Zurück in der Welt der Wikingergötter
Der Donnergott Thor hat mal wieder seinen Hammer verloren – die stärkste Waffe in allen Neun Welten! Und diesmal ist er zu allem Übel in Feindeshände geraten. Magnus und seine Freunde müssen den Hammer so schnell wie möglich zurückholen, denn ohne ihn ist die Welt der Sterblichen einem Angriff der Riesen wehrlos ausgeliefert. Der Weltuntergang Ragnarök droht! Als Verbündeten braucht Magnus ausgerechnet den gerissenen Gott Loki – doch der Preis für seine Hilfe ist hoch … [© Text und Cover:
Carlsen Verlag]
[trennlinie]
Magnus Chase und seine Freunde sind wieder gefragt! Nach
„Das Schwert des Sommers" müssen sie ein zweites Abenteuer in der Welt der Wikingergötter bestehen. Wobei ich mich schon frage, was an denen so göttlich ist. Der schusselige Thor kriegt es einfach nicht gebacken, auf seinen so wichtigen Hammer aufzupassen. Und dann schafft er es auch nicht, ihn selbst zurück zu holen. Gut für uns: nach dem gelungenen ersten Teil können wir wieder actionreiche Spannung erwarten.
Rick Riordan enttäuscht dabei nicht. Seine ausgefallenen Einfälle bringen mich immer wieder zum Staunen. Ob Bowling mit Riesen oder Kämpfe mit Wesen aus Wasser, ständig geht es um Leben und Tod. Da müssen unsere Helden schon all ihre besonderen Fähigkeiten einsetzen, um zu bestehen. Dass dabei der Gott Loki versucht, die Ereignisse in seinem Sinne zu steuern, macht die Geschichte spannend. Denn nur nach und nach wird mir und den Beteiligten klar, was sein Ziel ist. Vor allem muss aber der Hammer zurück, denn wenn die Riesen mitbekommen, dass Thor praktisch machtlos ist, werden sie zum Angriff übergehen. Die Zeit drängt!
Was mir in diesem Teil besonders aufgefallen ist, ist die Einbindung von Helden, die im echten Leben oft ausgegrenzt werden. Die Walküre Samirah ist Muslimin, die ihren Glauben auch aktiv ausübt. Oder der taube Hearthstone, mit dem über Gebärdensprache kommuniziert werden muss. Und der bzw. die Neue in der Truppe, Alex, der/die sich mal als Mädchen und mal als Junge fühlt. Während solche Eigenheiten in anderen Büchern hervorgehoben und als problematisch thematisiert werden, integriert Riordan sie in der Gruppe. Keiner zeigt mit dem Finger auf sie (das würde Alex sich auch nicht gefallen lassen), jeder Einzelne ist stattdessen eine Bereicherung und wichtig für die Gemeinschaft. Sehr gut, wie selbstverständlich das funktioniert.
„Manche mögen Energydrinks. Ich dagegen finde, dass die Gefahr unmittelbarer Enthauptung mich ebenfalls wunderbar wach macht." (S. 361)
Wie schon beim Vorgänger gefällt mir auch hier wieder die flapsige, jugendliche Sprache. Rick Riordan verpackt das Chaos bei den Göttern mit einer ordentlichen Portion Humor, was einfach Spaß macht und für viel Schmunzeln bei mir gesorgt hat. Wer den ersten Band mit dem Untertitel
„Das Schwert des Sommers" noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall mit dem beginnen. Nicht nur, weil es schade wäre, den zu verpassen, sondern auch weil sonst einige Bezüge auf die Ereignisse dort nicht verständlich wären.
Persönliches Fazit
Nachdem mich der erste Teil schon begeistern konnte, bin ich auch vom zweiten nicht enttäuscht worden. Eine actionreiche Geschichte mit tollen Einfällen und viel Humor und mit mutigen und treuen Helden machen die Reihe um Magnus Chase zu einem großen Lesespaß für junge und jung gebliebene Leser.
© Rezension: 2017, Marcus Kufner
Magnus Chase – Der Hammer des Thor | Rick Riordan | Carlsen Verlag
2017, gebunden, 512 Seiten, ISBN: 9783551556691
Aus dem Englischen von Gabriele Haefs
Ab 12 Jahren
[marcus]
Labels: ab 12 Jahren, Beitrag von Marcus, Jugendbuch, Rezension