Rezension {Sandra} | Das Haus am Hyde Park | Monica McInerney


Titel: Das Haus am Hyde Park
Autorin: Monica McInerney
Verlag: Goldmann Verlag
Originaltitel: The House of Memories
Aus dem Englischen übersetzt von: Astrid Mania
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 16.12.2013
Ausstattung: 480 Seiten
ISBN13: 978-3-442-47997-9
Preis Printausgabe: 9,99 €  [D]
Preis eBook: 8,99 €  [D]

Leseprobe: KLICK
 


Mit "Das Haus am Hyde Park" ist Monica McInerney eine sehr berührende Geschichte über Trauer, Sehnsucht und Hoffnung gelungen. Während des Lesens werden die anfänglichen Tränen in den Augen von einem Lächeln im Gesicht abgelöst.

Zum Cover:

Das Cover ist in herrlichen Pastellfarben gehalten und strahlt eine ruhige und romantische Grundstimmung aus. Das Service wirkt durch die bunten Blümchen sehr romantisch und fügt sich harmonisch ins Cover ein. Der Titel  ist in einem sehr schlichten Stil gehalten und passt mit seinem zarten Rosa sehr gut zum übrigen Cover. Leider bilden Cover und Titel inhaltlich für mich keine Einheit. Anhand des Titels hätte ich eher eine Landschaft mit einem Haus im Hintergrund oder auch im Zentrum erwartet. Die Verbindung zu dem abgebildeten Service erschließt sich mir leider nicht... Dennoch ist das Cover vor allem optisch ein wahrer Hingucker.

Zum Inhalt:

Ella ist rundum glücklich - sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann in einem traumhaften Haus und ist stolze Mutter eine kleinen Jungen. Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf - durch ein schreckliches Unglück verliert Ella das wichtigste in ihrem Leben. Von diesem Tag an ist nichts mehr wie es einmal war und Ella begibt sich auf einen langen steinigen Weg - den Weg zurück zum Glück. Dabei findet sie Zuflucht bei ihrem geliebten Onkel Lucas der in einem Haus am Hyde Park in London lebt - einer Villa, voll von Erinnerungen an vergangene Zeiten. Gemeinsam mit dem übrigen Teil der Familie schmiedet Lucas einen Plan, wie er Ella auf ihrem schweren Weg zurück ins Leben und auch zu ihrer großen Liebe Aidan helfen kann...

Meine Meinung:

Dieses Buch hat es in sich - ich war von Beginn an gefangen und zu Tränen gerührt von dieser schrecklich traurigen Geschichte, die der Protagonistin Ella widerfahren ist.
Der Autorin gelingt es auf emotionale und einfühlsame Weise dem Leser die Gefühlswelt von Ella näher zu bringen. Durch den situationsgetreuen Wechsel von Tiefe und Distanz gelingt es ihr den Leser glauben zu lassen, er wäre Teil der Geschichte und an der Seite von Ella. Immer wieder erwischte ich mich bei dem unbändigen Drang, Ella in meine Arme zu nehmen und sie einfach festzuhalten und gemeinsam mit ihr um ihren kleinen Felix zu trauern. Hat man es nicht selbst erlebt, kann man es sich nicht annähernd vorstellen, was Ella (aber auch Aidan und der Rest der Familie) wohl durchmachen mussten. Dieser Tiefe Schmerz und die unbändige Trauer liegen außerhalb jeglicher Vorstellungskraft. Doch durch diese Geschichte und die tiefe Emotionalität des Schreibstil bekommt man eine kleine Ahnung davon, welch schlimme Zeit dies für die Familie gewesen sein muss.
Ella ist eine starke, selbstbewusste Frau, die gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmacht und der es extrem schwer fällt sich selbst vor ihrem über alles geliebten Ehemann gegenüber zu öffnen und ihre Trauer gemeinsam mit ihm zu teilen. Aber auch Jess, ihre Halbschwester, die im jungen Alter von 19 Jahren den Tod von Felix hautnah miterlebt hat und sich selbst dafür die Schuld gibt, dass ihr Neffe tot ist. Das Leben mit dieser Schuld lässt sie nicht mehr los und quält sie über Jahre. Als Leser leidet man nicht nur mit Ella über den Verlust ihres Sohnes, nein, man leidet auch mit Jess. Allmählich beginnt man ihre Situation zu verstehen und möchte auch sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass es ein schrecklicher Unfall war, für den sie keine Schuld trägt.
Besonders gut gelungen ist der Autorin der Wandel, den die beiden Figuren im Laufe der Geschichte erleben. So erkennt Ella, dass sie zwar etwas sehr Wertvolles verloren hat, doch dass sie aber auch noch einen weiteren Schatz besitzt, der ebenso leidet - ihre große Liebe Aidan. Und auch Jess findet in dieser schweren Zeit Halt und erkennt den wahren Wert der Familie. Sie gibt ihr die Unterstützung und Kraft, die sie braucht, um Schritt für Schritt zu lernen, mit diesen schrecklichen Ereignissen zu leben. Daneben brauchte sie aber auch die Zeit für sich, um zu reifen und ihre eigenen Erfahrungen zu machen - Erfahrungen, die sie ihrer Familie noch näher gebracht haben.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Ein berührender Roman über einen harten Schicksalsschlag, dessen tiefen Schmerz man nicht nachfühlen kann, wenn man ihn nicht selbst erlebt hat. Als Leser schwankt man zwischen dem Mitgefühl für die trauernde Mutter und dem für ihre Halbschwester, die diesen schrecklichen Moment hautnah miterleben musste und sich daran die Schuld gibt.  Doch am Ende wird man versöhnt  - der harte, steinige und lange Weg zurück ins Leben endet im Licht, einem Licht, das man während des Lesens erloschen glaubte - das Licht der Hoffnung und Zuversicht. Emotional, berührend, tränenreich, hoffnungsvoll - Lesenswert!!


© Rezension: 2014, Sandra von „Sunny liest


Über die Autorin 

Monica McInerney ist mit ihren sechs Geschwistern in Clare Valley in Australien aufgewachsen. Ihre Romane stehen sowohl dort als auch in ihrer neuen Heimat Irland immer wieder auf den Bestsellerlisten. Für »Die Töchter der Familie Faraday« wurde ihr in Australien die Auszeichnung »General Fiction Book of the Year« verliehen, und auch für »Die Frauen von Clare Valley« und »Das Haus am Hyde Park« war sie wieder nominiert. Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann in Dublin.




Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Goldmann Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat. © by
Monica McInerney
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