Rezension: Dein Blick so kalt | Inge Löhnig


Lou Meerbusch ist 17 und lebt mit ihren Eltern in einem Reiheneckhaus in Straubing. Ihre Mam hätte gerne gesehen, dass Lou sich auf eine Lehrstelle als Arzthelferin bewarb, doch Lou interessiert sich für Mediendesign und setzt alles daran eine Lehrstelle als Mediengestalterin zubekommen.
Zum Entsetzen ihrer Eltern ergattert sie ein Praktikum bei einer Agentur in München. Die Eltern sind natürlich nicht begeistert und Lous Mam hält ihr ständig einige Zeitungsanzeigen unter die Nase. In diesen geht es immer um die in München tot aufgefundene siebzehnjährige Daniela Schneider. Für die Zeit des Praktikums wird Lou in der Wohnung ihrer Tante Ute leben dürfen und der Exmann der Tante, also Onkel Achim wird ein Auge auf sie haben. Dies beruhigt die Eltern etwas und Lou packt ihre sieben Sachen. Für zwei Monate geht sie nach München, ihr gefällt der Gedanke dort für sich allein entscheiden zu können.

Kaum in München und der noblen Wohnanlage angekommen macht sie einer der Anwohner auf die Regeln der Hausgemeinschaft aufmerksam. Lou nennt diesen aufmerksamen Herren im Stillen - Prinzipienreiter.

In der Wohnung angekommen wartete die Hausmeisterin bereits auf Lou, zusammen mit einem Herrn von der Hausverwaltung Herrn Jonathan Bär, mit der Schlüsselübergabe. Einige Zeit später kommt der Sohn der Hausmeisterin, Ben Pagel. Er kümmert sich um einige kleine Mängel und Lou fühlt sich nicht wohl in seiner Nähe.

Ben Pagel. Er stand unten auf dem Platz vor dem Haus und unterhielt sich mit dem Prinzipienreiter. Den Kerl fand Lou nicht weniger gruselig als den Sohn der Hausmeisterin.
Seite 147

Das Praktikum lief nur einigermaßen, denn ihre Mitpraktikantin entpuppte sich als hochnäsig und zickig, und ihr Chef als schmieriger Grabscher. Mit den übrigen Kollegen verstand sie sich und erledigte ihre Aufgaben gut. Über ihre neuen Kollegen lernt sie Lysander kennen und glaubt sich im siebten Himmel, Jedoch hat sie auch mehr und mehr das Gefühl beobachtet zu werden. Sie erhält eine Mail mit einem gruseligen Video und wendet sich sogar an die Polizei, doch dort hört man sie nicht an. Als sie eines Abends mit Lysander verabredet ist kommt sie nicht. Sie verschwindet plötzlich. Was ist passiert. Wo ist sie. Wer steckt hinter dem Verschwinden. Etwa der Grottenolm Ben Pagel, der Prinzipienreiter oder gar Onkel Achim.

Meine Gedanken zu dem Buch:

Das Cover passt zu einem Thriller, blutig, geheimnisvoll und erschreckend. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut beschrieben und die Geschichte um Lou baut sich sehr gut auf. Das letzte Drittel des Buches ist so packend, dass man es nicht aus der Hand legen mag.

Geschrieben ist dieses Buch in der dritten Person, abwechselnd aus der Sicht von Lou, IHM und Lysander. Es liest sich sehr gut und die Bilder schossen nur so durch meinen Kopf. Inge Löhnig schreibt so detailliert, dass man hautnah dabei ist. Ich freute mich mit Lou und ich riss meine Augen vor Schrecken auf. Der Wahnsinn.

Dieser Jugendthriller ist der Wahnsinn. Er vereint die Probleme einer 17 jährigen, die erste zarte Liebe und packende Spannung in einem. Der Leser, die Leserin wird hin und her geführt und zeitweise denkt man, jetzt ist klar wer hinter dem Bösen steckt. Aber nein, man zweifelt. Die verschiedenen Fährten und der tolle Schreibstil verleiten zum Weiterlesen und die Zeit vergeht wie im Fluge.  Wie ich finde, ein sehr packendes und spannendes Buch.

© Rezension:  Susa

Über die Autorin:
Inge Löhnig, 1957 geboren, studierte an der Akademie U5 in München Grafik-Design. Nach einer Karriere als Art-Direktorin in verschiedenen Werbeagenturen ist sie heute selbständige Grafik-Designerin und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München. Daneben hat sie sowohl in der Belletristik als auch im Jugendbuch bereits hocherfolgreiche Thriller veröffentlicht. © http://www.arena-verlag.de/helden/inge-loehnig

[susa]

Labels: , ,