Falt und sein PrüferTed kämpfen auf ihrer Reise über das Eis für die Zerstörung oder Bewahrung der Gesetzestafeln einer Welt, die ihrem Schrecken zu verlieren beginnt. Am Ende geht die Fahrt geradewegs in eine üppig verwucherte Hölle , über ein Wasserhinweg an ein unbekanntes Ufer.
[Mein Fazit] Es ist gut nicht nur in der gegenwärtigen Literatur zu schauen. Volker Kaminskis Roman "Die letzte Prüfung" war sein erstes Werk. Nun schon einige Jahre her, ist es nicht weniger beeindruckend. Die Leser werden in eine eisige, nahezu brutale Welt hineingezogen. Aber damit nicht genug. Der afrikanische Kontinent ist von Eis überzogen, aber auch der Rest scheint sich auch gewandelt zu haben. Namen verschwinden oder sind nicht das, was sie zu sein scheinen.
"Wir werden mit den Namen einig werden. Die Schwierigkeiten, die sie uns bereiten, bedeuten unser Glück. Nehmen wir die Namen und beginnen wir mit ihnen die Geschichte. Geben wir ihnen das, was sie sagen, und sie werden uns reich machen. Denn was sie bedeuten, liegt allein in unser Kraft…" S.20
Dieser Roman führt in eine ganz andere Welt, die zwar bitter, aber dennoch so beschrieben wird, dass wir als Leser gern mit Falt und Ted dem Prüfer mitfahren. Ein außergewöhnlicher Schreibstil, der oft an Haruki Murakami erinnert. Die Realität verschwimmt.
Das Buch "Die letzte Prüfung" muss wieder entdeckt, nein am Besten wieder neu gedruckt werden. Absolut eine seltene Entdeckung. Leider hat es nur 76 Seiten. Aber die wahren Meisterwerke brauchen nicht endlos viele Seiten, wenn alles genau auf den Punkt und mit einer außergewöhnlichen Sprache verfasst wird. Dies ist Volker Kaminski gelungen. "Die letzte Prüfung" ist ein besonderes Werk, das faszinierend und unvergesslich zugleich ist.