"Wenn Du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn Du eine andere Welt kennenlernen willst, lauf einen Marathon." Emil Zátopek
[Klappentext] Schuhe an und los: Es gibt gute Gründe dafür, warum Laufen Volkssport Nummer 1 geworden ist. Ob im Wald, im Park, auf der Straße, ob vor oder nach der Arbeit, im Sommer, im Winter und natürlich bei Wettkämpfen – laufen kann man überall und jederzeit, es ist vielseitig und für jeden einfach und günstig machbar.
Aber es steckt noch mehr dahinter: Es schult unseren Charakter und verhilft uns letztlich zu größerer Freiheit, erweitert unseren Horizont und lehrt uns viel über uns selbst und die Welt um uns herum. Davon erzählen internationale Autoren aus verschiedenen Disziplinen – Philosophen, Journalisten, Sportler, Autoren – kenntnisreich in Die Philosophie des Laufens. Sie erklären uns, wieso Freundschaften unter Läufern auch für andere Bereiche des Lebens wichtig sind, berichten vom Laufen mit Apps und davon, welchen Unterschied es macht, auf einem Laufband oder im Freien zu laufen. Sie schildern uns die Parallele zwischen Schmerz und Freude beim Laufen und im Leben, erzählen, wie es sich anfühlt, zum ersten Mal einen Marathon zu laufen – und zeigen, warum ein kurzer Trainingslauf am Wochenende genauso glücklich machen kann.
[© Text und Bild: Mairisch Verlag]
[mk] In 14 sehr unterschiedlichen Beiträgen verbinden die Autoren Philosophie und Laufen. Was sich vielleicht etwas trocken anhört wird dadurch lebendig, dass sie selbst laufen und die theoretischen Ansichten mit eigenen Erfahrungen verbinden. Das geht vom Anfänger, den wir auf seinen ersten Kilometern begleiten, bis zum Leistungssportler mit täglichem Trainingsprogramm.
Ich schnüre selbst gern die Laufschuhe und habe auch schon an Laufveranstaltungen teilgenommen, daher finde ich mich in vielen der Beiträge wieder und kann die Gedankengänge gut nachvollziehen. Mal geht es um Schmerzen, die wir uns durch das Laufen freiwillig antun, mal um die Freiheit, die man durch das Laufen in der Natur erlebt, oder um die Ästhetik des Laufens. Viele Argumente gelten nicht nur für den Sport, einiges kann ich auch auf das Berufs- oder Privatleben anwenden. So zielen beispielsweise „die sieben Voraussetzungen für Erfolg" von Tom Morris ursprünglich nicht direkt auf körperliche Aktivitäten ab.
Besonders gut gefällt mir der Beitrag von Isabel Bogdan (Autorin und Bloggerin), die ihre erste Teilnahme an einem 10-km-Lauf beschreibt. Das macht sie mit viel Humor und Ironie, aber sie beschreibt auch sehr nachfühlbar die Qualen und ihren Erfolg. Das ist sehr unterhaltsam.
„Die Philosophie des Laufens" ist ein aufwändig gestaltetes Buch. Zweifarbig bedruckt auf hochwertigem Papier macht es einen edlen Eindruck. Ein wunderbares Geschenk für Läufer, die nicht nur ihre Beine sondern auch ihren Kopf benutzen.
Für mich als Läufer ist das Buch eine tolle Bereicherung, mit einigen interessanten Denkanstößen. Immer wieder mit Humor angereichert sind die Beiträge sehr abwechslungsreich. Auch wenn mich einzelne Abhandlungen nicht sehr angesprochen haben, die allermeisten fand ich interessant oder amüsant. Für mich eine starke Motivation, gleich wieder die Laufschuhe anzuziehen und sicherlich für jeden Läufer einen Blick wert.
© Rezension: 2015, Marcus Kufner
2015, Gebunden, 208 Seiten, ISBN: 9783938539378
Jan Drees (Schriftsteller, Journalist und Junioren-Europacupsieger über 800 Meter),
Isabel Bogdan (Autorin, Übersetzerin und Bloggerin)
Robert Semmler (dpa-Journalist)
Maximilian Probst (Clemens-Brentano-Preisträger, Autor für ZEIT und taz)
Florian Blaschke (Blogger, Redaktionsleiter t3n Magazin)
Armin Chodzinski (Künstler, Autor und Performer)
Michael W. Austin (Eastern Kentucky University)
Amby Burfoot (Läuferlegende, Ex-Chefredakteur RUNNER'S WORLD)
Gregory Bassham (King’s College, Pennsylvania)
J. Jeremy Wisnewski (Hartwick College)
Raymond J. VanArragon (Bethel University, Minnesota)
Chris Kelly (University of Maryland)
Raymon Angelo Belliotti (State University of New York in Fredonia)
Christopher Martin (University of British Columbia)
Heather L. Reid (Morningside College, Iowa)
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[marcus]