Zuerst natürlich einmal ein „Herzliches Willkommen“ und vielen Dank für Deinen Besuch im
Bücherkaffee und dass Du Dir Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten.
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© Susanna Ernst |
Gleich einmal eine neugierige Frage vorab: Mit welchem Getränk kann man Dir größere Freude bereiten? Kaffee oder Tee? Lieber gemütliches Straßencafe oder doch eher würzig-duftendes Teehaus?
Oh, auf jeden Fall mit einem heißen Tee. Ich weiß nicht, welche Synapsen in meinem Kopf fehlgepolt wurden, aber ich kann dem allgemein so hochgepriesenen Geruch von frischem Kaffee leider überhaupt nichts abgewinnen. Und dem Geschmack ... nun, noch weniger.
Tee hingegen trinke ich sehr gerne - besonders jetzt, in der kühleren Jahreshälfte.
Stell Dich doch bitte kurz den Lesern vor. Wer ist Susanna Ernst?
Hm, also Susanna ist ein freiheitsliebender, chaotischer Morgenmuffel, der noch an Romantik glaubt und es liebt eine Frau zu sein. Ich bin ein „Ganz oder gar nicht“-Mensch, konzentriere mich also nur auf wenige Dinge, verfolge die aber mit Elan, Ausdauer und Herzblut.
Ich bin stolze Mutter, glückliche Ehefrau, grundsätzlich positiv gestimmt und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Allerdings ist Geduld nicht unbedingt meine größte Stärke. Wenn ich etwas wirklich will, dann am liebsten auch sofort.
Außerdem bin ich das beste Beispiel dafür, dass nicht alle Frauen multitaskingfähig sind.
Und schusselig, oh ja, schusselig bin ich sehr. Suche andauernd meine Brille und würde vermutlich auch ständig mein Handy suchen ... hätte ich eines.
Wer oder was beeinflusste Dich in der Wahl deines Berufes als Autorin? Übst Du nebenher noch einen weiteren Beruf aus und wenn ja, welchen?
Das ist wirklich nicht so leicht zu beantworten, zumal ich mir zwar keinerlei Beeinflussung bewusst bin, es die aber mit Sicherheit gab.
Ich erinnere mich allerdings noch daran, als Mädchen - im Alter von etwa vierzehn, fünfzehn Jahren - die Bücher von Pearl S. Buck förmlich verschlungen zu haben. Schon damals bewunderte ich das Talent dieser Frau, den Leser so federleicht und mühelos „einzulullen“ und in eine vollkommen andere Zeit, fremde Länder und Kulturen zu entführen. Diesen ruhigen Schreibstil bewundere ich bis heute sehr, obwohl viele Leser ihn als zu langatmig empfinden.
Beim Schreiben versuche ich es nun ähnlich zu handhaben wie damals beim Lesen ihrer Bücher. Ich lasse mich einfach treiben - stressfrei und unaufgeregt – und schaue, wohin mich die Geschichte führt. Wenn die Charaktere stark sind und mit jeder Zeile lebendiger werden und die Story ausreichend Tiefe entwickelt, fühlt sich das Schreiben bisweilen tatsächlich eher wie Lesen für mich an. Dann weiß ich, dass es gut läuft.
Und ja, ich habe einen „Brotjob“, denn von der Schreiberei allein könnte ich noch nicht leben. Daher gehe ich vormittags meinem Beruf als Bankkauffrau nach und widme mich erst am Abend, wenn meine beiden Kinder im Bett sind, meinem „Herzjob“.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Diese absolute Freiheit des Geistes. In meinen Büchern beschäftige ich mich ja gerne mit Themen, an die ein Mensch entweder glauben kann oder nicht, die aber niemand mit Bestimmtheit weiß oder belegen kann. Seelenwanderung, der Ursprung von Autismus, Schicksalsbegebenheiten, Wiedergeburt – Themen wie diese und noch einige mehr. Ich liebe es, mir hierbei Situationen auszumalen und gewisse Fäden einfach mal zu Ende zu spinnen. Das ist einfach grandios und macht unheimlich viel Spaß. Die eigenen Gedanken zu entfesseln und losgelöst von aller Rationalität treiben zu lassen ... großartig!
Der Weg von einer Idee zum fertigen Manuskript: Wie sieht dein Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltest du das Schreiben? Skizzen und Notizen samt Post-it-Sammlung oder alles ordentlich mit System am PC? Hast Du eventuell auch schon Erfahrung mit Schreibblockaden machen müssen?
Nun, wie schon beschrieben, bin ich absolut kein Plan-Schreiber. Im Gegenteil: ich agiere eher wie ein Pitbull, um ehrlich zu sein. So beiße ich mich gerne mal an dem vagen Zipfel einer Idee fest und zerre dann beharrlich daran. So lange, bis Stück für Stück die gesamte daran hängende Geschichte zum Vorschein kommt.
In meinem Alltag sieht das so aus, dass mich eine bestimmte Situation (manchmal ist es ein Traum oder eine kleine Szene, die ich beobachte, bisweilen aber auch nur ein einziger Satz) besonders fasziniert und beschäftigt. Warum - das weiß ich anfangs oft selbst nicht so genau, aber bisher war es immer so, dass sich meine Plots auf diesen belanglos wirkenden Erlebnissen aufbauten. Ist die Grundidee der Story erst einmal gereift, wird der Drang zu schreiben schnell übergroß. Dann verfalle ich in meinen Tunnelblick, beantworte die Fragen meiner Kinder wahllos mit „Ja“ (ein paradiesischer Zustand, den die beiden übrigens schamlos ausnutzen) und kann es kaum noch abwarten, endlich in die Tastatur zu hauen.
Ich mache mir aber keine Notizen, zeichne meine Charaktere nicht vor, lege mir meine Plots nicht skizzenhaft zurecht. Nö! Kann ich nicht. :-) Schreibblockaden ... hm, nein, hatte ich Gott sei dank noch nicht. Allerdings fallen mir die einzelnen Passagen meiner Romane unterschiedlich schwer. Es ist dann eher so, dass ich zwar genau weiß, was jetzt kommen muss und wie ich es mir vorstelle, dass ich mich aber mit der Umsetzung sehr schwer tue. So etwas habe ich regelmäßig. Da hilft nur eins: Augen zu und durch!
Folgst Du bestimmten Ritualen im Schreib-Alltag? (z.B. eine Lieblingstasse, die IMMER neben dem PC stehen muss, etc.).
Hast Du einen fixen Tagesablauf mit bestimmten Zeiten, die für private Stunden beziehungsweise das Schreiben reserviert sind?
Zum Thema Rituale: Oh ja, die gibt es! Im Winter schreibe ich z.B. grundsätzlich auf meinem Lieblingsplatz auf der Couch, vor dem prasselnden Kamin. Dann steht auch immer eine Tasse Tee neben mir – welche, ist mir allerdings egal; nur auf den Inhalt kommt es an.
Mit den geregelten Schreibzeiten ist das recht simpel bei uns, denn durch meinen Alltag als zweifache Mutter mit Halbtagsjob bleiben mir ohnehin nur wenige Stunden am Tag zum Schreiben. Das sind zwangsläufig die am Abend, wenn die Kinder schon schlafen und mein Mann und ich uns über unseren Tag ausgetauscht haben. Wenn ich allerdings im „Schreibwahn“ bin, kann aus diesen paar geregelten Stunden am Abend auch mal locker eine durchwachte Nacht werden ... oder zwei Nächte ... oder drei.
Wie entstehen die Protagonisten Deines Buches?
Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder haben sie auch ab und an mit realen Personen in Deinem Leben zu tun?
Also, Matt und Amy aus „Deine Seele in mir“ sind einem Albtraum entsprungen, Ben und Sarah aus „Das Leben in meinem Sinn“ einer spontanen Idee, die ich auf einem örtlichen Stadtfest hatte. Aber ich kann eigentlich nicht behaupten, dass sie entstanden sind. Sie waren einfach da, bis ins letzte Detail präsent. Vielleicht schreibe ich mir deswegen auch nie etwas auf, weil diese Charaktere so „feststehend“ für mich sind, dass ich ihre Eigenschaften und Daten immer wieder abrufen kann. Eben wie bei einem guten Freund.
Die meisten Figuren sind durch und durch fiktiv, nur bei Randy und Alberta aus „Das Leben in meinem Sinn“ ist das anders. Diese beiden ausgefallenen Persönlichkeiten haben unleugbaren Realitätsbezug. Also Leute, aufgepasst: wer sich in meiner Nähe aufhält, läuft durchaus in Gefahr „verarbeitet“ zu werden.
Woran erkennst du, dass eine Idee es Wert ist, zu einem Roman ausgearbeitet zu werden?
Indem ich sie immer weiter durch meinen Kopf wälze und sie dabei stetig größer wird. Ähnlich einer kleinen Schneekugel, die man zwischen den Händen geformt hat und dann vor sich her durch den Pappschnee rollt. Mit jeder Umdrehung gewinnt sie deutlich an Masse und Umfang.
Wäre ihre Substanz jedoch aus Puderschnee, würde er nicht haften bleiben oder die Kugel sogar zerbröseln. Das Ganze würde schon bald keinen Spaß mehr machen und früher oder später gäbe man wohl genervt auf. Genauso verhält es sich auch mit einer zu schwachen Idee, die einfach nicht trägt: es macht keinen Spaß sich ihr ausgiebig zu widmen, weil sie nicht wächst und keine Eigendynamit entwickelt.
Ein guter Grundgedanke wird hingegen schnell so groß, dass er schon bald keinen ausreichenden Platz mehr in meinem Kopf findet. Dann wird es höchste Zeit zum Laptop zu greifen und mit dem Schreiben anzufangen.
Was bereitet dir mehr Schwierigkeiten? Der Anfang oder das Ende Deines Buches?
Das Ende, definitiv!
Die Anfänge stehen eigentlich immer. Auch im späteren Arbeitsablauf „hobele“ ich nur noch äußerst selten grobe Späne von diesen Passagen. Wenn überhaupt, dann wird eher noch ein wenig gefeilt oder poliert.
Die Enden eines Buches hingegen ... Puh, die schaffen mich oft wirklich. Besonders bei „Deine Seele in mir“ war das so. Den Ausgang dieser Geschichte hatte ich mir ganz anders ausgemalt. Dummerweise haben starke Charaktere nicht nur Vorteile, sondern eben auch einen sehr eigenen Kopf. Sie schlagen ihre Wege ein und halten sich dabei nur selten an meine Grundpfade.
Welchen Einfluss hast Du als Autorin auf den Buchtitel und auf die Covergestaltung Deines Buches?
Meine Buchtitel wurden bisher alle 1:1 vom Verlag übernommen, auf die Covergestaltung hingegen hatte ich keinen Einfluss. Anfangs war für „Deine Seele in mir“ ein von mir gemaltes Bild der beiden Protagonisten im Gespräch, wurde dann aber wieder verworfen.
Mir macht das nichts aus; ich mag das Cover des Buches sehr.
Welches Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Dir hinterlassen und ist aus Deinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken?
„Das Trapez“ von Marion Zimmer Bradley. Dieses Buch habe ich schon so oft gelesen.
Wenn Du in Dein eigenes Bücherregal schaust – welches Genre ist hier am meisten vertreten?
Uh, böse Mischung: Satire neben Belletristik, daneben Autobiographie, dann ein Klassiker der deutschen Literatur, einer der englischen, daneben eine Poesiesammlung, ein Politthriller, ein Jugendfantasy-Roman ... Öhm, soll ich weitermachen? Also, es ginge so weiter.
Nur Horror sucht man bei mir vergebens.
Wann und vor allem wo liest Du selbst am liebsten?
Ich lese grundsätzlich zwischen den einzelnen Bearbeitungsabschnitten meiner Bücher. Also: habe ich die Grundfassung einer Romanidee oder einer Kurzgeschichte verfasst, dann lese ich erst einmal das Werk eines anderen. Ebenso nach der Überarbeitung und bevor ich eine neue Idee verfolge.
Um meinen Kopf von meinen bisherigen Protagonisten zu reinigen und wieder frei zu kriegen, gibt es kein besseres Mittel als ein fremdes Buch.
Dann streife ich mir meinen bequemsten Pyjama über, mache es mir in meinem Bett so richtig gemütlich und tauche einfach ab. Immer wieder toll!
Mit welcher literarischen Figur würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?
Mit Benjamin Button.
Da ich selbst blogge, interessiert mich dies besonders:
Dank der Social Networks ist der Kontakt zwischen Autorin und deren Fans viel intensiver geworden. Fluch oder Segen?
Wie stehst Du persönlich dazu? Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Lesern?
Also, ich finde es ist ein Segen! Die Nähe zu meinen Lesern/Leserinnen ist mir unsagbar wichtig und ich hoffe wirklich, dass ich den Kontakt auch zukünftig so intensiv halten kann, wie das momentan der Fall ist. Ich freue mich immer über persönliche Eindrücke und Meinungen zu meinen Büchern. Darüber, die Menschen kennenzulernen, die meine Storys lesen, und mit ihnen zu chatten.
Allerdings muss ich schon aufpassen, dass das Schreiben nicht darunter leidet. Die Leserinnen, die ich bislang kennenlernen durfte und mit denen ich in Kontakt stehe, zeigen aber wirklich alle Verständnis dafür, dass ich mitunter tagelang abtauche und nicht online bin. Sie wissen, dass mich dann wiedermal das Schreibfieber gepackt hat.
Dein eBook „Deine Seele in mir“ ist sehr erfolgreich und wird von den Lesern sehr gelobt – hier sprechen die vielen, vielen positiven Rezensionen für sich.
Gib doch bitte unseren Lesern eine kurze Zusammenfassung, um was es in diesem Buch handelt. Mit welchem Thema beschäftigt sich das Buch?
„Deine Seele in mir“ handelt von einer großen Liebe, die bereits ganz zart und unschuldig, im Kindesalter der beiden Protagonisten Amy und Matt beginnt. Die zwei sind unzertrennlich, bis sie eines Tages durch ein Gewaltverbrechen auseinandergerissen werden. Unwiderruflich, denn Amy stirbt und Matt überlebt schwer traumatisiert.
Viele Jahre später, als erwachsener Mann, begegnet er der Autistin Julie, die zwar vollkommen abgeschottet in ihrer eigenen Welt lebt, ihm jedoch undefinierbar vertraut vorkommt. Er beginnt, ihrem Geheimnis, das er von Anfang an wittert, auf den Grund zu gehen und erfährt dabei Unglaubliches. Ein großes Thema des Buches ist der Autismus und natürlich steht die LIEBE ganz im Vordergrund. Ein weiteres Hauptthema lässt sich vom Titel ableiten; allerdings möchte ich hier nicht zu viel vorwegnehmen.
Möchtest Du mit dieser Geschichte dem Leser etwas Besonderes mit auf den Weg geben? Eine bestimmte, für Dich ganz wichtige Botschaft?
Hm, das wird jetzt schwierig. Also, ohne zu viel des Plots vorweg nehmen zu wollen: ich erinnere mich daran, in einer sehr kritischen Rezension gelesen zu haben, ich würde mit diesem Buch quasi eine beliebig oft verwendbare Freikarte fürs Leben und Sterben unterstellen. Das wäre sehr gefährlich, denn - so die Meinung der Rezensentin - das Leben verliere doch schließlich an Wert, würde man die Theorie der Wiedergeburt zugrunde legen. Ich habe lange darüber nachgedacht, empfinde das aber keineswegs so, ganz im Gegenteil! Denn es ist doch unser Bewusstsein, das unser Leben zu etwas Besonderem, etwas Außergewöhnlichen macht, nicht wahr?
Und ich liebe mein Leben, die Menschen und diese Welt. Ich empfinde es als beinahe unfassbares Privileg, genau zu dieser Zeit an genau diesem Ort geboren zu sein und als Verpflichtung, gut und wertschätzend mit diesem Privileg umzugehen. Ganz egal, was mich nach meinem Tod erwartet. Das ist keine religiöse Botschaft, sondern eher eine Lebenseinstellung. Und die habe ich versucht auch auf meine beiden Protagonisten zu übertragen. Ich hoffe, sie konnten ein wenig davon vermitteln.
„Deine Seele in mir“, das bisher ausschließlich als eBook verfügbar war, wird es nun ab dem 3. Dezember auch als Taschenbuch geben. Freust du dich sehr darüber? Das Medium eBook ist durchaus eine feine Sache, aber ist es als Autorin nicht auch toll, sein Werk auf Papier gedruckt einmal richtig in der Hand zu halten?
Was glaubst Du, wie wird es sich anfühlen, wenn Du nach dem 3. Dezember einen Buchladen betrittst und Dein Werk zum ersten Mal im Regal stehen siehst?
Oh, ich freue mich ganz ungemein darüber, endlich mein eigenes Buch in den Händen halten zu dürfen. Der Duft der frischen Druckerschwärze, das Gefühl des feinen Papiers zwischen den Fingerspitzen... Ja, nach über zwei Jahren Entstehungsgeschichte will ich es nun endlich sehen, fühlen und riechen, mein Buch. Das gebe ich gerne offen zu.
Ich weiß nicht wie es sein wird, es das erste Mal in einem Regal stehen zu sehen. Bestimmt eigenartig ... vor allem jedoch sehr, sehr schön.
Aber weißt du, was ich mir noch seltsamer vorstelle? In ein paar Jahren über den Flohmarkt zu wandern, es dort in einer Wühlkiste zu entdecken, mich vorsichtig nach dem Preis zu erkundigen und dann zu hören: „Das? Ach, das können Sie für einen Euro haben.“
Du hast auch noch ein zweites eBook veröffentlicht: „Das Leben in meinem Sinn“
Um was geht es in diesem Roman? Was erwartet den Leser?
In „Das Leben in meinem Sinn“ geht es um zwei Schauspieler, die berühmte Sarah Pace und Ben Todd, der weitaus weniger bekannt und erfahren ist. Die beiden begegnen sich bei den Dreharbeiten einer gemeinsamen Serie und verlieben sich bald schon ineinander. Klingt simpel, ist aber nicht so. Denn Sarah ist verlobt und hat eine kleine Tochter. Und Ben ... nun, Ben ist ohnehin ein Kapitel für sich. Ihn plagen ein traumatisches Verlusterlebnis und Ängste, die aus seiner bewegten Kindheit herrühren.
Ihr lest es schon: ja, es ist wieder eine Liebesgeschichte. Und wieder eine besondere (wie ich mir einrede) - allein schon, weil jemand/etwas sehr Spezielles bei dieser Lovestory seine Finger im Spiel hat. Wer das ist? Tja, das müsst ihr schon selbst herausfinden.
An welchem neuen Buchprojekt arbeitest du gerade? Auf was dürfen wir und als nächstes freuen? Kannst Du den Lesern schon etwas vorab verraten?
Ich arbeite derzeit an der Fortsetzung von „Deine Seele in mir“. Vorab verraten kann ich davon leider nichts, denn das würde das Ende des ersten Buches preisgeben.
Aber ich kann verraten, dass ich ursprünglich nicht geplant hatte eine Fortsetzung zu schreiben. Diesen Stein haben erst die Leser ins Rollen gebracht. Viele schrieben „Planst du eine Fortsetzung?“, die meisten aber – und das überzeugte mich schließlich – fragten einfach: „Wann kommt die Fortsetzung?“
Was macht Susanna Ernst, wenn sie gerade nicht hinter dem Schreibtisch sitzt?
Kinder in der Gegend herumchauffieren, Klarinette spielen, basteln, Portraits malen, spazieren gehen, Zeit mit meiner Familie verbringen, ins Kino oder Theater gehen, mit meinen Kindern kuscheln, meinen aktuellen Lieblingssong in einer Endlosschleife hören, lesen und ja, ab und zu auch singen.
Was ist das Verrückteste oder Lustigste, was Du je erlebt hast?
Das Verrückteste war die Begegnung mit meinem Mann. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass man sich so schnell so tief verlieben kann.
Hm, und das Lustigste?
Gut, rückblickend war das auch ziemlich fies, aber vor etlichen Jahren – ich hatte gerade meine erste Berufsausbildung als Zahntechnikerin absolviert und arbeitete noch in meinem Ausbildungsbetrieb – kam unsere damalige Auszubildende komplett verbrannt ins Labor. Die Arme hatte zum ersten Mal ein Sonnenstudio besucht und die Kraft der Sonnenbänke dabei komplett unterschätzt. Sie konnte kaum noch lächeln, geschweige denn reden, so verbrannt war ihre Haut.
Jedenfalls diskutierten meine Kollegin und ich über die damals neue Show „Wer wird Millionär“ (Ja, so alt bin ich schon!)
Ich erzählte fassungslos von einem Kandidaten, der seinen 50:50-Joker für die Frage „Was ist ein anderer Begriff für ein Scheinmedikament?“ verwendet hatte. Obwohl also nur noch zwei Antworten verblieben waren – die da „a) Placebo“ und „c) Plazenta“ lauteten – hatte der Mann ewig lange überlegt ... und sich schließlich falsch, für „c) Plazenta“, entschieden.
In diesem Moment kam die besagte Auszubildende in den Raum und fragte mühevoll, unter sichtbaren Schmerzen: „Plazenta? Was ist denn Plazenta?“
Meine Kollegin und ich warfen uns einen kurzen diabolischen Blick zu – mehr war zwischen uns nie nötig – und erzählten der Auszubildenden dann, dass Plazenta quasi ein Wunderheilmittel gegen Verbrennungen sei. Nun, es dauerte nicht lange, da hatten wir sie so weit. Sie verließ das Labor in Richtung Apotheke und stürmte knappe fünf Minuten später wieder herein: „Ihr seid so fiiiiiieees!“
Jepp, sie hatte tatsächlich nach einer Tube Plazenta gefragt. Und jepp, wir sind bis heute befreundet.
Wer oder was macht Dich besonders glücklich?
Meine Kinder und mein Mann. Besonders meine kleine Tochter hat eine Art zu lachen, die dermaßen ansteckend ist, dass ich mich ihr nicht entziehen kann.
Und mein siebenjähriger Sohn kann unfassbar süß sein, wenn er mir z.B. Orangensaft in seine Sesamstraße-Tasse einschenkt und dann mit verständiger Miene sagt: „Mama, trink mal was. Du trinkst viel zu wenig.“
… und was stimmt Dich eher nachdenklich?
Ignoranz und Sturheit. Nichts ist schwieriger zu handhaben, als jemand, der kompromisslos stur und uneinsichtig ist.
Verrätst Du uns Dein ganz persönliches Rezept für gute Laune?
Jeder Tag beinhaltet die Chance, der beste deines Lebens zu werden. Also, sei bereit!
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Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, kann dies unter folgenden Links tun:
- Webite der Autorin: KLICK
- Verlag Droemer Knaur: Susanna Ernst auf dem roten Teppich: KLICK
© Interview, 2012 Alexandra Zylenas
[alexandra]Labels: Interview