Meine
literarischen Höhepunkte des Jahres, in alphabetischer Reihenfolge:
Die
junge Kambili wächst im Nigeria der 70er Jahre auf. Während der Roman
vordergründig ein Familiendrama ist und der Leser im Hintergrund einen Einblick
in die damals politischen Verhältnisse des Landes erhält, steht Kambili
zwischen zwei Frauen – ihrer vermeintlich schwachen Mutter und ihrer
anscheinend starken, selbstbewussten Tante.
Eine
jüdische Familie wandert vor dem Zweiten Weltkrieg vom Baltikum nach Südafrika
aus. Die Mutter versucht in den kommenden Jahren verzweifelt auch ihre
Schwestern nachkommen zu lassen und setzt diesbezüglich all ihre Hoffnungen auf
ihren Sohn Isaac. Doch als er immer weniger die Anforderungen seiner Mutter
erfüllen kann, begeht er eine unverzeihliche Tat.
Ein
Roman über einen jungen Mann, der seinen eigenen Weg sucht; ein bewegender
Roman über eine Mutter und ihren Sohn; ein interessanter Einblick in die
Geschichte jüdischer Emigranten in Südafrika.
Holland
während des Zweiten Weltkriegs. In dem kleinen Dorf Rhoon reißt eines Nachts
das Kabel an einem Strommast und tötet einen deutschen Soldaten. Als
Vergeltungsmaßnahme werden mehrere Dorfbewohner exekutiert. Doch handelte es
sich tatsächlich um einen Sabotageakt seitens der Holländer? Oder war es ein
Unfall? Eine spannende Mischung aus Roman und Tatsachenbericht.
Ein
Sommer auf einer kroatischen Insel. Eine Frau mittleren Alters verliebt sich in
einen Mann. Er verliebt sich in sie. Eine Schriftstellerin und ein Fotograf –
beide in einer Schaffenskrise. Sie sind wie die Winde, die auf der Insel
herrschen. Sich ergänzend und total gegensätzlich. Kann diese aufkeimende Liebe
den Sommer überstehen? Ein zunächst unspektakuläres Buch, das sich mit der Zeit
jedoch in das Herz des Lesers schleicht.
Ein
junger Mann, vom Leben enttäuscht, entführt nacheinander verschiedene Menschen
und beginnt mit ihnen ein philosophisches Gespräch über Träume und Ziele im
Leben. Als ein einziger Dialog geschrieben, stellt das Buch die Frage: Ist es
besser im Leben einen Weg vorgegeben zu bekommen oder diesen selber zu finden?
Der
neunzehnjährige Matthew ist in der Psychiatrie. Er ist schizophren. Er erzählt
die Geschichte seines älteren Bruders Simon, der das Down-Syndrom hat. Und er
erzählt von der Schuld an Simons Tod.
Filer
überzeugt in seiner gefühlvollen Bandbreite von traurig über melancholisch bis
hin zu lustig. Das Buch war eine wirkliche Überraschung.
Während
des Zweiten Weltkriegs werden australische Kriegsgefangene in Japan zum Bau der
Eisenbahnstrecke eingesetzt. Im Gefangenenlager kämpft der Arzt Dorrigo Evans
gegen Krankheiten und Misshandlungen um sein eigenes Überleben und das seiner
Mitgefangenen.
Frankreich
Anfang der 70er Jahre nach der sexuellen Revolution. Der Student Louis nimmt
einen Ferienjob zur Betreuung eines besonderen Jungen an. Während er sich den
Annäherungsversuchen der Mutter ausgeliefert sieht, entsteht zwischen den
beiden Jungen eine empathische Freundschaft, die beider Leben verändern wird.
Die
Frau des zu 1000 Peitschenhieben verurteilten Bloggers aus Saudi-Arabien
erzählt ihre gemeinsame Geschichte vom ersten Kennenlernen, der Heirat, dem
Zusammenleben, bis hin zu ihrer Flucht, seiner Verhaftung und dem Kampf um
seine Freilassung. Dieses Buch ist nicht bloß ein reiner Appell an Raifs
Freilassung und das Recht auf Meinungsfreiheit, sondern auch die Geschichte
eines reichen, naiven Mädchens, dass zu einer selbstbewussten, kämpferischen
Frau wird.
Felix
verschwindet im Alter von Achtzehn spurlos. Zehn Jahre später glaubt sein
bester Freund Paul ihn in Prag wiedergefunden zu haben. Doch der Mann behauptet
ein anderer zu sein, kann sich jedoch an die ersten zwanzig Jahre seines Lebens
nicht erinnern. Ein psychologisches Rätselspiel um Wahrheit, Identität und
Sehnsucht beginnt.
Wales
in der heutigen Zeit. Die Schicksale zweier Männer kollidieren. Während Daniel
den Unfalltod seiner Frau zu verkraften versucht, begibt der Andere sich auf
illegale Dachsjagd. Als Letzterer für eine Jagd Daniels Land betritt, stellt
dieser sich ihm entgegen.
Schonungslos
geschrieben, teilweise recht brutal und mit Sicherheit nichts für
Tierliebhaber.
Ein
Jugendlicher auf der Achterbahn der Gefühle. Während sein geliebter Onkel an
Krebs stirbt, ist er gleichzeitig auch zum ersten Mal verliebt. Doch darf man
glücklich sein, wenn man eigentlich traurig sein sollte? Und wie funktioniert
das eigentlich?
Das
Portrait zweier Frauengenerationen. Die Mutter versucht würdevoll gegen das
Altern anzukämpfen, die Tochter gegen das Dasein als Mutter und Hausfrau. Beide
kämpfen dagegen, missverstanden zu werden. Zynisch und bissig.
Der
vielversprechende Auftakt zu einer neuen Jugendbuchreihe. In einer Mischung aus
Fantasy und Mystery erzählt jeder Band aus Sicht eines anderen Protagonisten
die Handlung und die Ereignisse der unter einem Friedhof gelegenen geheimen
Schule Favila, die als einer der letzten Orte gegen den Flammenden König, den
Herrscher des Landes, ankämpft und aufbegehrt.
Während
des Ersten Weltkriegs zieht ein junges Mädchen freiwillig in den Stellungskrieg
in den Dolomiten, um ihren Vater zu finden. Sie erlebt die Vergänglichkeit des
Lebens, den Schrecken des Krieges, das Abstumpfen, aber auch die Kameradschaft
unter den Soldaten. Basierend auf der Geschichte der Viktoria Savs.
Gewohnt
französisch charmant erzählt Madame Roger die Geschichte eines Mannes, der
glaubt, wie alle seine männlichen Vorfahren an seinem 35. Geburtstag sterben zu
müssen. Doch als dieser Familienfluch nicht eintritt, heißt es für ihn, leben
zu lernen.
Johnsey,
geistig zurückgeblieben und in seinem irischen Dorf als Spastiker beschimpft,
erbt den bäuerlichen Hof seiner Eltern. In Zeiten der Finanzkrise gilt er somit
als reich. Als er sich weigert zugunsten eines Bauprojekts sein Land zu
verkaufen, beginnt in der Presse eine Hetzkampagne gegen ihn. Eine
erschütternde Geschichte über die Macht der Medien über das Leben eines
Menschen – mit einem fatalen Ende.
Für mich das schönste Buch des Jahres. Drei alte
Männer leben zurückgezogen in der kanadischen Wildnis, leben ein Leben mehr,
ein selbstbestimmtes Leben und auch selbstbestimmtes Sterben. Eine Fotografin
und eine alte Dame stoßen dazu. Und es gibt eine Legende, die es zu ergründen
gilt.
Absolut
wunderschön geschrieben.
Ein
junger Mann kehrt dem bürgerlichen Leben den Rücken und will in der Prärie zu
sich selber finden. Zusammen mit drei anderen Männern bricht er zu einem Tal
zur Büffeljagd auf. Doch überraschend schwenkt das Wetter um und die Männer
werden eingeschneit. Während sie um ihr
Überleben kämpfen, bricht sich bei jedem Einzelnen der Wahnsinn Bahn.
Durch
Zufall entdeckt Luzie im Papiermüll ihrer Mutter die Todesanzeige der
Großmutter, die jedoch angeblich schon vor Jahren verstorben ist. Und plötzlich
entdeckt sie auch Ungereimtheiten bei dem damaligen Unfalltod ihres Vaters. Was
verheimlicht ihre Mutter ihr und wieso? Luzie beginnt der Sache auf den Grund
zu gehen – und stößt dabei auf ein Geheimnis über sich selbst.
Der
Titel des Buchs ist irreführend, denn entgegen der erwarteten Liebesgeschichte handelt
es sich vielmehr um ein psychologisches Rätsel mit einer, meiner Meinung nach,
recht heftigen Auflösung für ein Jugendbuch.
Das waren Sie nun, meine Highlights des Jahres.
Welche
Bücher haben Euch denn dieses Jahr besonders gut gefallen? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare, vielleicht entdecke
ich unter Euren Lieblingen ja auch noch etwas für mich.
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>> GEWINNSPIEL <<
Ihr habt nun die Chance eines der Bücher meiner Liste zu gewinnen!