Rezension: Geistesritter | Cornelia Funke


Jon Whitcroft, 11 Jahe alt, fühlt sich abgeschoben. Seine Mutter hatte einen neuen Freund, den "Vollbart" wie Jon ihn heimlich nannte und der zu allem Übel auch noch Zahnarzt war. Jon kann ihn nicht leiden, ganz im Gegensatz zum Rest der amilie. Selbst der Hund scheint sich gegen Jon verschworen zu haben und zeigt dem "Vollbart" seine Treue.

Jon unternimmt alles, um den neuen Freund aus dem Leben der Familie rauszubringen. Er will nicht, dass seine Mutter ihn womöglich noch heiratet. 
Als Resultat seiner vielen Streiche und Gemeinheiten wird Jon auf das Internat nach Salisbury, einer Stadt in der englischen Grafschaft Wiltshire, geschickt.
In der Salisbury Cathedral School wird er den Popplewells, den sogenannten "Internatseltern" in Empfang genommen und er lernt seine neuen Zimmergenossen Stu und Angus kennen. Er ist wütend, traurig und völlig enttäuscht und sträubt sich gegen die neue Schule. 

Aber Jon muß sehr schnell feststellen, dass der "Vollbart", seine neuen Mitschüler oder gar das verrufene Internatsessen seine kleinsten Sorgen sind - denn eines Abends sieht er plötzlich 3 Gestalten unter seinem Fenster: Es sind Geister,  genauer gesagt - Geisterritter! Und sie starren zu Jon hinauf und drohen ihm...! 
Für Jon wird das Internatsleben nun alles andere als langweilig. Von Geisterrittern verfolgt zu werden, kann ganz schön anstrengend sein, zumal er niemandem davon erzählen kann. Fast niemandem. Ein Mädchen (ausgerechnet) spricht Jon an. Ella kann ebenfalls Geister sehen und sie bietet ih ihre Hilfe an, denn ihre Tante Zelda leitet "Geistertouren" für Touristen und kennt sich mit Geistern daher bestens aus. Unter anderem auch mit Kröten, die überall in ihrem Haus zu leben scheinen...

Die Geister jagen Jon, weil er zur Familie der Hartgills gehört. Und der Anführer der Reiter "Lord Charles Stourton" vernichtet schon seit Generationen jeden Hartgill-Nachkomme, der seinen Weg kreuzt - weil er selbt von einem Mitglied dieser Familie erhängt wurde.
Da Jon und Ella alleine nicht weiterkommen, rufen Sie den Geist William Longspee zur Hilfe. Da Longspee noch viel Gutes tun muß, um ncht in die Hölle zu kommen, bietet er jedem, der nach ihm ruft, seine Hilfe an. Zwischen Jon und Longspee entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit und Longspee kann Jon vor Übergriffen Stourtons beschützen. 
Gleichzeitig bittet er auch Jon um einen Gefallen. 

Longspee wurde seinerzeit von Hubert de Burgh vergiftet und dieser übergab Longspees Frau Ela aus Bosheit ein falsches Herz zur Beerdigung. Longspees eigenes Herz vergrub er heimlich. Nun soll Jon dieses Herz finden und neben Ela beerdigen, damit sich das einstige Paar auch im Tode wieder vereinen kann und Frieden findet.  Im entscheidenden Kampf mit Stourton kann Jon sich dann beweisen und wird zu Longspees Knappen. 
Zusammen mit Ella macht er sich nun zum Dank auf die Suche nach dem Herz. Werden sie es schaffen, den Ritter Longspee und seine Frau Ela wieder zu vereinen? Jon gibt alles....


Allgemein / Schriebstil
Dieses wirklich wunderschöne Jugendbuch, das gut schon ab 10 Jahren gelesen werden kann, hat mich sehr fasziniert Es ist sehr flüssig, leicht geschrieben und angenehm zu lesen. Es ist aus der Sicht von Jon geschrieben, wodurch man viel Einblick in seine Gedanken bekommt, die mal sarkastisch, mal ironisch, aber auch mal schüchtern und eifersüchtig sind. Jon hat einen wirklich süßen Charakter, ein verliebter Junge von 11 Jahren halt... 

Ella hingegen ist ein tapferes, mutiges und selbstständiges Mädchen, das sich nicht so schnell einschüchtern lässt. Toll ist, das Cornelia Funke viele reale, geschichtliche Personen und Orte mit eingebracht hat  - zudem gibt es ein sehr schönes, mehrseitiges Glossar dazu im Anhang. Dafür nochmal einen dicken Pluspunkt.  Über die Zeichnungen von Friedrich Hechelmann wird ja viel gestritten, aber ich persönlich finde sie absolut passend und lockern das Buch sehr auf. 

Cover: 
Das Cover ist ausschließlich in Blautönen gehalten und einfach wunderschön. Es soll Jons erste Begegnung mit dem großen Longspee darstellen und es ist einfach gut gelungen. Auf der Rückseite kann man die Insel sehen, auf der Longspees Herz begraben ist.
Das Buch ist etwas breiter als Standard: 16.5 x 23.2 cm

Fazit:
Ein absolut gelungenes Jugendbuch, wie man es sich wünscht. Viele Kinder finden Ritter toll und wenn dann die Geschichte noch etwas gruselig ist und die Spannung hält, dann ist das perfekt. Die Geschichte ist nicht zu kurz und nicht zu lang, kein Wort zuviel, auf das Wesentliche konzentriert.
Cornelia Funke hat es geschafft, mit diesem Buch die Werte der Freundschaft aufzuzeigen und wie wichtig gegenseitige Hilfe und Unterstützung ist. Von mir gibt es ein "Daumenhoch"



© Rezension: Alexandra

[alexandra]

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