Ein lebendiger, lebensfroher Roman über das Leben und darüber, wie schnell unsere Probleme unwichtig werden können und man erkennt, was wirklich wichtig ist im Leben…
[Klappentext] Antonia, 42, besitzt eine Apotheke im hübschen Jeetzeburg an der Elbe. Sie liebt ihre Arbeit, ihre beiden Töchter und ihren Mann Monty. Und doch plagt sie die Midlife-Crisis: Das Privatleben kommt zu kurz, die pubertierenden Töchter nerven, und Monty scheint jegliches erotische Interesse an ihr verloren zu haben. Als der Fluss über die Ufer tritt und halb Jeetzeburg unter Wasser setzt, zögert Antonia dennoch nicht lang. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Helen, der Stammkundin Petra und ihrer Angestellten Carolin hilft sie beherzt der betagten Frau Lilienthal, deren geliebtes Haus bedroht ist. Und plötzlich erscheinen ihre eigenen Probleme in einem ganz anderen Licht ... (© Text- & Bildmaterial: Goldmann Verlag)
[sk] Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch zunächst etwas skeptisch war, ob es mir wirklich gefallen könnte. Das Cover selbst hat mich so gar nicht angesprochen, ebenso wenig wie der Titel. Erst der Klappentext war es, der mich doch sehr neugierig auf das Buch und die Geschichte hinter Cover und Titel gemacht hat. Und nun muss ich eingestehen – ich habe es nicht bereut…
Die Autorin verpackt das doch eher ernsthafte Grundthema Hochwasser auf eine locker-leichte und auch humorvolle Art und Weise und nimmt so diesem dramatischen Hintergrund seine einschüchternde Wirkung, liefert aber gleichzeitig einen fabelhaften Background für die Zusammenführung der fünf Frauen. Einzeln erscheinen ihnen ihre Probleme unüberwindbar, doch in dieser brenzligen Situation müssen sie erkennen, was wirklich im Leben zählt und lassen alles andere bedeutungslos wirken.
Untermauert wird dies noch durch die abwechselnden Perspektiven. Denn so lernt der Leser die Frauen sehr schnell, sehr gut kennen. Mir waren die Figuren allesamt von Beginn an sympathisch, vor allem deshalb, weil ihre Probleme und ihr Leben so real und auch so nah an unserem eigenen Leben waren. Sicherlich konnte man nicht alle Reaktionen der Frauen nachvollziehen, doch kann man nie mit Bestimmtheit sagen, wie man selbst in ihrer Situation gehandelt hätte.
Mich hat beeindruckt, wie die Frauen sich der zunächst ausweglosen Situation gestellt, sich gegenseitig unterstützt und auch zugehört haben. Das gab allen von ihnen Halt, den Halt den eigentlich jede von ihnen zuvor in ihrem Leben auf irgendeine Weise vermisst hatte. Schade ist eigentlich nur, dass es für solche Erkenntnisse meist ein negatives oder dramatisches Schlüsselereignis braucht. Wir sollten uns vielmehr auf die kleinen Dinge des Lebens besinnen, und zwar jene, die unser Leben besonders machen – Freundschaft, Liebe und unsere Träume.
Nach anfänglicher Skepsis hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Weise begeistert, weil es mich auf wunderbar leichte und fabelhafte Weise unterhalten hat, sodass ich das Lesen einfach nur genießen konnte. Doch trotz dieser Leichtigkeit hat es mich auch nachdenklich gemacht – nachdenklich über mein eigenes Leben und darüber, was wirklich zählt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich allen Grund habe, rundum glücklich zu sein!
© Rezension: 2015, Sandra Krause
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