Rezension: Flavia de Luce Mord im Gurkenbeet



Die 11-jährige Flavia de Luce hat sich mit Herz und Seele der Chemie verschrieben und entpuppt sich zudem als hervoragende Detektivin.
Flavia wächst in den 50er Jahren zusammen mit 2 älteren Geschwistern und ihrem sehr zurückgezogenen Vater auf dem englischen Gutshof Buckshaw auf. Ihre Mutter verstarb schon in jungen Jahren. Ein durch ihren Vorfahr komplett eingerichteter Chemieraum in einem abgelegenen Teil des Gutshofs weckt in Flavia großes Interesse und ihr größtes Hobby ist das Mischen und Herstellen von Giften.
Nachdem Sie eines Morgens eine Leiche im elterlichen Garten  - inmitten des Gurkenbeetes - vorfindet und ausgerechent ihr Vater des Mordes beschuldigt wird, macht sich Flavia Gedanken und  entwickelt einen geradezu brillianten detektivischen Spürsinn.
Denn das hier was nicht mit rechten Dingen zugeht, was Flavia klar, als sie Tags zuvor mit ihrem Vater eine tote Schnepfe mit einer auf den Schnabel aufgespießten Briefmarke auf der Schwelle der Haustüre vorfand.
Was hatte das zu bedeuten? Hatte ihr Vater Geheimnisse? Wurde der gar bedroht? Wer war der fremde Mann, mit dem Vater sich in der Nacht, als der Mord begangen wurde, in seinem Zimmer stritt?  Als die Polizei ihren Vater in Gewahrsam nimmt, handelt Flavia und beginnt zu ermitteln....

Schreibstil & Charakter:

Ein wirklich toll geschriebener Kriminalroman von Alan Bradley, wie ich finde! 
Ein sehr liebevoller, detailgenauer Roman mit einer wirklich liebenswerten Protagonistin, die alt und jung begeistern kann. Die Ich-Schreibweise erlaubt viel Einblick in die teils doch sehr skurillen und ironischen, teils auch naseweisen Gedanken Flavias.
Man findet einen leichten Touch "Miss Marple" in diesem Buch wieder, in Form einer 11-Jährigen. :-) Die Ausdrucksweise ist sehr der 50er-Jahre angepasst, was die Geschichte authentischer macht. Es ist sehr flüssig zu lesen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Kein Wort zuviel.

Buchcover:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist ansprechend, harmonisch gestaltet und fällt einem im Buchladen sofort ins Auge.In dem Bild sind viele kleine Details aus dem Buch versteckt, wie z.B. die Schnepfe mit der Briefmarke auf dem Schnabel. Es "rankt" sich alles um Flavia in ihrem Ohrensessel. Eine wirklich tolle neue Romanfigur wurde hier mit der kleinen Flavia erschaffen und ich freue mich darauf, den nächsten Teil zu lesen.

2011, Alexandra Zylenas

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