Wir haben Raketen geangelt | Karen Köhler
Klappentext: Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben.
Mein Fazit: Karen Köhler ist mit diesem Erzählband ein wahrlich sehr begeisterndes Debüt gelungen, dass zu Recht zu den ganz großen Büchern 2014 zählt. Melancholisch, hoffnungsvoll, sehr ernst und doch mit dem nötigen Witz versehen blickt die Autorin tief in die Seelen Ihrer Protagonistinnen, beschönigt nichts und nimmt uns mit auf den Weg des Lebens, der manchmal grausam hart gepflastert sein kann...
Einprägende Kurzgeschichten über Frauen - aber wahrlich nicht nur für Frauen.
Jedermanntod | Manfred Baumann
Klappentext: Salzburg im Sommer, belagert von Touristenscharen und Festspielgästen. Auf der „Jedermann"-Bühne vor dem Dom liegt ein Toter. Ein prominenter Toter. Der Tod höchstpersönlich. Hans Dieter Hackner, der gefeierte Darsteller des Todes in Hofmannsthals „Jedermann". In seiner Brust steckt die Kopie eines Renaissance-Dolches, an seinen Füßen fehlen die Schuhe. Alles viel zu theatralisch, denkt Kommissar Martin Merana, und beginnt seine Ermittlungen in einer Welt, die ihm fremd ist: die Welt der Salzburger Festspiele mit ihren extrovertierten Künstlern und fädenziehenden Managern …
Mein Fazit: Hugo von Hofmannsthals bekannes Stück "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" ist der Fixpunkt bei den Salzburger Festspielen, das Jahr für Jahr am mit wechselnder prominenter Besetzung aufgeführt wird. Auch diesmal sei mir das Festival Anlaß für meine Empfehlung: In "Jedermanntod" beginnt der Salzburger Journalist Manfred Baumann seine Serie um Komissar Martin Merana, der - passend zum Titel - den Tod des Todes aufzuklären hat.
Wie bitte?
Der Darsteller der betreffenden Figur wird ermordet aufgefunden, und auf der Suche nach den Mördern muß sich Merana durch die Verstrickungen von Kunst und Politik arbeiten.
Mein Tipp: Salzburg aus der Sicht eines Insiders.
Hörbuch: Sommerprickeln | Mary K. Andrews
Klappentext: Annajane ist davon überzeugt, endlich über die Trennung von ihrem Ex-Mann Mason hinweg zu sein. Alles ruft nach Neuanfang und Annajane will endlich die Kleinstadt verlassen, in der sie so viel an Mason erinnert. Im Glauben, keine Gefühle mehr für ihren Ex zu haben, nimmt sie sogar seine Einladung zur Hochzeit mit der hinreißenden Celia an. Als diese buchstäblich vor dem Altar abgesagt wird, erkennt Annajane, dass sie Mason doch nicht verlieren will.
Mein Fazit: Das Hörbuch ist ein wunderbarer Genuss für die Ohren. Der Sprecherin Rike Schmid gelingt es mit ihrer wandelbaren Stimme, die Personen sehr authentisch rüber zu bringen und den Hörer in die jeweilige Stimmung zu versetzen. Man genießt es förmlich in die Welt der Figuren einzutauchen und leidet mit Annajane mit. Die Charaktere wirken insgesamt sehr authentisch und die Handlung selbst baut langsam Spannung auf. Dies ist wirklich gelungen, zumal man irgendwann nicht mehr aufhören kann, weil man derart ergriffen von der Geschichte ist, dass man einfach weiterhören muss.
Eine klare Hörempfehlung - ich habe es wirklich genossen und konnte wunderbar in die Welt rund um Annajane eintauchen. Ein toller Hörbuchgenuss für zwischendurch!!