Rezension: Generation A | Douglas Copland

Verlag: Klett Cotta Verlag
Übersetzung: Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann
Auflage: 2. Aufl. 2010
Seitenzahl: 333 Seiten
Ausstattung: gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-50110-0 



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Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der die Bienen ausgestorben sind - mit all den daraus resultierenden Folgen. Es findet keine Bestäubung mehr statt, viele Lebensmittel verschwinden von der Bildfläche und werden durch künstliche ersetzt.

Doch plötzlich werden in relativ kurzen Zeitabständen 5 Personen - verteilt über den ganzen Globus - von Bienen gestochen. Zach aus Amerika, Samantha aus Neuseeland, Harj aus Sri Lanka, Diana aus Kanada und Julien aus Frankreich. 5 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten mit ihren ganzen Macken und Kanten, aber eines gemeinsam haben: Sie wurden gestochen. Aber warum ausgerechnet sie?

Die fünf werden getrennt voneinander in ein geheimes Labor gebracht und dort in einem sterilen Raum ohne Zugang zu jeglicher Unterhaltung untersucht, verhört, erforscht und beobachtet. Nach einigen Wochen werden Sie aus ihrer Labor-Gefangenschaft befreit und sind zu regelrechten Berühmtheiten geworden. Alle erwarten, das sie die Bienen wieder zurückbringen können.

Doch sie haben unbewusst nur eines im Sinn: Sie möchten sich gegenseitig kennenlernen. Dazu kommt es schneller als gedacht, als sie plötzlich alle entführt werden und sich nun zusammen mit einem Wissenschaftler auf einer abgelegenen Insel wiederfinden. Dort in der Gefangenschaft lernen sie sich kennen und entwickeln eine vertraute kleine Gruppe, die sich Tag für Tag Geschichten erzählt. Bis sie eines Abends durch diese Geschichten auf die unglaubliche Wahrheit hinter all den Geschehnissen kommen. WARUM die Bienen verschwanden und WARUM ausgerechnet sie gestochen wurden...

Coupland´s Schreibstil hat mich zu Beginn des Buches regelrecht gefesselt.  Locker, amüsant und sehr ironisch beschreibt er unsere (zukünftig) Gesellschaft aus der Sicht dieser fünf unterschiedlichen Menschen. In vielen Momenten musste ich denken "wie wahr, wie wahr, das passt heute auch schon"  Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Wir haben hier den Ich-bezogenen Amerikaner, den strebsamen, nachdenklichen "Apu" aus Sri Lanka, die Tourrette-kranke Diana, die mit ihrem Persönlichkeitsdefizit kämpft, der Hardcore-Gamer Julien und zuletzt Samantha, die in einer Glaubenskrise steckt.

Auch finde ich es klasse, dass immer aus Sicht des jeweiligen Charakters geschrieben wurde. Dies macht das Buch sehr abwechslungsreich und angenehm zu lesen.  Das Thema "Bestäubungskrise" ist sehr interessant, da es in der heutigen Zeit der massiven Umweltverschmutzung auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Allerdings nimmt das Buch ab dem Eintreffen der fünf auf dieser Insel eine etwas skurrile Wendung, die mir letzten Endes auch das Weiterlesen erschwert.

Das Geschichten-Erzählen ist anfangs noch ganz nett, da es ja auch die Phantasie anregt. Aber nach der X-ten Geschichte wird es zunehmend langweiliger und man wartet sehnlichst darauf, dass es nun endlich mit der eigentlichen Geschichte weitergeht. Ich persönlich konnte den Zusammenhang nicht ganz finden. Die Auflösung des Ganzen entsprach dann auch nicht ganz meinen Erwartungen.

Persönliches Fazit

Zu Beginn ein wirklich sehr gelungenes Buch, das einen zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anregt und dem es an Ironie und Witz nicht fehlt. Ich habe das erste Drittel regelrecht verschlungen.
Dann aber flaut die Geschichte stark ab und geht in eine Richtung, die absolut nicht zum Beginn dieses Buches passt und einen nicht vom Hocker reißen kann.
Sehr vielversprechender Start, aber ein meiner Meinung nach aus der Luft gegriffenes, unpassendes Ende.

(c) Rezension, 2011 Alexandra (az)

[alexandra]

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