird zu ihrer Anlaufstelle und einer Art Hauptquartier. Als dann auch noch die lange verschwundenen Videobänder des verstorbenen Popstars Alex Bleach wieder auftauchen, wird es höchste Zeit, Vernon zu finden. [© Text und Cover: <a href="https://www.kiwi-verlag.de/buch/das-leben-des-vernon-subutex-2/978-3-462-05098-1/" target="_blank">Verlag Kiepenheuer & Witsch</a>][klappentext ende]</div>
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Mit <a href="http://www.buecherkaffee.de/2017/08/rezension-das-leben-des-vernon-subutex_17.html" target="_blank">„Das Leben des Vernon Subutex"</a> hat Virginie Despentes einen beachtenswerten Roman über den derzeitigen Zustand der französischen Gesellschaft vorgelegt. Ihre schonungslose und ungeschminkte Ausdrucksweise, mit der sie den Abstieg ihres Helden beschreibt, hat mich sehr angesprochen. Klar, dass ich Vernons weiteren Weg mitverfolgen will.</div>
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Nachdem Vernon sich im ersten Buch bei verschiedenen Freunden und Bekannten einquartiert hatte, aber immer auch weiterziehen musste, landete er am Ende auf der Straße. In einem Stadtteil von Paris finden wir ihn nun wieder, wo er sich so gut es geht eingerichtet hat. Er ist selbst erstaunt, wie schnell er sich an ein Dasein ohne festen Wohnsitz gewöhnt hat. Eine Dusche hin und wieder wäre zwar schön, aber beengt in Räumen zu wohnen kann er sich nicht mehr vorstellen.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLVN9BerkafcdeFCBaPCD66oLiM9nYMm20lfuyZRImBhJ0dfd64rhLwt4F8MK40uJR1CEhIra0Ob1HMM5Z-V0ub6uuGtTLKXdUhS-j7QZZka3ZrA2y0bMZVtpYIMX2OS3FMvzQF9HoboPa/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="578" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLVN9BerkafcdeFCBaPCD66oLiM9nYMm20lfuyZRImBhJ0dfd64rhLwt4F8MK40uJR1CEhIra0Ob1HMM5Z-V0ub6uuGtTLKXdUhS-j7QZZka3ZrA2y0bMZVtpYIMX2OS3FMvzQF9HoboPa/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+3.JPG" /></a></div>
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Im ersten Teil haben wir eine Menge Freunde und Bekannte von Vernon kennen gelernt. Es ist zur Auffrischung sehr hilfreich, dass hier im zweiten Band vorweg nochmal eine Auflistung von den Wichtigsten zu finden ist. Die meisten von ihnen tauchen hier nämlich auch wieder auf. Nachdem sie davon gehört haben, dass Vernon auf der Straße sitzt, plagt sie das Gewissen. Das wollten sie ja auch nicht, da kann er gerne nochmal bei ihnen unterkommen. Sie tun sich also zusammen und suchen Vernon. Der denkt allerdings gar nicht daran, wieder irgendwo einzuziehen. Daher trifft sich die inzwischen ziemlich große Gemeinschaft regelmäßig im Park und in der benachbarten Kneipe. Diese Treffen höchst unterschiedlicher Personen werden schnell zu Kult, und Vernon ist der Mittelpunkt. Eine interessante Entwicklung.</div>
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Vernon selbst steht hier im zweiten Band gar nicht im Mittelpunkt. Der größte Teil des Romans beschäftigt sich mit seinen Freunden, deren Leben sich im Park überschneiden. Da wir die meisten bereits aus dem ersten Teil kennen, fehlt das Neue dabei. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Geschichte sich eher seitwärts als vorwärts bewegt. Das führt zu einigen Längen. Das liegt aber auch daran, dass einiges von dem Biss des ersten Teils verlorengegangen ist. Despentes beschreibt zwar immer noch treffend den Riss, der durch die französische Gesellschaft geht, scharfsinnige Formulierungen sind aber seltener zu finden.</div>
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„Das ist heute das nationale Mantra: Ruhm für den Schwachsinnigsten, Ehre für den Brutalsten. Und die Frauen schreien am lautesten. Sie mögen keine sensiblen Männer. Sie wollen Ohrfeigen, eiserne Hand, einen Kerl im Unterhemd, der rülpsend vor dem Fernseher sitzt und fragt, was es zu fressen gibt." (S. 158)</blockquote>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg65Irq2NA26pTlPSlRukdkPYv775OnIbuKmov-09osv-cr9XmUJP8UPSLiUyXnudz-mPfnL1t2ivVgMikidtfpizLP3mqsbpSJs5PhkVu5D5w5boVWcx8rtW_aEh_OUGwo485PaQ61MZ-T/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="410" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg65Irq2NA26pTlPSlRukdkPYv775OnIbuKmov-09osv-cr9XmUJP8UPSLiUyXnudz-mPfnL1t2ivVgMikidtfpizLP3mqsbpSJs5PhkVu5D5w5boVWcx8rtW_aEh_OUGwo485PaQ61MZ-T/s1600/Das+Leben+des+Vernon+Subutex+2+-+2.JPG" /></a></div>
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Die Musik spielt auch wieder eine große Rolle. Der Monolog des verstorbenen Sängers Alex Bleach, den er selbst vor seinem Tod auf Video aufgenommen hat, ist eine Abrechnung mit den Entwicklungen in der Musikindustrie. Despentes bringt aber auch wieder Sound ins Buch, vor allem gegen Ende. Da heißt es Playlist an, das fördert die Atmosphäre.</div>
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Persönliches Fazit</h3>
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Auch im zweiten Teil von „Das Leben des Vernon Subutex" beschreibt Virginie Despentes treffend das, was in der französischen Gesellschaft schiefläuft. Allerdings sind die scharfsinnigen Spitzen seltener, was auch zu einigen Längen führt. Deshalb konnte mich diese Fortsetzung nicht mehr ganz so mitreißen wie der erste Teil.</div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
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<a href="https://www.kiwi-verlag.de/buch/das-leben-des-vernon-subutex-2/978-3-462-05098-1/" target="_blank">Das Leben des Vernon Subutex 2 | Virginie Despentes | Verlag Kiepenheuer & Witsch</a><br />
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz<br />
2018, gebunden, 400 Seiten, ISBN: 9783462050981</blockquote>
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[marcus]</div>
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Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5990722953235359298.post-46985939314975963762018-02-23T20:49:00.000+01:002018-05-12T10:03:50.185+02:00Rezension: Zusammen sind wir Helden | Jeff Zentner<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvQiQGQfYe_yLRU-S9cKOjDx6mHRKbohaOitJgPmTpIB7Avm0AiMoGijB9bcOH63JQpWG53Lsaday_u4Tfx69LxfZwW9kqDa5qtt_bdEQyXwDk3S6fpRuoQ8EsL_XdVvNOy8dmX637kgjp/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="555" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvQiQGQfYe_yLRU-S9cKOjDx6mHRKbohaOitJgPmTpIB7Avm0AiMoGijB9bcOH63JQpWG53Lsaday_u4Tfx69LxfZwW9kqDa5qtt_bdEQyXwDk3S6fpRuoQ8EsL_XdVvNOy8dmX637kgjp/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+1.JPG" /></a></div>
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[klappentext start]Ohne seine Gitarre wäre Dills Leben wirklich trostlos: Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter unglücklich, und nach der Schule soll er im örtlichen Supermarkt arbeiten, um die Schulden abzubezahlen. Aber Dill sehnt sich nach einem anderen Leben, irgendwo da draußen. Seine Träume teilt er mit seinen beiden besten Freunden: Lydia, selbstbewusst und mit dem festen Plan, als Modebloggerin nach New York zu gehen, und Travis, der halb in seiner geliebten Fantasy-Serie lebt. Zusammen, glauben sie, können sie alles schaffen … [© Text und Cover: <a href="https://www.carlsen.de/hardcover/zusammen-sind-wir-helden/82482" target="_blank">Carlsen Verlag</a>][klappentext ende]<br />
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Solche Freunde kann man brauchen!</div>
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Über Helden lese ich doch immer wieder gerne. Da ist es doch perfekt, dass dieser Begriff hier schon im Titel auftaucht. Mal sehen, ob ich mich auch mit den drei Helden dieses Buchs identifizieren kann.</div>
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Lydia, Dill und Travis sind siebzehn, haben das letzte Jahr der Highschool vor sich und sind richtig gute Freunde. Freunde, die sich nicht gegenseitig schmeicheln, sondern auch Unangenehmes auf den Tisch bringen (was besonders Lydia gerne macht). Jetzt kommt für sie die Zeit, zu entscheiden, was sie nach der Schule machen werden. Für Lydia ist klar, dass sie zum Studieren nach New York will. Für sie ist dieser Weg kein Problem, ihre Eltern verdienen genug, um ihr das zu ermöglichen. Travis liebt es, mit Holz zu arbeiten und will nach der Schule in der Sägerei arbeiten, in der er jetzt schon aushilft. Für Dill ist die Lage schwierig. Sein Vater sitzt im Gefängnis und hat ihm und seiner Mutter einen Berg Schulden hinterlassen. Von ihm wird erwartet, dass er arbeiten geht, um beim Abzahlen zu helfen. Ein Studium wird dadurch unmöglich. Er wagt es nicht, gegen seine streng gläubigen Eltern aufzubegehren, die ihm seinen Lebensweg vorgeben.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhQyYx6sS7tIilKCrtoR6XAeM6L31n9zXq4X4uCZXMiwD1pxSvP1ZLmUnD8KCJ1ycq-9pzwdvFEfH3ySyW7fCfKU_gKsQZM0PfwVa8c_tcC3uYLagQYqMp3MtAJBeYIXPBcGghtt90RAEt/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+3.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="604" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhQyYx6sS7tIilKCrtoR6XAeM6L31n9zXq4X4uCZXMiwD1pxSvP1ZLmUnD8KCJ1ycq-9pzwdvFEfH3ySyW7fCfKU_gKsQZM0PfwVa8c_tcC3uYLagQYqMp3MtAJBeYIXPBcGghtt90RAEt/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+3.JPG" /></a></div>
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Dill leidet nicht nur unter dem schlechten Ruf, den er und seine Familie nach der Verurteilung seines Vaters in dem Viertausend-Seelen-Städtchen angehängt bekommen haben. Der Gedanke daran, dass Lydia ihn nach diesem Schuljahr im Stich lassen wird, ist für ihn schwer zu ertragen. Die Freundschaft zu ihr und Travis ist eine wichtige Stütze für ihn, um die schwierigen Familienverhältnisse und die Armut zu ertragen. Für Travis ist es genauso, denn sein Vater trinkt, stellt ihn als ein Versager dar und prügelt auch mal auf ihn ein. Ohne seine Freunde würde Travis sich völlig allein fühlen.</div>
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„Wir müssen von jetzt an aufeinander aufpassen. Wir müssen füreinander Familie sein, weil unsere eigenen so verkorkst sind. Wir müssen uns ein besseres Leben schaffen." (S. 232)</blockquote>
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In der ersten Hälfte des Buchs bringt Jeff Zentner mich nah ran an die drei Freunde. Nicht nur die typischen Teenagerprobleme, vor allem Travis' schwierige Familiensituation lassen mich mitleiden und mithoffen. Dill hat dazu auch noch angst davor, dass der „Schatten", der schon seinen Vater und seinen Großvater befallen hat, ihn auch befällt. Ob ihm das erspart bleibt zeigt sich, als… nein, was dann passiert, verrate ich nicht. Nur so viel: es gelingt Jeff Zentner, mich emotional mitzunehmen, da hatte ich einen ordentlichen Kloß im Hals. Soweit hat er das ausgezeichnet eingefädelt. Allerdings übertreibt er es für meinen Geschmack im zweiten Teil des Buchs mit dem Druck auf die Tränendrüse. Trotzdem habe ich „Zusammen sind wir Helden" gerne gelesen. Ich fand es stark, wie die drei auch in schwierigen Situationen den Mut aufbringen, für sich selbst einzustehen und auch unbequeme Wege einschlagen.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiuE3pMo2saVv4RivqJj3Pk3GCbRnRApJy-z1mV87kQ13pZurYydnsAmSHR2xK_Cn4hek7fcEbwPcnipjFfOlbooT5HNuTbbtQYpOItFbGyrUocvxZxoE9hskzRX7pH_ztX4Hn338R4cFOS/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="647" data-original-width="740" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiuE3pMo2saVv4RivqJj3Pk3GCbRnRApJy-z1mV87kQ13pZurYydnsAmSHR2xK_Cn4hek7fcEbwPcnipjFfOlbooT5HNuTbbtQYpOItFbGyrUocvxZxoE9hskzRX7pH_ztX4Hn338R4cFOS/s1600/Zusammen+sind+wir+Helden+2.JPG" /></a></div>
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Persönliches Fazit</h3>
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„Zusammen sind wir Helden" erzählt die Geschichte einer besonderen Freundschaft von drei Teenagern auf dem Weg zum Erwachsen werden. Ich bewundere den Mut, mit dem die drei Helden sich den Widerständen in Schule und Familie entgegenstellen. Auch wenn es der Autor mit den Emotionen etwas übertreibt, hat er mich doch mitgenommen. </div>
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© Rezension: 2018, Marcus Kufner</div>
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<a href="https://www.carlsen.de/hardcover/zusammen-sind-wir-helden/82482" target="_blank">Zusammen sind wir Helden | Jeff Zentner | Carlsen Verlag</a><br />
Übersetzt von Ingo Herzke<br />
Ab 14 Jahren<br />
2017, gebunden, 368 Seiten, ISBN: 9783551556851</blockquote>
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[marcus]Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/13420500299289536640noreply@blogger.com0