"But I don't want do die, Mummy. I just want to make up stories."
From the bestselling author of BAFTA-nominated Headhunters, comes Jo Nesbo’s Blood on Snow: a short, sharp shock of a thriller:
From the bestselling author of the Harry Hole series, comes a short, sharp shock of a thriller. Blood on Snow: Drugs. Death. Murder. Revenge - and a hitman with two big problems
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Olav lives the lonely life of a fixer.W
hen you ‘fix’ people for a living - terminally - it’s hard to get close to anyone.
Now he’s finally met the woman of his dreams.
But there are two problems.
She’s his boss’s wife.
And Olav’s just been hired to kill her.
[wb] Ein Profikiller soll die Frau seines Auftraggebers töten und verliebt sich in sein Opfer. Unfähig, seinen Vertrag zu erfüllen, erkennt er, daß es nur eine Möglichkeit gibt, lebend aus dem Dilemma zu gelangen: Er muß seinen Boss selbst ermorden und sich dafür mit dessen erbittertsten Konkurrenten im lokalen Drogenhandel verbünden.
Der renommierte Jo Nesbo nimmt sich einer Story an, die aus einem billigen Groschenroman stammen könnte. Tatsächlich fühlt man sich an farbarme Gangsterfilme erinnert, in denen sich wortkarge Charaktere durch eine leicht nachvollziehbare Handlung schießen. Nimmt also also den norwegischen Autor, der mit der Harry Hole-Reihe bereits seine Kompetenz für differenzierte Romane voller Wendungen bewiesen hat, hier bewußt einen Verlust von Niveau in Kauf?
Keineswegs.
Seine Geschichte um Olav Johanson darf als ein augenzwinkerndes Tribut an jenes Genre verstanden werden, zu dessen bekanntesten Protagonisten etwa Jerry Cotton zählt. Mit Ausnahme des Ich-Erzählers sind die Figuren bewußt oberflächlich gehalten. Die Gangster sind schnell mit dem Finger am Abzug und langsam im Denken, die Bosse skrupellos, die Damen ebenso atemberaubend schön wie hilflos. Die Welt ist zu komplex um sie zu durchschauen, also setzt ein jeder seine Fähigkeiten dazu ein, im darwinistischen Spiel um Mord und Betrug möglichst lange zu überleben. Nesbo benutzt altbekannte Stilmittel, um den Leser auf bekanntes Terrain zu führen, einen Erzählboden zu bereiten, auf dem ausgewählte Stereotpyen gedeihen. Eine Verfilmung mit Humphrey Bogart wäre durchaus vorstellbar, ergänzt um die visuellen Stilmittel der Sin City-Reihe von Robert Rodriguenz. Gelenkt durch die Schlagworte im Titel und die Farbgebung des Covers dominieren auf der mentalen Leinwand nämlich schwarz, weiß und Spritzer von rot.
Der oberflächliche Plot erlangt seine Tiefe durch die Ausgestaltung der Hauptfigur. Auf den ersten Blick scheint Olav nämlich einfach gestrickt. Er leidet unter Dyslexie, einer Schwäche im Verständnis von Wörtern, und ist der Meinung, lediglich für sein Metier - das Töten - qualifiziert zu sein. Immer wieder eingeschobene Stoßseufzer ("God only knows", "... what do I know") zeugen von mangelndem intellektuellem Selbstbewußtsein. Gleichzeitig aber erweist er sich als ungewöhnlich belesen und glänzt mit Faktenwissen wie der Menge menschlichen Blutes im Kreislauf oder der Etymologie von "chaise longue". Immer wieder läßt er auch Metaphern einfließen ("I was a boat on a river and the river was in charge"), die auf eine weitaus größere sprachliche Gewandtheit schließen lassen. Seine Leseschwäche versteht er nicht als Beeinträchtigung, sondern als Chance. Indem sich die Wörter in seinem Kopf umgruppieren, kann er einem Text eine gänzlich andere Bedeutung geben, kann während des Lesens seine eigenen Geschichten erfinden.
Der kurze Gangsterroman von Jo Nesbo dreht sich somit auch um die konstitutive Kraft des Verbalen. Sprache schafft Fakten, definiert die soziale Zugehörigkeit. Für Olav ist sie auch das Mittel seiner Wahl, um seinem Streben nach Weiterentwicklung Ausdruck zu verleiehen. In einer beiläufigen Unterhaltung zeigt sich, wie sehr sich Olavs Sprachgebrauch von jenem seiner Berufskollegen unterscheidet, wie wenig er sich mit seinem sozialen Rang zufrieden gibt. Dazu paßt auch, daß Olavs einziges Buch, Les Misérables, vom Aufstieg eines Häftlings zum Industriellen handelt. Bei jedem Lesen erfindet er die Geschichte neu, zieht aber stets Parallelen zur Hauptfigur und bewahrt sich Paris als den unerreichbaren Sehnsuchtsort. Einzelne Wörter werden zunehmend bedeutungslos ("Words. As good as any others."), was zählt, ist die Hingabe an die Schönheit, die Liebe. In einem Rückgriff in die Kindheit offenbaren sich Olavs Bedürfnisse in jenem Satz, der vermutlich den Kern des Romans darstellt: "But I don't want do die, Mummy. I just want to make up stories."
Auf den ersten Blick eine klischeebeladene Gangstergeschichte, offenbart sich Jo Nesbos aktueller Kurzroman auf den zweiten als eine symbolreiche Erzählzwiebel, die nicht nur zum Weinen, sondern auch zum Staunen und Grübeln verleiten will.