Rezension: Die Bücherflüsterin von Anjali Banerjee



Inhalt:

Jasmine Mistry ist seit knapp einem Jahr geschieden und leidet immer noch sehr an der Trennung zu ihrer einst großen Liebe Robert. Als Ihre Tante sie um Hilfe in ihrer Buchhandlung in dem kleinen Ort Shelter Island bittet, zögert sie nicht lange und begibt sich auf den Weg. Jasmine ist allerdings ganz und gar nicht auf das vorbereitet, was sie dort erwartet. Bücher die selbständig aus Regalen fallen, Auslagen die sich von alleine verändern und ein neuer Mann namens Connor Hunt, der sie besser zu kennen scheint, als jeder andere Mensch, der ihr in letzter Zeit begegnet ist. Jasmine entdeckt nicht nur ihre Gabe, dass richtige Buch an die richtige Person zu bringen, sondern auch wieder ihre Hoffnung und ihren Glauben an die Liebe.

Handlung & Charaktere:

Die Autorin Anjali Banerjee hat hier eine Protagonistin erschaffen, die anfänglich zurückhaltend, frustriert und voller Trauer wirkt. Jasmine Mistry entwickelt jedoch von Seite zu Seite etwas Warmherziges und Sympathisches. Sie lernt die Liebe auf verschiedene Arten neu kennen, sei es Zwischenmenschlich oder auch die Liebe zu Büchern. Sie entdeckt ihre Gabe, die außer ihr nur ihre Tante besitzt, was auch der Grund war, um nur Jasmine den Laden, während der Abwesenheit der Tante anzuvertrauen. Die Buchhandlung der Tante ist so detailliert und mit besonderem Charme beschrieben, dass man am Liebsten Platz nehmen möchte und der Geschichte Vorort lauschen möchte. Verstaubte Regale voller alter Bücher, keine Neuheiten, keine Bestseller. Bücher, die sich verselbständigen und selbst Auslagen sich über Nacht verändern. Was nicht zu vergessen ist, längst verstorbene Autoren die zu Jasmine sprechen. Hier möchte man einmal wenigstens den Zauber ganz nah erleben. Auch Conner Hunt, der stetige Kunde in der Buchhandlung. Tagein tagaus mit demselben Outfit, der sich als Arzt ausgibt und mehr über Jasmine zu wissen bzw. zu erahnen scheint, als ihr Recht ist. Die Protagonistin, die sich anfänglich gegen die Annäherungsversuch des Kunden sträubt und die Beschreibung ihrer häufigen Zusammentreffen sind, wie auch die Dialoge wunderbar umgesetzt. Hier hat die Autorin wirklich etwas Besonderes geschaffen. Die Handlung selber fand ich wunderschön, passend zum Titel. Die Umsetzung der Story und der Magie ist der Autorin hier bis zum letzten Drittel wirklich gelungen. Leider hat man zum Ende hin eher den Eindruck als verliere man Zeit und der Verlauf nimmt schnell an Geschwindigkeit zu, so dass etwas von der Ruhe, Romantik, dem besonderen Flair verloren geht. Nichtsdestotrotz hat die Autorin hier ein Lesemuss für alle Bibliophilen geschaffen. Eine lockere leichte Lektüre für schöne ruhige Abende, in denen man abschalten und sich einfach mal wohlfühlen möchte.

Mein persönliches Fazit :

Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut, wobei zum Inhalt selber hätte ich mir etwas, wie der Titel vermuten lässt, eher mehr mit Büchern gewünscht. Aber die Farbgestaltung und diese kopflose Frau, strahlen gleichzeitig Freude und auch etwas Beruhigendes aus. Ein Cover das mich auf jedenfall ansprechen würde. Der Schreibstil locker und leicht, romantisch und mit dem richtigen Maß an Humor. Es ist als würde man einen Film schauen. Die Umschreibung und Textgestaltung gibt dem Leser die Möglichkeit, sich alles wunderbar bildlich vorzustellen. Der verstaubte Buchladen, verziert, vollgestellt und verzweigt. Der Strand und die kleinen Häuser. Shelter Island liest sich als wäre man schon dort gewesen. Die Protagonistin Jasmine Mistry hat sich gerade von ihrer großen Liebe, ihrem Ehemann Robert getrennt, bzw. wurde sie verlassen und als ihre Tante sie um ihre Hilfe in der eigenen Buchhandlung bietet, entschließt sich Jasmine kurzerhand einfach ihre Arbeit mitzunehmen und nach Shelter Island zu reisen. Jasmine ist Anlageberaterin und muss einige wichtige Präsentationen vorbereiten und glaubt in Shelter Island einem kleinen Ort, die nötige Ruhe zum Arbeiten und den Abstand zu ihrem Mann zu finden. Eigentlich versteht sie nichts von Büchern sondern eben etwas von Präsentationen. Zu dem Zeitpunkt weiß sie auch noch nicht, dass die Buchhandlung ihrer Tante ganz besondere Geheimnisse birgt. Der Aufbau und auch die Spannungssteigerung im Buch haben mir sehr gut gefallen, weniger jedoch, dass zum letzten Drittel hin man eher den Eindruck hat, das die Autorin eben doch zum Ende kommen möchte. Aber trotz diesem, für mich persönlichen Abriss zum Ende hin, kann ich doch noch sagen, dass es ein toller leichter Roman, mit einem Hauch Magie für schöne Lesestunden ist.

© Rezension: Aygen

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